Hamburg. Dietmar Beiersdorfer würde auch bei Abstieg bleiben. Thomas Tuchel soll Trainer auf Jahre werden – mit einer Überraschung im Führungsteam.

Gerade hat der HSV Trainer Joe Zinnbauer rausgeworfen und mit Peter Knäbel einen Interims-Nachfolger installiert, da spricht Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer schon von einer Kontinuität auf Jahre auf dem Trainerposten. Doch er meint nicht Knäbel und seinen frisch verpflichteten Co-Trainer Peter Hermann.

Beiersdorfer hat regelmäßigen Kontakt zu Thomas Tuchel zugegeben, der als Trainer-Wunschkandidat beim HSV gilt. „Alles ist offen. Bekannt ist, dass wir uns immer wieder mal austauschen. Wir wollen versuchen, auch mal auf der Position des Trainers auf Jahre Kontinuität zu bekommen“, sagte der 51-Jährige der „Bild am Sonntag“. Beiersdorfer bestätigte, dass alle Spielerverträge auch Gültigkeit für die 2. Liga besitzen. Er will auf jeden Fall beim Traditionsclub von der Elbe bleiben – auch im Falle des Abstiegs: „Was auch passiert, ich werde sicher nicht weglaufen.“

Bis zum Saisonende wird die Mannschaft von Sportdirektor Peter Knäbel als Coach betreut. Er soll den HSV in acht Spielen zum Klassenerhalt führen.

Karl Gernandt, Aufsichtsratsvorsitzender des Hamburger SV, favorisiert Thomas Tuchel als neuen Coach in der kommenden Spielzeit. Diese Option sei "sehr, sehr intensiv und detailliert durchdekliniert", sagte der Boss des Kontrollgremiums in einem Interview mit dem NDR-Sportclub. Tuchel, so Gernandt weiter, koste viel Geld. "Ob er teuer ist, muss man rausarbeiten. Wenn er es wert ist, ist er nicht teuer". Der frühere Trainer von Mainz 05 legt derzeit eine mittlerweile fast ein Jahr währende Auszeit ein, will in der nächsten Saison aber wieder in die Bundesliga zurückkehren.

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Schon jetzt sicher ist, dass Kapitän Rafael van der Vaart, Ex-Nationalspieler Marcell Jansen, Gojko Kacar und Ivo Ilicevic den Verein am Saisonende verlassen müssen. Ihre Verträge werden nicht verlängert. „Rafael und Marcell wissen, dass wir mit ihnen keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung führen werden“, sagte Beiersdorfer auf der HSV-Homepage. „VdV“ und Jansen gehören zu den Spitzenverdienern bei den Hanseaten.

Noch Hoffnungen auf neue Kontrakte können sich hingegen Heiko Westermann (31) und Slobodan Rajkovic (26) machen. „Bei Heiko und Slobodan ist das aktuell noch offen, da haben wir die Entscheidung vertagt und es den Spielern genauso mitgeteilt. Die Spieler haben uns versichert, dass der Klassenerhalt des HSV für sie oberste Priorität hat und sie diesem Ziel alles unterordnen werden“, betonte der HSV-Boss.

Van der Vaart soll Aufgabe beim HSV übernehmen

Im Fall des niederländischen Starspielers van der Vaart wurde auch über eine mögliche Funktion nach der aktiven Karriere gesprochen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser später zum HSV zurückkehrt. Beiersdorfer: „Rafael ist einer der besten und bedeutendsten Spieler der jüngeren HSV-Vergangenheit. Wir wollen ihm die Möglichkeit geben, nach seiner aktiven Karriere hierher zurückzukehren. Über eine mögliche Position werden wir zu gegebener Zeit mit ihm sprechen.“

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    Beiersdorfer appellierte nochmals an die Mannschaft: „Ich erwarte von jedem Einzelnen, dass er sich mit maximaler Professionalität und Hingabe den kommenden Aufgaben widmet. Der HSV gehört in die Bundesliga. Das müssen und werden wir jetzt unter Beweis stellen." (HA/sid)