Hamburg . Nach der Kritik von Dortmund-Trainer Klopp über die harte Hamburger Zweikampfführung, rät Cléber dem BVB, die Sportart zu wechseln.
Gerade einmal vier Trainingstage hatte Cléber, um sich auf das Heimspiel gegen Borussia Dortmund (0:0) vorzubereiten. Wegen seines gerade erst auskurierten Muskelfaserrisses und der dadurch fehlenden Fitness rechneten einige Experten damit, dass Heiko Westermann Slobodan Rajkovic (Kapselverletzung) in der Innenverteidigung ersetzen wird. Doch Trainer Joe Zinnbauer überraschte und setzte auf beide Abwehrspezialisten.
Defensivallrounder Westermann und nicht Ronny Marcos ersetzte den Gelb-Rot gesperrten Linksverteidiger Matthias Ostrzolek und Cléber verteidigte an der Seite von Abwehrchef Johan Djourou im Zentrum.
AlsDjourou nach 18 Minuten wegen einer Oberschenkelverhärtung ausfiel, rückte Westermann in die Innenverteidigung neben Cléber. Beide absolvierten ein starkes Spiel und kämpften um jeden Ball, als ginge es um ihr Leben.
Die resolute Zweikampfführung des HSV brachte jedoch BVB-Trainer Jürgen Klopp in Rage. „Wir haben Glück gehabt, dass sich keiner verletzt hat. Es war hart an der Kante“, sagte Dortmund-Trainer Jürgen Klopp, der sich über die harte Hamburger Spielweise beschwerte und seinem Trainerkollegen Zinnbauer bereits während des Spiels „das ist übrigens Fußball“ zurief.
Für diese Aussagen hatte Cléber hingegen kein Verständnis. „Wenn der BVB darüber meckert, sollen sie die Sportart wechseln und Tennis spielen“, so die klare Reaktion des Brasilianers: „Aggressivität gehört zum Fußball dazu.“
HSV erkämpft Punkt gegen Dortmund
Im nächsten Spiel am Sonnabend bei 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) hat Zinnbauer nun die Qual der Wahl. Während Ostrzolek nach abgesessener Sperre wohl zurück in die Viererkette rückt, kämpfen in der Innenverteidigung drei Spieler um zwei Plätze. Abwehrchef Djourou, 28, dürfte gesetzt sein. Um den zweiten Platz streiten sich Westermann, 31, und Cléber.
Wer soll nun also gegen die Kraichgauer auflaufen? „Das ist das Problem des Trainers“, sagte Cléber, der auf eine Kampfansage gegen seinen Mitspieler verzichtet. Viel mehr will der 24-Jährige mit seiner Spielintelligenz überzeugen. „Es ist nicht mein Fußball, den Ball rauszuhauen und auf das Glück und den lieben Gott zu hoffen“, so Cléber: „Ich habe eine viel bessere Übersicht auf dem Platz als noch zu Beginn meiner Zeit hier in Hamburg.“ Ob er Zinnbauer davon auch gegen Hoffenheim überzeugen kann, entscheidet sich im Laufe der Woche.