Hamburg . Ex-HSV-Star Thomas Doll fordert einen personellen Schnitt beim HSV, weil das Gerüst nicht funktioniere: „Der HSV muss ausmisten.“
Ex-Nationalspieler Thomas Doll hat die Mentalität der HSV-Profis heftig kritisiert. „Das Problem ist, dass seit Jahren nach jedem Trainerwechsel dieselben Spieler die gleichen Sprüche machen. Dann sagen sie: ‚Der neue Trainer spricht mit uns, wir trainieren mehr, stehen kompakter, arbeiten jetzt als Team.‘ Drei Wochen später bringen sie wieder keine Leistung. Während die Trainer fliegen, sind diese Spieler noch immer da“, monierte der frühere HSV-Profi und -Coach im Interview der „Sport Bild“.
Er forderte die Clubführung zum konsequenten Durchgreifen auf: „Der HSV muss ausmisten.“
Der Schnitt müsse kommen, weil „das Gerüst der Führungsspieler mit Westermann, Jansen, van der Vaart, Lasogga“ nicht funktioniere, so Doll weiter. Zur Neuordnung des Kaders haben Beiersdorfer & Co. nach dieser Saison Gelegenheit, weil diverse Spielerverträge auslaufen.
Doll glaubt an ein Erstarken des HSV, allerdings werde es nach mehreren Spielzeiten mit anhaltendem Abstiegskampf „Jahre dauern“, bis es wieder weit bergauf gehe. „Der HSV muss sich dazu bekennen, dass er hinteres Mittelmaß ist. Da muss der Club wieder anfangen und kleine Brötchen backen. Da darf keiner Europa im Hinterkopf haben“, warnte der 48-Jährige, in dessen Trainerzeit der HSV letztmals die Champions League erreichte (2006).
HSV erkämpft Punkt gegen Dortmund
Derzeit ist Doll als Coach beim ungarischen Spitzenverein Ferencvaros Budapest tätig.