Frankfurt/Hamburg. Nach Leverkusen gewechselter Abwehrspieler erhält vom DFB die Fritz-Walter-Medaille in Gold. Damit steht Tah in einer illustren Reihe.

Nachträgliches Abschiedsgeschenk für Jonathan Tah und den HSV: Der zu Bayer Leverkusen gewechselte Verteidiger ist vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum "Nachwuchsspieler des Jahres" auserkoren worden. Für seine Leistungen erhält der 19-Jährige in seinem Bereich ebenso die Fritz-Walter-Medaille in Gold wie Felix Passlack (U17) und Pauline Bremer (Juniorinnen). Wie der DFB am Donnerstag mitteilte, werden die drei Top-Talente am 4. September in Frankfurt/Main geehrt.

Tah, Mitte Juli für zehn Millionen Euro von Hamburg nach Leverkusen gewechselt, gewann die Trophäe vor seinen U19-Teamkollegen Timo Werner (VfB Stuttgart) und Lukas Klostermann (RB Leipzig). "Jonathan Tah ist eines der ganz großen deutschen Talente im Defensivbereich", sagt DFB-Sportdirektor Hansi Flick über den 19-Jährigen: "Mit welcher Ruhe und Abgeklärtheit er bereits in seinem Alter spielt, ist herausragend."

In der vergangenen Saison stand Tah als Leihspieler für Fortuna Düsseldorf in der zweiten Liga auf dem Platz. Für den HSV bestritt der gebürtige Hamburger 16 Spiele in der ersten Liga. In diesem Sommer stand der Kapitän der deutschen U19 allerdings in der Kritik, als er mit dem DFB-Nachwuchs bei der EM in Griechenland bereits in der Gruppenphase scheiterte. „Mein Vorbild ist Jerome Boateng. Er ist von seinem Spiel her ein überragender Innenverteidiger, vielleicht sogar der weltbeste", hatte Tah erst kürzlich gesagt.

Diese Spieler brachten dem HSV das meiste Geld

Er führt das Ranking an: Nigel de Jong (Niederlande) wechselte 2009 zu Manchester City und brachte dem HSV dadurch 18 Millionen Euro ein
Er führt das Ranking an: Nigel de Jong (Niederlande) wechselte 2009 zu Manchester City und brachte dem HSV dadurch 18 Millionen Euro ein © Witters
15 Millionen Euro waren Real Madrid 2008 die Dienste von de Jongs Landsmann Rafael van der Vaart wert
15 Millionen Euro waren Real Madrid 2008 die Dienste von de Jongs Landsmann Rafael van der Vaart wert © Witters
Mit einer Ablöse von bis zu 15 Millionen Euro (zwölf Millionen plus drei Millionen erfolgsabhängiger Zusatzzahlungen) von Zenit St. Petersburg avancierte Douglas Santos im Sommer 2019 zum teuersten Profi der deutschen Zweitliga-Geschichte.
Mit einer Ablöse von bis zu 15 Millionen Euro (zwölf Millionen plus drei Millionen erfolgsabhängiger Zusatzzahlungen) von Zenit St. Petersburg avancierte Douglas Santos im Sommer 2019 zum teuersten Profi der deutschen Zweitliga-Geschichte. © Imago/Michael Schwarz
Nach langem Transfer-Wirrwarr einigten sich der HSV und Bayer Leverkusen 2014 auf eine 14,5 Millionen Euro schwere Ablöse für Hakan Calhanoglu (Türkei)
Nach langem Transfer-Wirrwarr einigten sich der HSV und Bayer Leverkusen 2014 auf eine 14,5 Millionen Euro schwere Ablöse für Hakan Calhanoglu (Türkei) © Witters
Für Khalid Boulahrouz (Niederlande) machte der FC Chelsea 2006 rund 13,2 Millionen Euro locker
Für Khalid Boulahrouz (Niederlande) machte der FC Chelsea 2006 rund 13,2 Millionen Euro locker © Witters
Im Sommer 2010 holte Manchester City Jerome Boateng (Deutschland) für 12,5 Millionen Euro vom HSV auf die Insel
Im Sommer 2010 holte Manchester City Jerome Boateng (Deutschland) für 12,5 Millionen Euro vom HSV auf die Insel © Witters
Heung-Min Son (Südkorea) wechselte drei Jahre später für 10 Millionen Euro von der Elbe an den Rhein nach Leverkusen
Heung-Min Son (Südkorea) wechselte drei Jahre später für 10 Millionen Euro von der Elbe an den Rhein nach Leverkusen © Witters
Auch für Innenverteidiger Jonathan Tah (Deutschland) stemmte der Werksclub im Juli 2015 kolportierte acht Millionen Euro Ablöse, die sich durch Prämien noch auf zwei Millionen erhöhen kann
Auch für Innenverteidiger Jonathan Tah (Deutschland) stemmte der Werksclub im Juli 2015 kolportierte acht Millionen Euro Ablöse, die sich durch Prämien noch auf zwei Millionen erhöhen kann © Witters
Für Eljero Elia (Niederlande, r.) machte Juventus Turin 2011 stolze 9 Millionen Euro locker
Für Eljero Elia (Niederlande, r.) machte Juventus Turin 2011 stolze 9 Millionen Euro locker © Witters
Immerhin 8,5 Millionen Euro wurden 2008 für Vincent Kompany (Belgien) aus Manchester nach Hamburg überwiesen
Immerhin 8,5 Millionen Euro wurden 2008 für Vincent Kompany (Belgien) aus Manchester nach Hamburg überwiesen © Witters
1991 sanierte der Verkauf des deutschen Nationalspielers Thomas Dolls zu Lazio Rom den HSV. 15 Millionen D-Mark, also umgerechnet rund 7,65 Millionen Euro, kassierten die Hamburger für den späteren Trainer
1991 sanierte der Verkauf des deutschen Nationalspielers Thomas Dolls zu Lazio Rom den HSV. 15 Millionen D-Mark, also umgerechnet rund 7,65 Millionen Euro, kassierten die Hamburger für den späteren Trainer © Witters
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HSV beschäftigt zwei weitere Preisträger

Mit seiner Auszeichung steht Tah nun in einer Reihe mit Größen wie Marc-André ter Stegen oder den Weltmeistern Benedikt Höwedes und Matthias Ginter. Der HSV darf sich zum ersten Mal mit einem "Nachwuchsspieler des Jahres" schmücken. Dennoch hat der Bundesliga-Dino in seinem aktuellen Kader gleich zwei ehemalige Träger der Fritz-Walter-Medaille. Weder Dennis Diekmeier (2008/Werder Bremen) noch Lewis Holtby (2009/Alemannia Aachen) standen zum Zeitpunkt ihrer Verdienste allerdings in Hamburg unter Vertrag.

Bei der U17 setzte sich der Dortmunder Juniorennationalspieler Passlack (17) vor Niklas Dorsch (Bayern München) und Constantin Frommann (SC Freiburg) durch. Hinter A-Nationalspielerin Pauline Bremer (19), die jüngst von Turbine Potsdam zum französischen Serienmeister Olympique Lyon gewechselt ist, belegten die U19-Nationalspielerinnen Nina Ehegötz (1. FC Köln) und Laura Freigang (TSV Schott Mainz) die Plätze zwei und drei.

Dotiert sind die Auszeichnungen mit jeweils 20.000 Euro (Gold), 15.000 Euro (Silber) und 10.000 Euro (Bronze). Das Geld kommt den Vereinen zugute, die die Spieler ausgebildet haben.