Hamburg. Kampf um den Klassenerhalt: HSV und Hertha sind leicht im Vorteil, wirklich sicher sein kann sich aber noch keiner. Was glauben Sie?
Der HSV hat am Freitag die große Chance, einen weiteren Schritt zum Verbleib in der ersten Bundesliga zu machen. Am 32. Spieltag kommt es zum Kellerduell gegen den SC Freiburg. Die Hamburger (31 Punkte) kletterten durch den 2:1-Sieg in Mainz auf Rang 14. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt allerdings nur einen Punkt, denn der kommende Gegner aus Freiburg liegt mit 30 Punkten auf dem Relegationsplatz, punktgleich dahinter befindet sich Hannover 96. Sollte der HSV das Schlüsselspiel am Freitag verlieren, stünde das Team von Trainer Bruno Labbadia wieder mittendrin im Abstiegssumpf, denn der Abstand zum Tabellenschlusslicht Stuttgart beträgt auch nur vier Punkte.
Nach der 1:2-Pleite gegen Mönchengladbach muss auch die Hertha (34 Punkte) wieder zittern. Ab Paderborn, die punktgleich mit dem HSV sind, beginnt momentan das rettende Ufer. Noch nie seit der Einführung der Drei-Punkte-Wertung in der Saison 1995/96 war der Abstand zwischen Platz 14 und 18 so gering wie in diesem Jahr.
Kacar ist der Held! HSV siegt in Mainz
Vier noch ausstehende direkte Duelle der gefährdeten Teams bis zum Showdown am 23. Mai sorgen für zusätzliche Brisanz. „Da unten sind fünf Mannschaften, die eine eigene Liga haben“, kommentierte Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt die historische Ausgangslage.
Da momentan jeweils zwei Mannschaften punktgleich sind, könnte erstmals seit 16 Jahren wieder das Torverhältnis über die Ränge 15 oder 16 entscheiden. Wie man im Abstiegskampf bestehen kann, demonstrierte zuletzt der HSV. Nach zwei knappen Siegen über Augsburg und Mainz gelang der Sprung aus der Abstiegszone. Allerdings verheißt die geringe Trefferzahl wenig Gutes. Das Team mit den wenigsten Saisontoren stand in den vergangenen acht Jahren am Ende immer auf einem Abstiegsplatz.
Die Restprogramme der Abstiegskandidaten
Hertha (34 Punkte): Dortmund (A), Frankfurt (H), Hoffenheim (A)
HSV (31 Punkte): Freiburg (H), Stuttgart (A), Schalke (H)
Paderborn (31 Punkte): Wolfsburg (H), Schalke (A), Stuttgart (H)
Freiburg (30 Punkte): HSV (A), Bayern München (H), Hannover (A)
Hannover (30 Punkte): Bremen (H), Augsburg (A), Freiburg (H)
Stuttgart (27 Punkte): Mainz (H), HSV (H), Paderborn (A)
Die besten Bilder des 31. Spieltags
Wer steigt ab? Eine Prognose
Hertha: Die alte Dame ist plötzlich wieder mittendrin im Abstiegskampf. Dazu erwartet die Hertha zwei schwere Auswärtsspiele in Dortmund und Hoffenheim. Am 33. Spieltag empfangen die Berliner die auswärtsschwachen Frankfurter. Ein Sieg wird dann fast schon Pflicht sein.
Prognose: Das komfortable Punktepolster wird um maximal drei Zähler angereichert, was allerdings reicht. Hertha spielt auch nächstes Jahr in der ersten Liga.
HSV: Mit zwei Endspielen könnte sich der HSV befreien und eine völlig verkorkste Saison doch noch retten. Die Spiele gegen Freiburg und Stuttgart können gewonnen oder zumindest ungeschlagen bestritten werden. Im letzten Spiel gegen Schalke sollte der Klassenerhalt bereits sicher sein.
Prognose: Der HSV hat die besseren Karten im Kampf um den Klassenerhalt und bleibt drin.
Paderborn: Der Liganeuling hat ebenfalls ein schweres Endpensum zu bewältigen. Gegen Wolfsburg und Schalke holt das Team von Trainer André Breitenreiter wohl keine Punkte. Im Endspiel gegen Stuttgart erkämpft sich Paderborn ein Unentschieden.
Prognose: Paderborn erreicht mit 32 Punkten die Relegation, in der es zu einem heißen Tanz mit Zweitligist Darmstadt kommt.
Freiburg: Der Sportclub verliert zwar die Spiele beim HSV und gegen Bayern München, kann aber im entscheidenden Spiel gegen Hannover drei Punkte einfahren.
Prognose: Freiburg rettet sich wie so häufig in den vergangenen Jahren auf dem letzten Meter und kommt am Ende auf 33 Punkte.
Hannover: Zweiter Absteiger wird wohl Hannover 96. Trotz der Klassenreise ins Kloster wird das Team von Neu-Trainer Michael Frontzeck den Ligaverbleib nicht schaffen. Im Nordderby gegen Bremen wird es mit Glück zu einem Unentschieden kommen. Das Spiel gegen Augsburg wird wohl verloren werden. Im Endspiel gegen Freiburg können sich die in der Rückrunde noch sieglosen Niedersachsen mit Glück ein Unentschieden erkämpfen, doch die Partie geht wohl verloren.
Prognose: Ohne Sieg und maximal 32 Punkten geht es in Liga zwei.
Stuttgart: Erster Absteiger wird voraussichtlich der VfB Stuttgart bleiben. Die Spiele gegen Mainz und HSV sind schwere Aufgaben, die der verunsicherte Club vermutlich nicht beide gewinnen wird.
Prognose: Der VfB holt noch maximal vier Punkte und beendet die Saison mit 31 Punkten.
(lem/wal)