Hamburg . Beiersdorfer und Knäbel, der bereits das erste Training leitete, erklären, warum Zinnbauer entlassen wurde. Kommt Tuchel im Sommer?
Tag eins nach der Freistellung des bisherigen Cheftrainers Joe Zinnbauer und der Übernahme durch Peter Knäbel. Der bisherige Sportchef stand auf der Pressekonferenz des HSV am Nachmittag Rede und Antwort, wie er den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte verhindern will und warum ausgerechnet er die Nachfolge von Zinnbauer antritt. Einige Experten haben bereits ihr Urteil über die überraschende Entscheidung des HSV gefällt. Außerdem leitet Knäbel um 15 Uhr seine erste Trainingseinheit des Profi-Kaders.
Der Live-Blog hält Sie über die aktuelle Entwicklung beim HSV auf dem Laufenden:
17.40 Uhr: Zwischenstand des Abendblatt-Votings zu Interimstrainer Knäbel. Mehr als 70 Prozent der User auf Abendblatt.de glauben nicht, dass der Sportdirektor den HSV vor dem ersten Bundesligaabstieg der Klubhistorie retten kann.
16.45 Uhr: Das erste Training unter Peter Knäbel ist beendet. Rund 90 Minuten dauerte die Einheit. Der Interimstrainer wirkte über die gesamte Zeit sehr engagagiert, unterbrach das Training immer wieder für kurze Ansprachen. Der 48-Jährige versuchte ständig motivierend auf die zwölf Feldspieler, die sich auf dem Platz befanden, zu wirken: "Traut euch" und "Habt Mut", schallte es wiederholt über den Rasen. Auf dem Programm stand in erster Linie das Training mit dem Ball. In Kleingruppenübungen ließ Knäbel das schnelle Kurzpassspiel trainieren. Gegen 16.30 wurde die Einheit mit einigen Elfmetern beendet. Lewis Holtby und Pierre-Michel Lasogga blieben im Anschluss noch auf dem Platz und legten eine Sonderschicht Freistoß-Training ein. Knäbel schaute sich natürlich auch das ganz genau an.
Erstes Training unter Knäbel
15.39 Uhr: HSV-Boss Beiersdorfer schaut persönlich beim Trainingsplatz vorbei. Dort leitet Peter Knäbel im ungewohnten Trainingsanzug seine erste Einheit bei den Profis. Marcelo Díaz trainiert nach seinem Innenbandanriss schon wieder mit dem Ball - allerdings noch individuell mit Athletik-Trainer Markus Günther.
14.52 Uhr: Um 15 Uhr leitet Peter Knäbel sein erstes Profi-Training beim HSV. Sobald etwas Nennenswertes passiert und es erste Bilder gibt, erfahren Sie es hier zuerst.
14.09 Uhr: Eine ereignisreiche Pressekonferenz ist zu Ende. Es wurde klar, dass der HSV nun Zusammenhalt verkörpern will. HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer stärkte Peter Knäbel, der eigentlich schon Urlaub gebucht hatte, in jeder Hinsicht den Rücken - auch über die Saison hinaus. Der neue Interimstrainer kündigte etwas überraschend an, den Weg des bisherigen Chefcoaches Joe Zinnbauer weiterzugehen. Die Entscheidung, Zinnbauer freizustellen, sei dennoch "dringend notwendig" gewesen. Eine Schlammschlacht zwischen dem bisherigen Trainer und dem HSV wird es wohl nicht geben. Beide Parteien bedankten sich herzlich für die Zusammenarbeit und wünschten sich alles Gute für die Zukunft. Das sah bei den letzten Trainerentlassungen der Hamburger nicht immer so aus.
13.33 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.
13.32 Uhr: Beiersdorfer macht sich keine Sorgen um einen vermeintlichen Imageschaden, da der HSV erneut drei Trainer in einer Saison benötigt. "Die Entscheidung, Zinnbauer freizustellen, ist uns nicht leicht gefallen, sie war aber dringend notwendig. Es war dennoch damals richtig, auf Joe zu setzen."
13.31 Uhr: Knäbel erklärt mit einem Schmunzeln, dass er eigentlich schon Urlaub gebucht hatte. "Doch dann kam die Niederlage gegen Hertha und die Entscheidung ist auf mich gefallen."
13.30 Uhr: Die Idee, Knäbel Interimstrainer werden zu lassen, kam wohl von Beiersdorfer. "Ich wurde gefragt und habe ja gesagt", sagt Knäbel.
13.28 Uhr: Knäbel glaubte nach eigener Aussage bis zuletzt an eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Zinnbauer. "Ich habe bis zum Schluss alles probiert, Joes Weg erfolgreich umzusetzen. Auch nach dem 0:8 bei Bayern habe ich stets zu ihm gehalten."
13.27 Uhr: Beiersdorfers Erklärung, warum kein externer neuer Trainer geholt wurde, lautet, dass "ein ganz fremder Trainer die Qualitäten der Mannschaft nicht so wie Knäbel gekannt hätte."
13.24 Uhr: "Es geht gar nicht darum, den Weg von Joe neu zu gestalten", so Knäbel. Vielmehr soll nur die Art der Umsetzung etwas geändert werden.
13.21 Uhr: Nach Abendblatt-Informationen ist Tuchel der Wunschtrainer für die kommende Saison beim HSV. "Wir denken extern noch nicht über dieses Thema nach, machen uns aber natürlich intern unsere Gedanken", sagt Beiersdorfer.
13.19 Uhr: Knäbel hat Respekt vor der neuen Aufgabe als Interimstrainer, "aber auch sehr viel Motivation, es zu schaffen."
13.18 Uhr: Beiersdorfer kündigt an, in den kommenden Tagen einen Nachfolger für den bisherigen Co-Trainer Patrick Rahmen zu präsentieren.
13.16 Uhr: Knäbel geht auch persönlich ein hohes Risiko, die letzten acht Spiele als Interimstrainer anzugehen. Im Falle eines Abstiegs wäre wohl auch sein Name verbrannt. Doch Beiersdorfer garantiert: "Peter wird auch nächste Saison Sportdirektor beim HSV sein. Das Wort zweite Liga nehme ich nicht in den Mund."
13.14 Uhr: Knäbel glaubt mit voller Überzeugung an den Klassenerhalt. "Ich bin überzeugt, die durchaus vorhandene Qualität aus der Mannschaft herauszuholen. Wir werden in der ersten Liga bestehen."
13.12 Uhr: Beiersdorfer erklärt, warum er in dieser prekären Situation ausgerechnet auf den im Trainerbereich noch unerfahrenen Knäbel setzt: "Wir waren uns alle einig, dass wir etwas ändern müssen und glauben, dass er die Gabe hat, die Mannschaft zu führen. Er hat die inhaltliche Kompetenz, ist mutig und kann Entscheidungen treffen. Selbstvertrauen ist in diesen Tagen ganz wichtig. Das habe ich auch den Spielern gesagt. Sie sollen in den letzten acht Wochen mit Leidenschaft und Hingabe agieren."
13.11 Uhr: Knäbel wird in Zukunft die Aufgaben als Sportdirektor hinten anstellen müssen. "Mein Arbeitsbereich wird aufgeteilt, auch Didi wird sich entsprechend einbringen", sagt der Neu-Interimstrainer.
13.10 Uhr: Knäbel gibt eine recht einfach zu verstehende Marschroute vor: "Unsere Absicht in den kommenden acht Spielen ist es, mehr Tore zu schießen und weniger zu kassieren."
13.09 Uhr: Knäbel selbst hätte niemals damit gerechnet, nun Cheftrainer zu sein. Vor allem die positiven Ergebnisse der Abstiegskonkurrenten waren ausschlaggebend für Zinnbauers Entlassung. "Ich will Joes Weg erfolgreich weitergehen", kündigt Knäbel an.
13.07 Uhr: "Wir haben den Markt sondiert und aus unserer Sicht die absolut beste Version gewählt, indem wir Peter Knäbel die Verantwortung übergeben, um unsere Mannschaft als Cheftrainer zu führen", begründet Beiersdorfer die Entscheidung für Knäbel.
13.04 Uhr: "Wir haben uns nach dem Hertha-Spiel mit Joe Zinnbauer zusammengesetzt und ihm am gestrigen Abend mitgeteilt, dass wir ihn für den Rest der Saison freistellen. Wir möchten aber vor allem Joe und seinem Assistenten Patrick Rahmen, den wir ebenfalls freigestellt haben, herzlich danken. Man hat gesehen, dass er jeden Tag hart gearbeitet und sich aufgerieben hat. Er wollte es unbedingt schaffen. Leider haben uns die Ergebnisse der letzten Wochen sowie die fehlende Entwicklung dazu veranlasst, ihm mitzuteilen, dass er nicht mehr unser Trainer sein kann. Er selbst hat Größe bewiesen und uns in dieser Situation alles Gute gewünscht. Er hat sich dem Verein gegenüber immer loyal verhalten", sagt Beiersdorfer.
13.03 Uhr: Beiersdorfer und Knäbel haben den Raum betreten. Die Pressekonferenz beginnt.
12.45 Uhr: Noch 15 Minuten bis zur Pressekonferenz des HSV, in der Interimstrainer Peter Knäbel seine Ideen erklärt. HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer wird ebenfalls anwesend sein.
12.09 Uhr: Knäbel muss nun nicht nur als verantwortlicher Trainer für den Klassenerhalt des HSV sorgen, nebenbei laufen auch noch die Planungen für die kommende Saison, für die der 48-Jährige als Sportchef in der Verantwortung steht. So versprach Knäbel unter anderem, in der Länderspielpause Entscheidungen über die ab Sommer vertragslosen Spieler zu treffen. Nach Abendblatt-Informationen ist allerdings nur noch die Zukunft von Heiko Westermann, der sich momentan in guten Gesprächen mit dem HSV befindet, offen. Rafael van der Vaart, Marcell Jansen, Slobodan Rajkovic, Ivo Ilicevic und Gojko Kacar sollen den Verein hingegen im Sommer verlassen.
11.51 Uhr: Abseits des neu besetzten Cheftrainerpostens beim HSV sorgte Julian Green mal wieder für negative Schlagzeilen und Kopfschütteln bei den Fans. Während die treuen Anhänger des Dinos am Sonnabend immer noch mit der 0:1-Pleite gegen Hertha haderten, twitterte die Leihgabe des FC Bayern „Have a great saturday #enjoy“, (auf Deutsch: habt einen großartigen Sonnabend #genießt es) und versah seinen fröhlichen Rat noch mit dem Zeichen für „alles paletti“. Die Reaktionen der HSV-Anhänger nach der etwas unpassenden Nachricht waren entsprechend.
11.30 Uhr: Es ist noch gar nicht so lange her, da ließ sich Knäbel am 28. Februar mit folgenden Worten in der Sport Bild zitieren: „Joe ist auch am Ende der Saison noch HSV-Trainer – davon bin ich überzeugt." Diese Aussage stimmt wohl nur noch, wenn Zinnbauer sein Comeback als U23-Coach gibt.
11.11 Uhr: 14 Coaches in gut zehn Jahren: Der Trainerposten beim HSV gilt als Himmelfahrtskommando. Die Liste der letzten Fußballlehrer der Hamburger: 1. Peter Knäbel (ab 23. März 2015), 2. Joe Zinnbauer (16. September 2014 bis 22. März 2015), 3. Mirko Slomka (16. Februar 2014 bis 15. September 2014), 4. Bert van Marwijk (25. September 2013 bis 15. Februar 2014), 5. Thorsten Fink (17. Oktober 2011 bis 17. September 2013), 6. Frank Arnesen (10. Oktober 2011 bis 16. Oktober 2011), 7. Rodolfo Cardoso (19. September 2011 bis 10. Oktober 2011 und 17. September 2012 bis 24. September 2012), 8. Michael Oenning (13. März 2011 bis 19. September 2011), 9. Armin Veh (24. Mai 2010 bis 13. März 2011), 10. Ricardo Moniz (26. April 2010 bis 23. Mai 2010), 11. Bruno Labbadia (1. Juli 2009 bis 26. April 2010), 12. Martin Jol (1. Juli 2008 bis 26. Mai 2009), 13. Huub Stevens (2. Februar 2007 bis 30. Juni 2008), 14. Thomas Doll (18. Oktober 2004 bis 1. Februar 2007)
10.54 Uhr: Zu Knäbels Chancen, mit dem HSV die Klasse zu halten, fällt Hitzfeld bei Sky folgendes Urteil: „Er hat eine hohe Fachkompetenz, doch ich habe ihn nie als Trainer erlebt. Er kann sicher die Theorie perfekt, doch die Frage ist, wie er es praktisch umsetzt. Er ist glaubwürdig und kann argumentieren. Er hat viele Erfahrungen gesammelt. Nicht als Trainer, aber als Sportdirektor. Vielleicht spielt man beim HSV auch auf Zeit. Es kann sein, dass man mit Knäbel bis Saisonende plant und nebenbei sucht man nach einer anderen Lösung, um einen Trainer zu installieren.“
10.35 Uhr: Sky-Experte Ottmar Hitzfeld, der Peter Knäbel gut kennt, hat wenig Verständnis für die überraschende Entscheidung des HSV, Zinnbauer zu beurlauben und den bisherigen Sportchef Knäbel als Interimstrainer zu installieren. „Für Knäbel ist das Risiko hoch. Er wurde als Sportdirektor eingestellt beim HSV, um organisatorisch zu wirken, die richtigen personellen Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist er plötzlich Cheftrainer. Das ist für ihn nicht einfach. Er hat Erfahrung und hohes theoretisches Wissen. Dennoch ist es für ihn ein hohes Risiko, dem er sich unnötig aussetzt.“
10.12 Uhr: Peter Knäbel leitet seit 10 Uhr seine erste Trainingseinheit mit den Profis. Doch alle Zuschauer kamen umsonst: Der Interimstrainer lässt drinnen im Fitnessraum trainieren. Die nächste Einheit auf dem Trainingsplatz findet um 15 Uhr statt.
9.45 Uhr: Nach dem Rauswurf beim HSV geht Joe Zinnbauer auf eine Studienreise. „Ich mache mir jetzt zwei, drei Wochen Gedanken, werde in England und Italien hospitieren“, sagte er der Bild-Zeitung. Damit rückt ein vom Verein angebotenes Comeback als U23-Trainer erst einmal in weite Ferne. „Ich bin schon enttäuscht. Aber ich drücke den Jungs die Daumen, dass sie den Abstieg verhindern. Der HSV ist ein geiler Verein, ich bin in meinen Monaten in Hamburg zum HSV-Fan geworden“, sagte Zinnbauer. Das 0:1 im Heimspiel am Freitagabend gegen Hertha war bereits das sechste sieglose Spiel in Serie unter der Regie des 44-Jährigen. „Wir haben einfach nicht die nötigen Resultate erzielt“, weiß auch Zinnbauer.
9.17 Uhr: Um 13 Uhr lädt der HSV zu einer Pressekonferenz ein, auf der sich Interimstrainer Peter Knäbel zur aktuellen Situation äußern wird. Alle relevanten Aussagen erfahren Sie zuerst hier im Live-Blog. Im Anschluss können Sie sich die komplette PK hier noch einmal im Video ansehen.
8.48 Uhr: Tuchel soll nach Abendblatt-Informationen in einem Gespräch mit den HSV-Verantwortlichen vor drei Wochen, seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert haben, das Wagnis HSV im Sommer anzugehen. Doch der frühere Mainz-Trainer käme wohl nur im Falle eines Klassenerhalts. Momentan steht der HSV auf dem Relegationsplatz. In den kommenden Wochen werden die Aufgaben zudem nicht leichter: Mit Leverkusen (A) und Wolfsburg (H) trifft der HSV auf zwei Champions-League-Anwärter. Danach folgt das Nordderby bei den formstarken Bremern.
8.30 Uhr: Ist Peter Knäbel wirklich der richtige Retter für den HSV im Abstiegskampf? Nehmen Sie dazu auch an unserer Umfrage teil. Seinen bisher einzigen Cheftrainerposten hatte er beim FC Winterthur (1998 bis 2000) innegehabt. Im Bundesliga-Abstiegskampf ist Knäbel noch gänzlich unerfahren. Doch weil der eigentliche Sportchef im Sommer ohnehin einen neuen Trainer verpflichten will und Thomas Tuchel, der sein Sabbatjahr nicht unterbrechen will, nach Abendblatt-Informationen der Wunschkandidat ist, war es nahezu unmöglich, einen renommierten Trainer für die letzten acht Saisonspiele anzuheuern. Knäbel war deshalb dazu gezwungen, selbst als Interimstrainer einzuspringen. Doch damit geht er auch ein hohes Risiko. Denn sollte der Klassenerhalt misslingen, wäre sein Name beschädigt und stünde immer in Verbindung mit dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte. Seine Weiterbeschäftigung als Manager wäre somit kein Selbstläufer.
HSV verliert gegen Hertha
8.10 Uhr: Die Beurlaubung von Joe Zinnbauer beim HSV ist der siebte Trainerwechsel in der laufenden Bundesliga-Saison. Peter Knäbel ist nun schon der dritte Trainer in dieser Saison, der bei den Hamburgern endlich für Erfolg sorgen soll. Inzwischen zählt einzig und allein der Klassenerhalt.
Die Trainerwechsel in der Bundesliga-Saison 2014/15 auf einen Blick:
1. Mirko Slomka (HSV). - 15. September 2014. - Nachfolger: Josef Zinnbauer
2. Jens Keller (Schalke 04). - 7. Oktober 2014. - Nachfolger: Roberto Di Matteo.
3. Robin Dutt (Werder Bremen). - 25. Oktober 2014. - Nachfolger: Viktor Skripnik.
4. Armin Veh (VfB Stuttgart). - 24. November 2014. - Nachfolger: Huub Stevens (ab 25. November 2014)
5. Jos Luhukay (Hertha BSC). - 5. Februar 2015. Nachfolger (interimsweise): Pal Dardai und Rainer Widmayer.
6. Kasper Hjulmand (FSV Mainz 05). - 17. Februar 2015. Nachfolger: Martin Schmidt.
7. Joe Zinnbauer (HSV). - 22. März 2015. Nachfolger: Peter Knäbel