Hamburg . Der HSV hat vor dem Auswärtsspiel in Hoffenheim personelle Sorgen in der Offensive. Van der Vaart ist plötzlich eine Option.
Bestens gelaunt präsentierte sich Joe Zinnbauer am Donnerstag vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) den anwesenden Journalisten im Presseraum der Imtech Arena. Er sei nach einer guten Trainingswoche sehr positiv gestimmt für das Wochenende.
Den HSV-Trainer konnten auch die zu diesem Zeitpunkt noch drohenden Ausfälle von Lewis Holtby und Pierre-Michel Lasogga nicht erschüttern. „Spieler und Trainer wollen, dass sie spielen. Die Mediziner sagen eher nein. Das müssen wir noch verhandeln“, sagte Zinnbauer, der nach einem Gespräch mit Lasogga am Mittwoch eigentlich fest mit ihm gerechnet hat. Am Donnerstagnachmittag fehlte der Stürmer jedoch im Mannschaftstraining, ob er bis zum Hoffenheim-Spiel rechtzeitig fit wird, ist noch unklar. „Lasogga hat eine Qualität, die uns nach vorne bringt, aber wir wollen kein Risiko eingehen.“
Das Gleiche gilt für Holtby, der nach seinem Schlüsselbeinbruch im Trainingslager in Dubai wohl noch keine Option für die Partie im Kraichgau ist. Der Offensivspieler habe sich bereits große Hoffnungen auf einen Einsatz gemacht und war „fix und fertig, dass es wohl doch nicht klappt“, so Zinnbauer. Die Ärzte legten ihr Veto für einen Einsatz gegen Hoffenheim ein, das Risiko sei einfach zu groß. Doch Zinnbauer gibt sich noch nicht geschlagen und kämpft um den Linksfuß. Spätestens am nächsten Spieltag gegen Hertha BSC soll der Ex-Schalker in den Kader zurückkehren.
Beister liegt mit Fieber im Bett
Zuversichtlich zeigte sich Zinnbauer auch beim grippegeschwächten Maximilian Beister, der sich in den vergangenen Wochen nach seinem Kreuzbandriss immer besser zurückgekämpft hatte. „Maxi hat noch Fieber, aber ich hoffe, dass es geht.“
Definitiv ausfallen wird hingegen Marcell Jansen. Eine Untersuchung bei dem Linksverteidiger ergab, dass dessen Muskelfaserriss noch nicht komplett auskuriert ist. Die Abwehrspieler Johan Djourou, Dennis Diekmeier und Cléber stehen Zinnbauer dagegen wieder zur Verfügung. Doch der HSV-Coach macht auch Heiko Westermann Hoffnung auf einen Startelf-Einsatz. „Heiko hat sich mit seiner Leistung klar dafür empfohlen. Zum Glück ist er auf verschiedenen Positionen einsetzbar.“
Neben den drohenden Ausfällen von Holtby und Beister fehlt auch der gelbgesperrte Nicolai Müller gegen Hoffenheim. Zoltan Stieber könnte auf den linken Flügel weichen und Platz für Kapitän Rafael van der Vaart machen. „Das wäre auf jeden Fall eine Option“, so Zinnbauer.
„Schiedsrichter wissen schon, was sie tun“
Gegen Gegner Hoffenheim setzt Zinnbauer wie schon beim 0:0 gegen Borussia Dortmund auf eine kompakte Defensive. „Wenn wir wieder defensiv gut stehen und konsequent gegen den Ball arbeiten und dann schnell in die Spitze umschalten, bin ich guter Dinge“, so der 44-Jährige.
Die Kritik, der HSV sei gegen den BVB zu hart eingestiegen, wiegelte Zinnbauer ab. „Wir waren nicht überhart, wir befinden uns schließlich im Abstiegskampf. Wir haben keine Angst, dass wegen Härte vermehrt gegen uns gepfiffen wird. Die Schiedsrichter wissen schon, was sie tun“, so Zinnbauer.
Der HSV-Trainer hat besonders vor den Konterqualitäten der Hoffenheimer Respekt. „Wir wissen, dass Hoffenheim einen guten Kader hat und im Umschaltspiel eines der besten Teams der Bundesliga ist. Die haben 33 Punkte, die kommen nicht von ungefähr.“
Der HSV ist mit nur neun Punkten aus zwölf Partien das schlechteste Auswärtsteam der Bundesliga. Die Hamburger warten seit vier Spielen auf einen Erfolg in der Fremde. In den bisherigen sechs Gastauftritten in Hoffenheim verlor der HSV viermal, spielte einmal Unentschieden und ging einmal als Sieger vom Platz bei insgesamt 16:5 Toren.
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