Hamburg. HSV-Trainer Labbadia muss das Abwehrzentrum im nächsten Spiel in Gladbach neu besetzen. Gute Nachrichten für Torhüter Adler.
Er sei sehr gespannt auf das Urteil, hatte HSV-Trainer Bruno Labbadia am Sonntag gesagt. Gemeint war das anstehende Urteil des DFB-Sportgerichts nach der Roten Karte für Innenverteidiger Emir Spahic im Spiel beim 1. FC Köln. Ein Platzverweis, der für große Aufregung gesorgt hatte und über den sich bis auf Deniz Aytekin und seine Schiedsrichterkollegen vom DFB auch alle einig waren, dass er zu Unrecht gegeben wurde. Und weil mit Spahic ein Mann Rot sah, der in Sachen Platzverweise eine Vorgeschichte aufzuweisen hat, ahnte Labbadia offenbar das Schlimmste. Am Ende wurde es dann aber das erwartete Urteil: Ein Spiel Sperre für Spahic. Der HSV hat das Urteil akzeptiert.
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Damit muss Labbadia im Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach am Freitag in der kommenden Woche vermutlich seine Stamminnenverteidigung neu besetzen. Denn der Einsatz von Kapitän Johan Djourou ist wegen seines Muskelfaserrisses, den er sich vor einer Woche gegen Stuttgart zugezogen hatte, sehr fraglich. „Wir hoffen, dass er es noch schafft“, sagt Labbadia. Andernfalls habe er aber für die offene Position an der Seite des dann gesetzten Cléber zwei Optionen. Zum einen könnte Gideon Jung vom defensiven Mittelfeld in das Abwehrzentrum rücken. Zum anderen ist Gojko Kacar eine ernsthafte Alternative. Der 28-Jährige hat in seiner Zeit beim HSV bereits unter Armin Veh und Mirko Slomka in der Innenverteidigung gespielt. Nach der Roten Karte für Spahic übernahm Kacar die Position auch in Köln.
Gute Nachrichten für Adler
Sollte sich Labbadia in der Abwehrmitte für Jung entscheiden, wäre im Mittelfeld wiederum ein Platz frei. Diesen könnte zum einen Kacar besetzen. Aber auch Marcelo Díaz drängt in die Startelf. In dieser Woche befindet sich der Chilene auf Länderspielreise. „Ich würde mich freuen, wenn er dort zum Einsatz kommt. Marcelo braucht jetzt Spiele“, sagt Labbadia über Díaz, der wegen der Copa América weite Teile der Vorbereitung verpasst hatte.
Keine Sorgen muss sich Labbadia indes um einen Einsatz von René Adler machen. Der Torhüter ließ seine verletzte Schulter am Montag bei einer Kernspin untersuchen. Die Diagnose: eine schwere Prellung. Adler war in Köln in der ersten Halbzeit bei einer Abwehraktion mit seinem Kollegen Cléber zusammengeprallt und musste wenig später ausgewechselt werden. So kam der junge Schweizer Andreas Hirzel unverhofft zu seiner Bundesligapremiere und machte seine Sache „sehr ordentlich“, wie Labbadia sagte. In Gladbach wird Hirzel wieder die Rolle des Reservekeepers übernehmen.