Hamburg/Düsseldorf. Bundesliga-Profis wählen HSV-Kapitän zum “Absteiger der Saison“. Seinen Teamkollegen und Tuchel erging es bei der Umfrage wenig besser.
Dass der Hamburger SV nach dem erneut äußerst knappen Klassenerhalt in der Fußballszene keine Jubelstürme auslösen würde, war mehr oder weniger zu erwarten. Dass der Bundesliga-Dino von den Profis der ersten Liga gleich doppelt abgewatscht werden würde, ist dann aber doch noch einmal knallharte Konfrontation mit dem aktuell vorherrschenden Meinungsbild.
In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Fachmagazins "Kicker" werden sowohl das komplette HSV-Team als auch dessen scheidender Kapitän Rafael van der Vaart als Negativbeispiele der abgeschlossenen Saison angeführt. Van der Vaart, der noch am heutigen Montag seinen neuen Vertrag beim spanischen Primera-Division-Aufsteiger Betis Sevilla unterschreiben soll, wurde von den 183 befragten Fußballern gar mit 32 Prozent zum "Absteiger der Saison" gewählt. In der Rubrik „negative Überraschung“ wurde der HSV mit 43,4 Prozent am häufigsten genannt. Dahinter folgen erst mit großem Abstand Dortmund (20,1) und der VfB Stuttgart (16,4).
Wenig Zutrauen in Tuchel
Besser lief die Umfrage für Karim Bellarabi: Der Nationalspieler von Bayer Leverkusen wurde von 19,2 Prozent als „Aufsteiger der Saison“ genannt. Damit verwies der Stürmer Kevin De Bruyne von Pokalsieger VfL Wolfsburg auf den zweiten Platz (16,7 Prozent). Europa-League-Starter FC Augsburg (59,5 Prozent) ist vor Borussia Mönchengladbach (23,4 Prozent) die „positive Überraschung“ der vergangenen Spielzeit.
Klare Ergebnisse gibt es auch bei den Fragen nach dem kommenden deutschen Meister (Bayern München/76,0 Prozent) und dem Europameister 2016 (Deutschland/62,3 Prozent). Dass sich Weltmeister Deutschland für die EM in Frankreich qualifiziert, steht für 98,7 Prozent der Befragten außer Frage. 57,9 Prozent trauen Trainer Thomas Tuchel nicht zu, dass Borussia Dortmund mit dem ehemaligen Mainzer ähnlich erfolgreich sein wird wie mit dessen Vorgänger Jürgen Klopp. Tuchel war lange Zeit auch als neuer Trainer des HSV im Gespräch.
Profis wollen Relegation behalten
Dass sogenannte kleinere Vereine wie Aufsteiger FC Ingolstadt der Attraktivität der Weltmeisterliga dauerhaft schaden, halten 53,7 Prozent nicht für möglich. Relegationsspiele sollten nach Ansicht von 70,3 Prozent der befragten Profis auch künftig stattfinden. Gut für den HSV, der sich nach dieser Runde zum zweiten Mal in Folge über die Duelle mit dem Zweitligadritten die weitere Erstligazugehörigkeit sicherte. (HA/dpa/sid)