Hamburg. Der HSV kommt Bochum bei Gregoritsch entgegen – und holt Schipplock. Berggreen damit vom Tisch. Kaufoption für Chemnitz bei Steinmann.
Das lange Hin und Her im Transferpoker um Michael Gregoritsch ist zu Ende. Der Stürmer ist im Trainingslager des HSV in Harsewinkel angekommen, wo der 21 Jahre alte Stürmer den Medizincheck erfolgreich absolvierte. Danach unterschrieb der Österreicher einen Vierjahresvertrag und stieg sofort ins Nachmittagstraining ein. "Ich habe in den Relegationsspielen für den HSV mitgefiebert", sagte der Neuzugang nach der Einheit.
"Er ist ein polyvalenter Spieler. Wir sehen bei ihm das notwendige Potenzial, das wir sonst nicht auf dem Markt finden, um unsere Offensive zu verstärken", sagte Sportdirektor Peter Knäbel über Gregoritsch.
Und noch ein weiterer Spieler soll schon am Freitag im Trainingslager erscheinen. Sven Schipplock befindet sich nach Abendblatt-Informationen auf dem Weg nach Harsewinkel. Der Mittelstürmer soll für drei Jahre beim HSV unterschreiben, teilte der Verein via Twitter mit.
Schipplock erzielte in 96 Bundesligaspielen für die Kraichgauer und den VfB Stuttgart 17 Tore. "Es ist sicherlich von Vorteil, dass Schipplock und der Trainer schon in Stuttgart zusammengearbeitet haben", so Knäbel. Als Ablösesumme stehen zwei Millionen Euro im Raum. "Sven hat Tiefe in seinem Spiel, ein sehr gutes Anlaufverhalten und er ist ein sehr robuster Spieler", schwärmt Knäbel von den Qualitäten des neuen Angreifers.
Berggreen-Wechsel vom Tisch
Durch die Transfers von Gregoritsch und Schipplock hat sich ein möglicher Wechsel von Eintracht Braunschweigs Emil Berggreen zum HSV voraussichtlich erledigt. Die von Braunschweig geforderten drei Millionen Euro Ablöse für den Dänen waren den Hanseaten schlichtweg zu viel, weshalb sich die Verantwortlichen nach einer Alternative, die in Schipplock gefunden wurde, umsahen.
Für die beiden Angreifer Artjom Rudnevs und Jacques Zoua gibt es nun endgültig keine Zukunft mehr beim HSV. An Zoua ist Osmanlispor, dem von Jürgen Röber trainierten Club, interessiert. Doch der 23 Jahre alte Kameruner hat nach eigenen Worten momentan wenig Interesse an einem weiteren Engagement in der Türkei.
HSV im Trainingslager in Harsewinkel
Nur bei einem weiteren Abgang wird der HSV noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. "Anzahlmäßig sind wir jetzt am Limit angekommen. Wenn wir noch Spieler verpflichten wollen, müssen wir Spieler abgeben", sagte Knäbel, der die Transferplanungen noch nicht abgeschlossen sieht: "Wir haben jetzt sechs Spieler plus Altintas verpflichten können. Wir halten die Ohren und Augen aber weiter offen." Dabei seien "verschiedene Varianten" denkbar, Knäbel suche nicht nur ausschließlich Spieler für die Offensive.
HSV geht auf Bochum zu
Sollte Zoua tatsächlich bleiben, wird er sich vor allem bei Gregoritsch hinten anstellen müssen. Seit Wochen war sich der HSV mit dem flexibel einsetzbaren Offensivspieler einig, doch die Hamburger konnten sich nicht auf eine Ablöse mit Bochum einigen. Zuletzt soll der HSV 2,7 Millionen Euro geboten haben, der VfL forderte allerdings drei Millionen Euro. Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter wandte dabei sogar einen kleinen Trick an und verkündete öffentlich, die Verhandlungen mit den Rothosen abgebrochen zu haben. Offenbar hatte er damit Erfolg: Denn der HSV ist auf den Zweitligisten zugegangen und zahlt nach "Matz ab"-Informationen die geforderten drei Millionen Euro.
Chemnitz besitzt Kaufoption für Steinmann
Unterdessen hat der Drittligist Chemnitzer FC den U20-Nationalspieler Matti Steinmann vom HSV bis zum 30. Juni 2016 ausgeliehen. Wie die Sachsen am Donnerstag mitteilten, besitzt der CFC im Falle eines Aufstiegs eine Kaufoption für den 20-Jährigen. Steinmann gab in der vergangenen Saison beim 0:0 gegen Bayern München sein Bundesligadebüt, anschließend kam er nicht mehr zum Einsatz. „Ich bin stolz auf Matti, dass er die Herausforderung annimmt. Für ihn ist es wichtig, dass er viel Spielpraxis sammeln kann. Dies können wir ihn beim HSV derzeit nicht ermöglichen“, sagte Knäbel, der zugleich beteuerte: "Wir haben weiter alle Möglichkeiten ihn zurückzuholen."