Der von Bayern ausgeliehene Stürmer muss zum Rapport mit Sportchef Knäbel und Trainer Zinnbauer. Muss er danach seine Koffer packen?
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Hamburg. Vor einigen Tagen hatte HSV-Mittelfeldspieler Julian Green noch die Hoffnung, im Spiel gegen den FC Bayern eingesetzt zu werden. Doch die Trainingsleistungen des Stürmers, der im Sommer von München auf Leihbasis nach Hamburg wechselte, überzeugten Trainer Joe Zinnbauer schon länger nicht mehr. Zuletzt wurde er am 13. Spieltag für das HSV-Aufgebot nominiert. Nun sieht es so aus, als ob sich der US-Nationalspieler selbst ins Abseits manövriert hat. Nach seinem Kommentar auf Facebook und der Weigerung für die U23 aufzulaufen, droht Green das Aus beim HSV.
„Das kam nicht so gut bei uns an“, sagte Sportchef Peter Knäbel, der den 19-Jährigen am Mittwoch zum gemeinsamen Rapport mit Zinnbauer einbestellte.
Vorausgegangen waren Aussagen von Sportchef Peter Knäbel, der erklärte, dass Green vorerst nur in der U23 zum Einsatz kommen wird und sich dort aufdrängen soll. Die Bayern-Leihgabe reagierte mit Unverständnis: "Mit mir hat bisher weder der Trainer noch der Sportdirektor gesprochen. Ich habe selbst aus der Presse erfahren, dass ich ab jetzt angeblich für die U23 spiele", postete der Mittelfeldspieler auf seiner Facebookseite. Er wolle beim HSV Stammspieler werden. "Das war und ist mein Ziel und war der Grund für meinen Wechsel. Ich bin Lizenzspieler, habe mir nichts zu Schulden kommen lassen und gebe in jedem Training alles."
Rummenige besorgt
Dies rief auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge auf den Plan, der die Situation seines Leihspielers mit Sorge betrachtet. „Wir leihen unsere Spieler aus, damit sie in der höchsten Spielklasse zum Einsatz kommen und sich weiterentwickeln. Das ist nun nicht der Fall. Wir können und wollen dem Trainer des HSV natürlich nicht in seine Aufstellung reinreden. Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung bedauerlich", sagte Rummenigge der Bild-Zeitung.
Die Fans des HSV dagegen kommentierten das Verhalten des Stürmers äußerst kritisch: „Hänge dich im Training rein und belasse solche Aussagen intern. Du schadest damit dem Verein und deinen Kollegen!", schreibt User René. Andere werfen ihm die „Arroganz der Bayern" sowie „fehlende Cleverness" vor und fordern "Leistung auf dem Platz" – auch bei der U23.
Bislang konnte sich Green noch nicht bei den Hamburgern durchsetzen. Er absolvierte lediglich fünf Bundesligaspiele und stand erst einmal bei seinem ersten Spiel in Hannover in der Startelf.
„Er hat gezeigt, dass er sauer ist. Das will ich immer sehen. Ich hoffe er macht so weiter und vergisst nicht, dass sich aufdrängen muss, um in den Kader zu rücken. Er hat aber nach wie vor die gleichen Chancen wie alle anderen Spieler auch“, so Zinnbauer vor dem U23-Spiel. Fraglich, ob sich Green mit seiner Weigerung diese Chance nicht verspielt hat.
Cleber, Behrami und Diekmeier vor Rückkehr?
Unterdessen erwartet der HSV in dieser Woche gleich drei langzeitverletzte Spieler zurück. Innenverteidiger Cleber, Mittelfeldspieler Valon Behrami und Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier stehen vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining. Brasilianer Cleber wird nach seinem Faserriss voll ins Training einsteigen, hieß es auf der Vereinsseite. Behrami absolviere bereits fußballspezifisches Training, so der HSV weiter. „Es ist geplant, ihn in dieser Woche wieder an das Mannschaftstraining heranzuführen“, sagt Mannschaftsarzt Dr. Götz Welsch auf hsv.de. Auch Dennis Diekmeier soll Mitte der Woche dazustoßen. Unklar ist noch, wann Ivica Olic zurück kommt. Der Kroate leidet noch an leichten muskulären Problemen, heißt es, und könnte Donnerstag wieder dabei sein.
Unterdessen steigt Stürmer Pierre-Michel Lasogga diese Woche wieder ins Lauftraining ein. Kommende Woche soll dann auch Lewis Holtby mit dem Lauftraining beginnen. Wie der HSV mitteilt, soll Holtby nach seinem Schlüsselbeinbruch einen Spezial-Panzer bekommen, mit dem er die kommenden Wochen sein Aufbauprogramm betreiben und damit auch Laufeinheiten absolvieren kann.