Hamburg. Nach dem Rückzug der Ultragruppierung Chosen Few prüft der Verein die Umwandlung des begehrten Blocks in einen Sitzplatzbereich.

Obwohl die interne Umfrage des HSV noch bis Freitag läuft, ist die Aufregung bereits groß. Der Club hatte die Dauerkartenbesitzer von Block 22C, also der alten Heimat der Chosen-Few-Ultras, unter anderem gefragt, ob sie auch in 22C bleiben würden, wenn dort zukünftig ein Sitzplatzbereich entstehen würde und dieser mit Mehrkosten von rund 100 Euro pro Person verbunden wäre. „Wir wollen uns mit der Umfrage in Block 22C ein Meinungsbild darüber einholen, wie groß das Interesse dort ist, möglicherweise in den A-Rang beziehungsweise in Block 25A und umliegende Blöcke zu wechseln“, sagt der leitende Fanbeauftragte Joachim Ranau und erklärt: „Nach dem Rückzug der Chosen Few gibt es in 22C keine klare Situation: Wer hat dort die Akzeptanz, für die Stimmung zu sorgen, beziehungsweise den Ton anzugeben? Zusätzlich sorgen seit einiger Zeit diverse Konflikte und Vorfälle – Stichwort: Bierbecher-Würfe – für Unruhe und verstärkten Ordnereinsatz.“ So mussten zuletzt dreimal so viele Ordner wie früher eingesetzt werden.

Trotz der Probleme will sich Supporterschef Tim-Oliver Horn für den Erhalt der Stehplätze stark machen. „Wir stehen einer möglichen Umwandlung eher kritisch gegenüber“, sagt er und erklärt: „Auch wenn sich die Stimmung nicht mehr auf den Block 22C konzentriert und der Stimmungskern zurück in den A-Rang wandern sollte, setzen wir uns dafür ein, dass wir möglichst viele Stehplätze im Stadion haben. Das gibt auch mehr jungen Menschen die Möglichkeit, ein Spiel zu besuchen.“ Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.