Hamburg. Neue Entwicklungen im Poker um HSV-Talent Jonathan Tah: Offenbar ist Leverkusen zu einem Tauschgeschäft plus Ablösesumme bereit.
Bleibt er oder geht er? Die sportliche Zukunft von HSV-Talent Jonathan Tah ist nach wie vor ungewiss. Jedoch deuten immer mehr Anzeichen darauf hin, dass der 19-Jährige in der kommenden Saison das Trikot von Bundesliga-Konkurrent Bayer 04 Leverkusen trägt und damit den gleichen Weg einschlägt, wie seine ehemaligen HSV-Kollegen Sidney Sam, Heung-Min Son, Levin Öztunali und Hakan Calhanoglu, die es alle von der Elbe an den Rhein zog.
Nach den neusten Spekulationen würde der HSV in der ganzen Angelegenheit nicht leer ausgehen. Die Bild-Zeitung berichtet, dass Leverkusen bereit sei, Robbie Kruse im Tausch für Tah an den Bundesliga-Dino abzugeben und zusätzlich noch sechs Millionen Euro für den Junioren-Nationalspieler, der in der abgelaufenen Spielzeit auf Leih-Basis in Düsseldorf spielte, nach Hamburg zu überweisen.
Dem Bericht zufolge hat der HSV die Bayer-Verantwortlichen indirekt selbst auf die Idee dieses Finanzierungs-Modells gebracht. Die Hamburger sollen sich zuvor nach dem 26-jährigen Australier erkundigt haben. Dazu passt, dass Sportdirektor Peter Knäbel unlängst erklärte, dass man Angebote für Tah prüfen werde, sofern diese vorliegen und auch bereit sei, die Nachwuchs-Hoffnung für eine geringere Ablösesumme als die festgeschriebenen 15 Millionen Euro zu verkaufen. Außerdem erhob Tahs Vater zuletzt Vorwürfe gegen den HSV und legte seinem Sohn nahe, den HSV zu verlassen.
Allerdings würde Kruse die Tah-Lücke im HSV-Kader nicht wirklich schließen. Tah spielt in der Innenverteidigung, Kruse ist Stürmer. Zudem wäre eine Verpflichtung des Nationalspielers mit einem gewissen Risiko verbunden, da Kruse seit Februar 2014 nur vier Bundesliga-Spiele (eine Vorlage) absolviert hat. Ein Kreuzbandriss ließ den schnellen Offensiv-Mann nicht nur die Rückrunde der Saison 2013/14 verpassen, sondern auch die Weltmeisterschaft in Brasilien.
Im Oktober 2014 gab Kruse sein Comeback, doch nach nur vier Kurzeinsätzen mit insgesamt 50 Minuten Spielzeit war auch die Saison 2014/15 für Kruse schon wieder beendet – eine Bänderverletzung zwang ihn erneut zur Pause.
Seine Bundesliga-Tauglichkeit stellt Kruse aber schon unter Beweis. Für den damaligen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf macht Kruse 30 Liga-Spiele, erzielte vier Treffer und legte weitere neun Tore auf. Insgesamt brachte er es in drei Jahren auf 49 Bundesliga-Spiele (sechs Tore/zwölf Vorlagen). Dennoch ist ungewiss, ob der quirlige Stürmer nach so langer Zeit zu alter Stärke zurückfindet. (feg)