HSV-Mannschaftswert ist auf einem Rekord-Tief angekommen
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Zu besten Zeiten war der Kader des HSV 167,8 Prozent wertvoller als aktuell. Der FC Bayern ist momentan mehr als zehnmal so viel wert.
Hamburg. Die aktuellen Marktwertzahlen von transfermarkt.de offenbaren einen Schreckenswert für den HSV, denn der Kader hat ein Rekord-Tief erreicht. Die Mannschaft von Bruno Labbadia ist nur 54,5 Millionen Euro wert - so wenig wie noch nie zuvor seit der Datenerfassung aus dem Jahr 2005. Damals betrug der Mannschaftswert noch 73,6 Millionen, was der bisherige Tiefstwert war.
Den bislang wertvollsten Kader stellten die Hamburger zur Saison 2009/10 (siehe Textgalerie). Schon damals hieß der Trainer Bruno Labbadia. Gespickt mit Stars wie Ruud van Nistelrooy, Zé Roberto, Mladen Petric, Joris Mathijsen, Piotr Trochowski, Paolo Guerrero, Jérôme Boateng und Marcell Jansen wurde der Teamwert seiner Zeit auf 145,93 Millionen taxiert - stolze 167,8 Prozent mehr als der aktuelle Mannschaftswert. Oder anders ausgedrückt: Der HSV war damals 2,67-Mal so viel wert wie heute. Nur die Kader vom FC Bayern München (283,25 Millionen Euro) und VfL Wolfsburg (155,88) waren wertvoller.
Entwicklung der Kaderwerte des HSV
Saison 2005/06: 73,60 Millionen Euro
Saison 2006/07: 116,43 Millionen Euro
Saison 2007/08: 94,75 Millionen Euro
Saison 2008/09: 110,30 Millionen Euro
Saison 2009/10: 145,93 Millionen Euro
Saison 2010/11: 132,23 Millionen Euro
Saison 2011/12: 103,20 Millionen Euro
Saison 2012/13: 110,60 Millionen Euro
Saison 2013/14: 111,70 Millionen Euro
Saison 2014/15: 114,95 Millionen Euro
Saison 2015/16: 54,50 Millionen Euro
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Am Ende reichte es dennoch nur zu einem siebten Platz in der Bundesliga. Das Schicksal von Labbadia ist bekannt. Er wurde trotz Erreichens des Halbfinales in der Europa League drei Spieltage vor Schluss entlassen.
Bayern-Kader ist zehnmal so viel wert
Nun ist Labbadia wieder zurück auf der Trainerbank des HSV und muss mit dem vermeintlich schwächsten Kader in der langen Bundesliga-Geschichte des Dinos für Erfolg sorgen. Der Verhältnisse gegenüber den Ligakontrahenten scheinen auf den ersten Blick ungleich. Allein die Mannschaft des FC Bayern ist mit 568 Millionen Euro mehr als zehnmal so viel wert wie der HSV. Nur Nordrivale Werder Bremen (53,80 Millionen), Augsburg (52,35) sowie die beiden Aufsteiger Ingolstadt (27,45) und Darmstadt (15,85) sind in dieser Kategorie hinter den Hanseaten aufgeführt.
Mannschaftsfotos des HSV seit 2005
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Dass der Gesamtwert des Kaders alleine nicht über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, bewies die vergangene Saison. Mit knapp 40 Millionen Euro ging der HSV auf Shoppingtour, wenn man die erst später zu zahlende Ablöse für Lewis Holtby (6,5 Millionen) und die Wintertransfers von Ivica Olic (2) und Marcelo Díaz (2) dazurechnet. Am Ende spielten die Rothosen wie schon in der Vorsaison in der Relegation und retteten schließlich die Klasse, vor allem dank Díaz’ Geniestreich in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit.
Auch Labbadia weiß, dass die aktuellen Marktwerte der Spieler nicht allein entscheidend sind. „Wenn wir fünf Prozent nachlassen, kriegen wir prompt den Hintern voll“, sagte er nach dem 4:1-Testspielsieg am Dienstagabend gegen Aalborg. Für den erfahrenen Trainer sei vor allem „harte Arbeit“ ausschlaggebend über Sieg oder Niederlage.
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