Hamburg . Der HSV konzentriert sich auf das Abstiegs-Endspiel gegen Schalke 04. Alle Neuigkeiten aus den Lagern der Abstiegskandidaten.
Der Abstiegskampf in der Bundesliga bietet reichlich Dramatik. Noch ist keine Entscheidung gefallen, wer in die 2. Liga muss und wer sich über die Relegation noch retten kann. Mit Hertha BSC, SC Freiburg, Hannover 96, VfB Stuttgart, HSV und dem SC Paderborn müssen gleich sechs Mannschaften am letzten Spieltag noch zittern. Abendblatt.de hält Sie bis zum Anpfiff am Sonnabend (15.30 Uhr) mit Neuigkeiten aus allen Lagern der Abstiegskandidaten auf dem Laufenden.
22.20 Uhr: Hamburgs Sportsenator Michael Neumann glaubt fest an den Klassenverbleib der Bundesliga-Fußballer des HSV und der Zweitliga-Kicker des FC St. Pauli. Dem Referendum über die Ausrichtung von Olympischen Spielen 2024 oder 2028, das am 29. November in der Hansestadt ausgetragen werden soll, sieht der SPD-Politiker ebenfalls optimistisch entgegen.
Dass der Bund die Hamburger Bewerbung mit 30 Millionen Euro unterstützen wird, ist „für uns ein gutes Zeichen“, sagte Neumann am Donnerstag bei der Netzwerkveranstaltung „Anstoß Hamburg“. Der Bund mache die Hamburger Bewerbung „zur deutschen Sache“. Der Senator kündigte an, dass die deutsche Olympia-Mannschaft nach den Spielen 2016 in Rio de Janeiro wieder in Hamburg begrüßt wird.
Das entscheidende Bundesliga-Spiel des HSV gegen Schalke 04 wird der Senator persönlich im Stadion verfolgen. Der Abstieg der Hanseaten wäre für ihn eine „Katastrophe“. Zur finalen Partie des FC St. Pauli bei Darmstadt 98 wird Neumann nicht fahren, den Kiezkicken aber aus der Ferne die Daumen drücken.
18.01 Uhr: Der HSV hat in seinem abgeschiedenen Trainingslager in Malente hohen Besuch und moralische Unterstützung bekommen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) besuchte die Fußballspieler am Donnerstagnachmittag. „Ich habe eine Mannschaft erlebt, die den Willen hat zu gewinnen. Für das Spiel am kommenden Sonnabend drücke ich die Daumen – so wie viele Hamburgerinnen und Hamburger auch. Hamburg steht zum HSV“, sagte der Bürgermeister.
+++Cacau kritisiert VfB-Führung+++
16.55 Uhr: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Cacau hat die Führung seines langjährigen Clubs VfB Stuttgart kritisiert. "Einiges läuft schief. Sonst gäbe es bei einem Verein wie dem VfB nicht fast schon seit Jahren Abstiegskampf pur", sagte der 34-Jährige der Stuttgarter Zeitung: "Deshalb muss man sich dringend Gedanken machen, was man verändern muss, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen."
Dennoch rechnet Cacau mit dem Klassenerhalt für den VfB, den am Sonnabend ein "Endspiel" beim Tabellenletzten SC Paderborn erwartet. "Vor ein paar Wochen hatte ich die Hoffnung aufgegeben. Da war ich mir sicher, dass es den VfB diesmal erwischt. Mittlerweile ist das anders. Jetzt bin ich überzeugt davon, sie schaffen es", sagte Cacau, 2007 Meister mit den Schwaben.
+++ HSV-Spielerfrauen auf der Fashion Night +++
16.23 Uhr: Während ihre Männer in Malente einkaserniert für die letzte Chance auf den Klassenverbleib schuften, lenken sich die HSV-Spielerfrauen auf ihre Art vom Abstiegsstress ab.
Zumindest Sabia Boulahrouz, bessere Hälfte des - gegen Schalke allerdings gesperrten - Kaptiäns Rafael van der Vaart und Heiko Westermanns Ehefrau Irina waren am Mittwochabend bester Laune auf der Fashion Night bei Designerin Petra Teufel in der Hamburger Innenstadt. Na denn, auf den Nicht-Abstieg!
+++ Schalke wieder mit Nastasic und Höger +++
15.16 Uhr: Schalke 04 kann fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mit Ausnahme von Kapitän Benedikt Höwedes, der wegen einer Verletzung am linken Sprunggelenk ausfällt, stehen Trainer Roberto Di Matteo beim HSV alle Profis zur Verfügung.
Matija Nastasic hat nach seinen Magen-Darm-Problemen wieder das Training aufgenommen, erläuterte Di Matteo. Auch der zwischenzeitlich suspendierte Marco Höger gehört in Hamburg wieder zum Kader, soll aber nicht als Rechtsverteidiger eingesetzt werden.
Bei Höwedes ist die genaue Diagnose noch unklar. Der Weltmeister hatte sich beim 1:0 gegen den SC Paderborn eine Kapsel- und Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zugezogen. An diesem Freitag soll eine abermalige Untersuchung erfolgen.
+++ HSV fehlt auch Jansen gegen Schalke 04 +++
14.35 Uhr: Der HSV muss gegen Schalke 04 einen weiteren Leistungsträger ersetzen. Den Norddeutschen fehlt neben dem gesperrten Kapitän Rafael van der Vaart auch Marcell Jansen. Der Mittelfeldakteur hat in Stuttgart eine Muskelzerrung im Oberschenkel erlitten. „Er kann nur laufen, das wird nichts bis Samstag“, berichtete Labbadia. Ersatztorhüter Jaroslav Drobny zog sich dort eine Schultereckgelenkssprengung zu. Er fällt zehn Wochen aus und soll „möglichst schnell operiert werden“, so Labbadia. U23-Keeper Alexander Brunst wird gegen Schalke als zweiter Mann hinter René Adler auf der Bank sitzen.
+++ Polizei bereitet sich auf Abstiegssituation beim HSV vor +++
14.06 Uhr: Die Hamburger Polizei bereitet sich auf ein arbeitsreiches Wochenende vor. „Wir stellen uns auf eine Abstiegssituation beim HSV ein“, sagte ein Sprecher der Hamburger Polizei dem Abendblatt. Wie genau sich die Einsatzkräfte für den Tag rüsten, soll noch am Nachmittag entschieden werden. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Sicherheitsstufe angesichts unzähliger potentieller Krawallmacher erhöht wird.
+++ Streich will nichts ändern +++
13.46 Uhr: Freiburgs Coach Christian Streich will beim punktgleichen Konkurrenten Hannover 96 nichts an der gewohnten Routine ändern. "Wir gehen es so an wie zuletzt. Ich wüsste nicht, was wir noch draufpacken könnten", sagte der Coach, der um den Einsatz von Oliver Sorg (Schambeinreizung) bangt: "Wenn wir mehr machen würden, wird alles vergiftet. Da möchten wir nicht hinkommen."
Kein Verständnis hat Streich für die Kritik an Meister Bayern München nach der Niederlage (1:2) am Sonnabend bei den Breisgauern. "In solchen Extremsituationen kommen die Charaktere raus. Da sieht man, wie groß der Druck ist. Manche können nicht damit umgehen. Das macht man nicht", sagte der Trainer.
Streich nannte zwar keine Namen, aber vor allem aus dem Lager des kommenden Gegners war zuletzt heftige Kritik an den Bayern laut geworden.
+++ Breitenreiter: „Die Jungs brennen“ +++
13.38 Uhr: Vor dem Abstiegs-Endspiel gegen den VfB Stuttgart verspricht André Breitenreiter vollen Einsatz der Bundesligaprofis des SC Paderborn. „Die Jungs brennen“, sagte Breitenreiter. Der Tabellenletzte aus Ostwestfalen benötigt gegen die auf Relegationsplatz 16 liegenden Schwaben allerdings einen Sieg und fremde Hilfe, um noch die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten erreichen zu können. Daniel Brückner fehlt gegen den VfB mit einer Gelbsperre.
+++ Labbadia: "Wir müssen unser Ergebnis liefern" +++
13.20 Uhr: Nach der Trainingseinheit standen Trainer Bruno Labbadia und Sportchef Peter Knäbel den anwesenden Journalisten Rede und Antwort. Hier einige Aussagen...
Bruno Labbadia...
"Wir müssen unser Ergebnis liefern. Alles andere können wir nicht beeinflussen."
Ich kümmere mich nur um das Spiel gegen Schalke: Wie stellen wir die Mannschaft auf, an welchen Schrauben müssen wir noch drehen..."
"Wir haben eine realistische Chance und werden alles dafür tun"
Peter Knäbel...
"Es ist nicht ratsam, sich Gedanken über andere Vereine zu machen. Ob es ein dankbarer Gegner ist, sehen wir nach Abpfiff."
"Ich denke es ist einfacher, die Zeit vor der großen Prüfung gemeinsam zu verbringen."
"Geist von Malente": "Wir haben den Geist noch nicht gesehen, spüren aber den Spirit!"
"Es ist gut, dass wir hier etwas abgeschieden sind und Zeit miteinander verbringen können."
HSV probt Abstiegs-Finale in Malente
+++ Fans werden beim Training weggeschickt +++
12.18 Uhr: Der HSV schottet sich ab: Beim Vormittags-Training schauten einige Fans von einem Hügel aus die Einheit an. Der Verein wollte aber ungestört sein und ließ die Anhänger von Ordnern vertreiben.
+++ Knäbel will auch bei Abstieg bleiben +++
11.54 Uhr: Sportdirektor Peter Knäbel will auch im Fall des Abstiegs seinen Vertrag beim HSV erfüllen. „Weglaufen gibt es bei mir nicht. Ich bin erst seit Oktober hier, wir wollen die Dinge in die richtige Richtung lenken. Da sind Dietmar Beiersdorfer und ich uns einig“, sagte Knäbel dem „kicker“. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat der Club-Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am Dienstagabend Knäbel und Vorstandschef Beiersdorfer das Vertrauen bei einem Abstieg ausgesprochen. Eine offizielle Bestätigung durch das Gremium steht allerdings noch aus.
Ex-Profi Knäbel hat weiterhin die Hoffnung, dass der HSV am letzten Spieltag doch noch die sportliche Rettung hinbekommt. „Wenn die Mannschaft in dieser Saison eines bewiesen hat, dann, dass sie immer wieder aufstehen kann. Das traue ich ihr auch jetzt zu“, betonte Knäbel, der mit ins Trainingslager nach Malente gereist ist.
+++ Spielt Jiracek für van der Vaart gegen Schalke? +++
11.33 Uhr: HSV-Coach Bruno Labbadia hat Petr Jiracek im Training in Malente für den gesperrten Rafael van der Vaart im A-Team spielen lassen. Ob der Tscheche gegen Schalke 04 in die Startelf rückt, könnte Labbadia auf der Pressekonferenz (später im Video auf abendblatt.de) gegen 13 Uhr beantworten.
+++ Paderborns Präsident kritisiert Guardiola +++
10.52 Uhr: Paderborn-Präsident Wilfried Finke hat die Einstellung von Bayern München bei der 1:2-Niederlage beim SC Freiburg am vergangenen Sonnabend kritisiert und die Auswirkungen auf den Abstiegskampf verurteilt. "Ohne die Leistung der Freiburger schmälern zu wollen, aber wenn man sich das Spiel gegen Bayern anschaut, dann ist das für mich enttäuschend. Und es ist grenzwertig, was das Fairplay angeht", sagte Finke dem kicker.
Beispielhaft nannte der 64-Jährige das Freiburger Siegtor durch Nils Petersen, bei dem der Angreifer von Weltmeister Jerome Boateng "eskortiert" worden sein: "Daran konnte man die Völlig-Egal-Haltung der Bayern deutlich ablesen."
Die Verantwortung schrieb Finke dabei Coach Pep Guardiola zu: "Ich unterstelle den Bayern keine Absicht, nein, aber der Trainer hat vor Wochen gesagt, dass die Meisterschaft erledigt ist. Das geht auch in die Köpfe der Spieler."
Freiburg machte durch den unerwarteten Sieg gegen den seit Wochen feststehenden, aber zuletzt nachlassenden Meister einen großen Schritt im Abstiegskampf und kann am letzten Spieltag von Paderborn nicht mehr überholt werden.
+++ Drobny fällt zehn Wochen aus +++
10.23 Uhr: Der HSV muss gegen Schalke 04 und auch längere Zeit danach auf Jaroslav Drobny verzichten. Der 35 Jahre alte Ersatztorwart erlitt im Trainingslager in Malente eine Schultereckgelenkssprengung und fällt zehn Wochen aus, teilte der HSV via Twitter mit. Die Hamburger Nummer 3, Alexander Brunst, ist bereits nach Malente nachgereist. Er wird auch am Sonnabend als zweiter Mann hinter René Adler auf der Bank sitzen.
+++ Daum: „Am VfB hängen so viele Herzen“ +++
10.03 Uhr: VfB Stuttgarts früherer Meistertrainer Christoph Daum sieht den schwäbischen Bundesligisten für das Finale im Nichtabstiegskampf gegen den SC Paderborn gut gerüstet. „Für mich sind sie am kompaktesten, geschlossensten“, sagte der 61-Jährige. „An diesem Verein hängen so viele Herzen, meines ist da nur ein weiteres. Die Unterstützung im Ländle ist so stark wie selten zuvor.“
Daum betreute die Schwaben von November 1990 bis Dezember 1993 und feierte 1992 mit ihnen die Meisterschaft. Von dem Einsatzwillen der aktuellen Mannschaft ist er angetan. „Jeder hat die Situation klar erkannt, angenommen und stellt sich ihr. Alle sehen, dass diese Mannschaft ans Limit geht“, erläuterte Daum, dessen letzte Trainerstation Bursapor im März 2014 war.
Das Szenario im Tabellenkeller
+++ Kind stellt Frontzeck neuen Vertrag in Aussicht +++
9.28 Uhr: Club-Chef Martin Kind hat Trainer Michael Frontzeck bei Hannover 96 für den Fall des Ligaverbleibs einen neuen Vertrag in Aussicht gestellt. „Wenn er den Klassenerhalt mit dieser Mannschaft erreicht“, sagte Kind im Interview mit bundesliga.de, sei Frontzeck „unser erster Ansprechpartner in der Trainerfrage“. Vor einem Monat hatte Frontzeck die Niedersachsen als Nachfolger von Tayfun Korkut übernommen, um den drohenden Abstieg zu verhindern - sein Vertrag gilt bis Saisonende. Der Tabellen-15. kann im letzten Spiel gegen den Mitkonkurrenten SC Freiburg den Klassenerhalt aus eigener Hand schaffen - mit einem Sieg oder einem Unentschieden, sollte der VfB Stuttgart beim SC Paderborn nicht gewinnen.
+++ Bruchhagen: HSV und VfB für „Produkt Bundesliga unverzichtbar“ +++
9.05 Uhr: Vorstandsboss Heribert Bruchhagen von Eintracht Frankfurt sieht den Abstiegskampf pragmatisch. „Sportlich wäre es ungerecht, wenn ich sagen würde, mir wäre es lieber Paderborn und Freiburg würden absteigen und der HSV und Stuttgart blieben drin. Das ist gegen die Gesetze des Sports“, sagte Bruchhagen Sky Sport News HD: „Aber machen wir uns doch nichts vor - für das Produkt Bundesliga sind natürlich solche Branchengrößen wie der HSV und VfB unverzichtbar.“
(Mit Material von sid und dpa)