Hamburg . Nach fünf Jahren ist Schluss für Westermann beim HSV. Sehen Sie hier sein Traumtor gegen Leverkusen und hören Sie sich den HW4-Song an.

Der HSV hat den Vertrag mit Defensiv-Allrounder Heiko Westermann nicht verlängert. Der 31-Jährige werde den Verein nach fünf Jahren noch im Sommer verlassen, teilte der HSV am Donnerstag mit. "Heiko hat alles für den HSV gegeben und in vorbildlicher Manier seine Knochen für den Verein und die Fans hingehalten", dankt Dietmar Beiersdorfer dem scheidenden Westermann auf der Vereinshomepage: "wir haben höchsten Respekt vor seiner hochprofessionellen Einstellung und wünschen Heiko für die Zukunft alles erdenklich Gute."

Westermann absolvierte 173 Pflichtspiele für die Hamburger und schoss dabei elf Tore. In Erinnerung bleiben ihm besonders die Relegationsspiele in den vergangenen zwei Jahren. "Speziell das letzte Spiel in Karlsruhe. Das fühlte sich an wie ein Pokalsieg, eine extrem intensive Erfahrung, die ich sicherlich nicht vergessen werde", sagte Westermann hsv.de. Der Verteidiger fährt nun erstmal in den Urlaub und will sich in Ruhe Zeit nehmen, um über seine Zukunft nachzudenken.

Nach dem Karriereende kann sich Westermann eine Rückkehr nach Hamburg durchaus vorstellen. "Ich habe in diesen fünf intensiven Jahren viele Freunde gefunden und mich sehr wohl gefühlt - sowohl beim HSV, als auch in der Stadt", so Westermann. Dem Club wünscht er, "dass der eingeschlagene Weg genau der richtige für den HSV sein wird und dass sich der Verein stabilisieren kann".

Und was gibt es nach fünf kräftezehrenden Jahren in Hamburg noch zu sagen? "Ich möchte den Menschen danke sagen, die mich immer unterstützt haben, auch in den schwierigen Phasen. Und den Fans, die immer an die Mannschaft geglaubt und sie speziell in den entscheidenden Phasen gepusht haben. Macht es gut!", so HW4 bei hsv.de.

Westermann vierter prominenter Abgang

Westermann, der 2010 für 7,5 Millionen Euro von Schalke 04 nach Hamburg gewechselt war, ist nach Rafael van der Vaart (Betis Sevilla), Marcell Jansen und Slobodan Rajkovic (beide Ziel unbekannt) der vierte prominente Abgang der Hanseaten. Zudem sollen der Schweizer Nationalspieler Valon Behrami und Maximilian Beister den finanziell angeschlagenen Club verlassen. Verteidiger Lasse Sobiech wechselte bereits ablösefrei zum Lokalrivalen FC St. Pauli in die 2. Liga, Talent Jonathan Tah wird heftig vom Liga-Rivalen Bayer Leverkusen umworben.

Gojko Kacar und Ivo Ilicevic, deren Verträge ebenfalls auslaufen, sollen dagegen neue, stark leistungsbezogene Arbeitspapiere erhalten. Die Hamburger wollen ihren Gehaltsetat von zuletzt 52 auf rund 40 Millionen Euro reduzieren. Einziger Neuzugang ist bislang das türklische Stürmertalent Batuhan Altintas.

"Wir haben Spieler identifiziert, in denen wir Potenziale sehen. Jetzt sind wir dabei, die Transfers in Abschlussreife zu bringen", sagte HSV-Sportchef Peter Knäbel. Auf seinem Zettel sollen unter anderem die Offensivkräfte Michael Gregoritsch (VfL Bochum), Marius Wolf (1860 München) und Emil Berggreen (Eintracht Braunschweig) stehen. "In Anbetracht der Gesamtsituation und auch aus Überzeugung kann und wird es nicht unser Weg sein, erneut Millionen-Ablösesummen zu investieren. Es muss das Ziel sein, Spieler zu verpflichten, die ihre große Karriere noch vor sich haben", sagte Knäbel.

(tob/dpa)