Bayern-Leihgabe Julian Green will nichts von einer Degradierung zur U23 wissen und beschwert sich über das Vorgehen der HSV-Bosse. Dafür erntet er reichlich Kritik von den Fans.
Hamburg. Hat sich HSV-Profi Julian Green mit diesen Aussagen selbst ins Abseits manövriert? Nach einem Bericht in der Bild-Zeitung, in dem Sportchef Peter Knäbel erklärte, dass der 19-Jährige vorerst nur in der U23 zum Einsatz kommen wird und sich dort aufdrängen soll, reagierte Green mit Unverständnis: "Mit mir hat bisher weder der Trainer noch der Sportdirektor gesprochen. Ich habe selbst aus der Presse erfahren, dass ich ab jetzt angeblich für die U23 spiele", postete der Mittelfeldspieler auf seiner Facebookseite. Er wolle beim HSV Stammspieler werden. "Das war und ist mein Ziel und war der Grund für meinen Wechsel. Ich bin Lizenzspieler, habe mir nichts zu Schulden kommen lassen und gebe in jedem Training alles.“
Knäbel bezeichnete die U23 zuvor als „Flaggschiff der Ausbildung“, doch das sieht Green offenbar anders. Auf seiner Facebookseite fallen die Kommentare der HSV-Fans recht einseitig negativ aus. „Hänge dich im Training rein und belasse solche Aussagen intern. Du schadest damit dem Verein und deinen Kollegen!“, schreibt User René. Andere werfen ihm die „Arroganz der Bayern“ sowie „fehlende Cleverness“ vor und fordern „Leistung auf dem Platz“ – auch bei der U23.
Der US-Nationalspieler ist noch bis Saisonende vom FC Bayern München, den nächsten Gegner des HSV (Sonnabend, 15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) ausgeliehen. Bislang konnte sich Green noch nicht bei den Hamburgern durchsetzen. Er absolvierte lediglich fünf Bundesligaspiele und stand erst einmal bei seinem ersten Spiel in Hannover in der Startelf. Zum letzten Mal gehörte er am 13. Spieltag bei der 1:3-Niederlage in Augsburg dem Profikader an.
Glaubt man Trainer Joe Zinnbauer, werden Greens Aussagen vorerst kein Nachspiel haben. „Er hat gezeigt, dass er sauer ist. Das will ich immer sehen. Ich hoffe er macht so weiter und vergisst nicht, dass sich aufdrängen muss, um in den Kader zu rücken. Er hat aber nach wie vor die gleichen Chancen wie alle anderen Spieler auch.“