Hamburg. In der Länderspielpause wird Kapitän van der Vaart sowie Jansen, Rajkovic, Ilicevic und Kacar die Trennung zum Saisonende beigebracht.

Es war schon spät in der Nacht vom Freitag auf den Sonnabend, als die Trainerdiskussion für Peter Knäbel für einen kurzen Moment in den Hintergrund geriet. Der Sportchef und seit Sonntag auch Chefcoach des HSV stand in den Katakoben des Volksparkstadions und wurde gefragt, ob die anstehende Trainerentscheidung seine Ankündigung beeinflusst, in dieser Länderspielpause Entscheidungen über die ab Sommer vertragslosen Spieler zu treffen. „Nein“, antwortete Knäbel. „Es gebietet der Anstand, dass man Dinge, die man ankündigt, auch macht. Es wäre nicht richtig, etwas zu sagen und es dann nicht zu tun.“

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Gleich sechs Spieler müssen zittern: Rafael van der Vaart, Marcell Jansen, Heiko Westermann, Slobodan Rajkovic, Ivo Ilicevic und Gojko Kacar. Dabei scheint schon vor den angekündigten Vier-Augen-Gesprächen klar, dass sich mindestens fünf der sechs Noch-Hamburger nach der Saison einen neuen Verein suchen müssen. Lediglich die Zukunft von Ex-Kapitän Westermann soll noch immer offen sein. „Wir sind in positiven Gesprächen“, hatte der Abwehrmann in der vergangenen Woche gesagt. Dabei soll der Abwehrallrounder auch bereit sein, deutliche Gehaltseinbüßen zu akzeptieren. Westermann fühlt sich in Hamburg wohl, will mit seiner Familie auch nach seiner Karriere in der Hansestadt bleiben. Ob er noch Träume habe, wurde Westermann in der vergangenen Woche von der „Sportbild“ gefragt. Seine Antwort: „In meinem letzten Profi-Jahr möchte ich in die USA und noch eine neue Erfahrung sammeln. Danach kann ich mir eine Rückkehr zum HSV vorstellen.“

Van der Vaart darf wieder zurückkehren

Ähnliches könnte auf van der Vaart schon ab Sommer zukommen. So ist es kein Geheimnis mehr, dass Sporting Kansas City den Niederländer gerne verpflichten würde. Ob van der Vaart das Angebot annimmt ist noch unklar. Sicher ist nur, dass er den HSV im Sommer verlassen muss, später als Repräsentant aber zurückkommen darf.

Ebenfalls gehen werden wohl Ilicevic, Kacar, Rajkovic und auch Jansen. Das hat zum einen finanzielle Gründe: Insgesamt würde der HSV auf einen Schlag mehr als acht Millionen Euro Gehalt sparen. Zum anderen würde es die Möglichkeit geben, den Kader neu zu konfigurieren. Dabei würden viele Fans besonders Urgestein Jansen, seit 2008 beim HSV, vermissen. Die Verantwortlichen hätten den Ex-Nationalspieler dagegen am liebsten bereits im Winter verkauft. Was bis heute keiner weiß: Es gab sogar den Geheimplan, dass Jansen gemeinsam mit Ilicevic in einer Trainingsgruppe 2 trainiert. Ab Sommer braucht man sich darüber keine Gedanken mehr zu machen.