Hamburg. Der langjährige Bremer Hunt feiert eine gelungene Heimpremiere im HSV-Trikot. Nur ein Fan-Plakat sorgt für Unmut.

Die Partie war schon seit 90 Minuten beendet, die meisten Spieler und Fans hatten bereits das Stadion verlassen, da lief Aaron Hunt noch immer im schmutzigen Trikot durch den Kabinentrakt. Hunt gehörte neben Kapitän Johan Djourou zu den zwei Auserwählten, die zur Dopingprobe gebeten wurden. Doch es wollte nicht laufen bei dem Mittelfeldspieler. Im Gegensatz zu den 90 Minuten zuvor.

In seinem ersten Heimspiel als HSV-Spieler hatte der Ende August aus Wolfsburg verpflichtete Spielmacher eine gelungene Premiere gefeiert. Vor allem im ersten Durchgang lag es insbesondere an Hunt, dass der HSV eine der besten Halbzeiten im Volkspark seit Langem spielte. Im zentralen Mittelfeld sorgte der 29-Jährige in den Offensivbemühungen der Hamburger für eine lange vermisste Struktur. Hunt spielte mal schnell, mal langsam, immer so, wie es dem HSV gerade guttat. „Aaron hat immer eine Lösung mit dem Ball. Er bringt Ruhe in unser Spiel“, sagte Trainer Bruno Labbadia. Auch in Zahlen ließ sich dieses Lob verdeutlichen. Mit 12,02 Kilometer Laufleistung lag Hunt nur knapp hinter HSV-Lunge Lewis Holtby. Er absolvierte die meisten Sprints (27), die meisten intensiven Läufe (87) und gab gemeinsam mit Pierre-Michel Lasogga die meisten Torschüsse ab (drei).

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Auch Hunt selbst war mit seiner Leistung zufrieden. Lob verteilte er aber nur an seine Mitspieler. „Es gab viele gute Sachen, auf denen wir aufbauen können“, sagte Hunt, als er den Raum für die Dopingprobe kurz verlassen durfte. „Ich brauche noch ein paar Spiele, um da hinzukommen, wo ich hin will. Ich kann noch besser spielen.“

HSV gegen Frankfurt endet torlos

Der HSV und Eintracht Frankfurt trennen sich torlos 0:0
Der HSV und Eintracht Frankfurt trennen sich torlos 0:0 © WITTERS | ValeriaWitters
Die Hamburger hatten die besseren Chancen, verpassten aber die Tore
Die Hamburger hatten die besseren Chancen, verpassten aber die Tore © WITTERS | TayDucLam
Aaron Hunt zeigte eine klasse Partie und bewies, dass er ein ganz wichtiger Mann beim HSV werden kann
Aaron Hunt zeigte eine klasse Partie und bewies, dass er ein ganz wichtiger Mann beim HSV werden kann © WITTERS | TayDucLam
David Abraham und Pierre-Michel Lasogga im Zweikampf um den Ball
David Abraham und Pierre-Michel Lasogga im Zweikampf um den Ball © WITTERS | TayDucLam
Nicolai Müller wird gefoult. Auch Müller zeigte eine gute Partie
Nicolai Müller wird gefoult. Auch Müller zeigte eine gute Partie © WITTERS | TayDucLam
Trainer Bruno Labbadia an der Seitenlinie
Trainer Bruno Labbadia an der Seitenlinie © WITTERS | TayDucLam
Pierre-Michel Lasogga hatte vorne nicht viele Möglichkeiten, half aber, wie hier, immer wieder auch in der Defensive mit Kopfbällen
Pierre-Michel Lasogga hatte vorne nicht viele Möglichkeiten, half aber, wie hier, immer wieder auch in der Defensive mit Kopfbällen © WITTERS | TayDucLam
Makoto Hasebe vor Aaron Hunt am Ball
Makoto Hasebe vor Aaron Hunt am Ball © WITTERS | TayDucLam
In der zweiten Halbzeit hielt Jaroslav Drobny die Punkte für den HSV fest
In der zweiten Halbzeit hielt Jaroslav Drobny die Punkte für den HSV fest © WITTERS | TayDucLam
Makoto Hasebe gegen Matthias Ostrzolek im Zweikampf
Makoto Hasebe gegen Matthias Ostrzolek im Zweikampf © WITTERS | ValeriaWitters
Hamburgs Pierre-Michel Lasogga (l) und Frankfurts David Abraham kämpfen um den Ball
Hamburgs Pierre-Michel Lasogga (l) und Frankfurts David Abraham kämpfen um den Ball © dpa | Daniel Reinhardt
Ivo Ilicevic hatte die Führung auf dem Fuß, vergab aber kläglich. Seine Reaktion auf dem Rasen
Ivo Ilicevic hatte die Führung auf dem Fuß, vergab aber kläglich. Seine Reaktion auf dem Rasen © WITTERS | TayDucLam
Nicolai Müller überspringt eine Grätsche von Stefan Reinartz
Nicolai Müller überspringt eine Grätsche von Stefan Reinartz © WITTERS | TayDucLam
Hamburgs Lewis Holtby (l) und Frankfurts Aleksandar Ignjovski kämpfen um den Ball
Hamburgs Lewis Holtby (l) und Frankfurts Aleksandar Ignjovski kämpfen um den Ball © dpa | Daniel Reinhardt
Torwart Jaroslav Drobny hielt die Punkte für den HSV fest
Torwart Jaroslav Drobny hielt die Punkte für den HSV fest © WITTERS | TayDucLam
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Bei den HSV-Fans kamen die Aktionen des langjährigen Bremers zumindest schon gut an. Mehrmals erhielt er Szenenapplaus, vor allem in der zweiten Halbzeit, als er an der rechten Außenlinie auf engem Raum drei Gegenspieler narrte. Nur eine Fangruppe sorgte mit einem Banner für etwas Unmut. „13 Jahre Sinnbild des Feindes – A.H. niemals ein Hamburger“, stand darauf in großen Buchstaben, angelehnt an Hunts Bremer Vergangenheit. Mit dieser Meinung war die Gruppe aber in der Minderheit. „Ich habe sehr viel positive Menschen gesehen, die sich an Aarons Aktionen erfreut haben“, sagte Labbadia.

Und auch Hunt wollte sich daran nicht stören. „Es war ein gutes Gefühl hier im Stadion und ich denke, das konnte man mir auch ansehen.“ Dann ging er mit einer Packung Kekse zurück zur Dopingprobe. Wenig später konnte er auch diese Aufgabe erfolgreich lösen.