Hamburg. Der Schwede wird gegen Ingolstadt fehlen. HSV-Trainer Labbadia vertraut auf „Kopf und Bauch“ bei der Entscheidung der Torhüter-Frage.
Der HSV ist am Montag ohne den noch verletzten Schweden Albin Ekdal nach München zur Vorbereitung auf das Bundesligaspiel gegen den FC Ingolstadt (Dienstag 20 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de und auf sky) aufgebrochen.
Am Montag absolvierte der hanseatische Fußball-Bundesligist sein Abschlusstraining im beschaulichen 1300-Einwohner-Kurort Bad Gögging, rund 35 Kilometer vom Audi-Sportpark des FCI entfernt. Dort will der Tabellenzehnte am Dienstag seinen jüngsten Aufschwung bestätigen.
Die Suche nach Einsamkeit hatte sich vor dem vorangegangenen Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach bewährt. Damals wurde gleich hinter der Grenze im niederländischen Tegelen trainiert und tags darauf mit 3:0 gewonnen.
Auch Rudnevs noch nicht wieder im Kader
HSV gegen Frankfurt endet torlos
Ekdal brach vergangene Woche mit Schmerzen im Oberschenkel das Training ab und musste behandelt werden. Beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt war der 26-Jährige ebenfalls nicht im Kader. Neben Ekdal werden auch Zoltan Stieber, Artjoms Rudnevs, Ronny Marcos und Batuhan Altintas nicht mit nach Bayern reisen.
Mit Blick auf das kommende Spiel sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia: „Das wird eine ganz heiße Nummer.“ Der HSV-Coach nimmt den Aufsteiger, der schon zehn Punkte gesammelt hat, ernst. „Ingolstadt ist eine sehr gute Truppe. Man kann nicht mehr von Euphorie sprechen, weil das Team schon seit langer Zeit auf diesem Niveau spielt“, meint Labbadia.
Hier geht es zur Einzelkritik
Gegner Ingolstadt muss auf Stürmer Moritz Hartmann verzichten. Wie Trainer Ralph Hasenhüttl am Montag berichtete, leidet der Angreifer an einer Magen-Darm-Grippe und ist daher nicht einsatzfähig. Hartmann hatte den bayerischen Fußball-Bundesligisten zuletzt durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit zum 1:0-Erfolg bei Werder Bremen geschossen. Ihn dürfte Stefan Lex ersetzen.
Kein Torwart-Wechsel bei Ingolstadt
Zugleich verkündete Hasenhüttl, im Tor weiter auf Ramazan Özcan zu setzen. Der Österreicher stand in den fünf Ligapartien viermal auf dem Platz und kassierte dabei keinen Gegentreffer.
Eigentlich hatte der FCI in seiner ersten Bundesliga-Saison im Tor regelmäßig wechseln wollen zwischen Özcan und dem Norweger Ørjan Nyland. Nach zehn Punkten aus fünf Spielen meinte Hasenhüttl: „Mit Rambo ist die Mannschaft unglaublich stabil, da macht es keinen Sinn, auf dieser Position zu rotieren. Sie liegt momentan ein bisschen auf Eis.“
Wer dagegen das HSV-Tor hüten wird, ist noch unklar. Bruno Labbadia ließ die Frage am Sonntag nach der überzeugenden Partie von Jaroslav Drobny offen. „Als Trainer gibt es immer zwei Seiten. Aber ich muss die Entscheidungen treffen“, sagte Labbadia. „Drobo hat es gut gemacht“, sagte der Trainer weiter.
Doch dann beantwortete der Coach die Nachfrage, wer denn nun am Dienstag gegen Ingolstadt im Tor stehen würde, mit zwei weiteren Sätzen, die sich via Twitter, Facebook und all diesen anderen E-Brieftauben umgehend verbreiteten: „Kopf und Bauch entscheiden, was zurzeit das Beste für das Team ist. Das ist eine Situation, die wir so gar nicht erwartet haben.“
In der Abendblatt-Umfrage sprechen sich, Stand 15 Uhr, 73 Prozent für einen Verbleib von Drobny im Kasten der Hamburger aus.
Ingolstadt gut in die Saison gestartet
Ihre größten Stärken haben die Bayern als Tabellensechster bislang auswärts demonstriert und dreimal gewonnen. Daheim fehlt noch ein Sieg. Bisher war allerdings die Creme der Bundesliga zu Gast: Spitzenreiter Borussia Dortmund (0:4) und der Dritte VfL Wolfsburg (0:0). Die Norddeutschen zählen nicht zu diesem erlauchten Kreis. Dennoch warnt Trainer Ralph Hasenhüttl und spricht im Fachmagazin „kicker“ von einer „Monsteraufgabe“.
Nach der sehenswerten Nullnummer gegen Eintracht Frankfurt peilt der HSV in Oberbayern einen Sieg an. „Wir wollen wieder ein gutes Spiel anbieten und dann drei Punkte einfahren“, versichert Ivo Ilicevic. Der Linksaußen ist angeschlagen, wird aber spielen können.
Auch vom bemerkenswerten Saisonstart der Ingolstädter wollen sich die Hanseaten nicht beeindrucken lassen. „Wir sind viel besser als in der vergangenen Saison. Wir haben die Qualität, in dieser Liga etwas zu erreichen“, sagt Kapitän Johan Djourou. Dem stimmt sogar der Vereinschef zu. „Es war in den letzten Monaten schon zu sehen, dass hart gearbeitet wird. Langsam fängt es an, dass sich das bemerkbar macht“, betont Dietmar Beiersdorfer.