Hamburg. Der Schwede absolviert am Donnerstag den Medizincheck in Hamburg. Wunschspieler Seidu bringt WM-Erfahrung mit. Neues aus Braunschweig.
Die Verpflichtung des lange umworbenen schwedischen Nationalspielers Albin Ekdal zum HSV ist fix. Das bestätigte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch offiziell. Demnach steht am morgigen Donnerstag lediglich noch der Medizincheck des 25-Jährigen aus.
Damit haben die Hamburger sogar den französischen Meister Paris St. Germain ausgestochen, der zuletzt ebenso wie der finanzkräftige türkische Erstligist Trabzonspor Interesse an Ekdal angemeldet hatte. Als Ablösesumme stehen 4,5 Millionen Euro im Raum.
"Es sind keine einfachen Gespräche. Wie immer geht es auch bei Ekdal ums Geld", hatte Sportchef Peter Knäbel dem Abendblatt zuletzt gesagt.
Nach dem Verkauf der Schweizers Valon Behrami an den FC Watford soll der 16-malige schwedische Nationalspieler der neue Organisator im zentralen HSV-Mittelfeld werden. In 122 Pflichtspielen für die Sarden erzielte der ehemalige Juventus- und Bologna-Profi Ekdal acht Treffer.
An seinem Offensivspiel könne er noch arbeiten, findet Ekdals Landsmann Martin Dahlin. „Für einen Mittelfeldspieler schießt er zu wenig Tore. Er denkt vor dem Tor einfach zu lange nach", sagt Dahlin, der in der Siason 2008/2009 achtmal das HSV-Trikot trug. Ansonsten ist Dahlin voll des Lobes über den Königstransfer der Hamburger: „Albin ist fleißig, überzeugt durch ein sicheres Passspiel und ist ein sehr intelligenter Spieler.“
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Umworbener Seidu hat WM-Erfahrung
Nach dem Verkauf von Abwehr-Talent Jonathan Tah (19) an Bayer Leverkusen will der HSV weiter auf Shopping-Tour gehen. "Es ist bekannt, dass wir auf einigen Positionen noch Handlungsbedarf sehen", sagte Clubchef Dietmar Beiersdorfer (51). Der Transfer von Tah, der noch am Mittwoch zum Medizincheck in Leverkusen erwartet wurde, spült den Hamburgern etwa zehn Millionen Euro in die sonst so leeren Kassen. Dringend benötigtes Geld, um Trainer Bruno Labbadia die gewünschten Verstärkungen zu kaufen.
Auf der Wunschliste stehen weiter die Offensiv-Kräfte Emil Berggreen von Eintracht Braunschweig sowie Michael Gregoritsch (VfL Bochum) auf der Wunschliste. Auch der ghanaische Spielmacher Salifu Seidu (21) von Africain Tunis gilt als Kandidat an der Elbe. Seidu, der mit seinem Heimatland vor zwei Jahren bei der U-20-WM auf Platz drei landete, ist allerdings ebenso wie das bereits verpflichtete japanische Talent Tatsuya Ito nur als Perspektivspieler gedacht.
Kommt Bewegung in den Berggreen-Deal?
Allerdings machte Beiersdorfer auch klar, in diesem Jahr keine Unsummen auf dem Transfermarkt auszugeben. Man sei "gewillt, unsere Budget-Vorgaben einzuhalten."
Dennoch forcierte Sportdirektor Knäbel zuletzt gerade bei Ekdal, Gregoritsch und Berggreen die schon länger laufenden Verhandlungen mit deren Vereinen. In letzteren Fall könnte möglicherweise nun auch Bewegung kommen, denn am Mittwoch verkündete Braunschweig die Verpflichtung des dänischen Stürmes Mads Hvilsom. Nicht auszuschlleßen also, dass sich der Zweitligist mit dem Transfer bereits für einen Abgang Berggreens rüstet.
So oder so drängt die Zeit, denn Labbadia möchte seinen Kader in dem am Sonntag in Harsewinkel beginnenden Trainingslager beisammen haben.
Für die erste Mannschaft stehen dem Cheftrainer nach dem Fast-Abstieg bisher lediglich Außenverteidiger Gotoku Sakai (VfB Stuttgart), der ehemalige Leverkusener Emir Spahic und Angreifer Batuhan Altintas (Bursaspor) als Neuzugänge zur Verfügung.