Nach zwei Siegen in Serie fährt der HSV mit frischem Selbstvertrauen zum FC Bayern. Trainer Zinnbauer und Stürmer Olic kündigen einen harten Kampf an. Hier geht’s zum Stream der Pressekonferenz.

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Hamburg. Ivica Olic hat jeden Zentimeter der Allianz Arena schon einmal umgepflügt: Im Trikot des FC Bayern sorgte der 35 Jahre alte Kroate für Glanzmomente in der Champions League. In den Farben des VfL Wolfsburg bewies der Stürmer, dass er Manuel Neuer in dessen „Wohnzimmer“ bezwingen kann. Und im Shirt des HSV feierte der Publikumsliebling gemeinsam mit Rafael van der Vaart im Jahr 2007 den letzten Sieg der Hanseaten in München – ein Coup, den beide am 21. Spieltag mit vollem Einsatz wiederholen wollen. In seiner ersten Zeit beim HSV gewann Olic einmal in München und spielte zweimal Unentschieden.

„Wir müssen ihnen einen großen Kampf liefern, etwas Glück haben und hoffen, dass sie einen schlechten Tag erwischen“, sagte Olic vor dem Duell beim klar favorisierten Starensemble von Pep Guardiola am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de). Dann sei etwas möglich. „Durch zwei Siege in Folge reisen wir mit Rückenwind nach München. Aber fest steht auch, dass alle Vereine in Europa Angst vor Bayern haben.“

Sein Trainer Joe Zinnbauer richtet ebenfalls eine Kampfansage an die Münchner. „Wir haben die beste Mannschaft der Welt vor der Brust, fahren da aber nicht hin, um zu verlieren.“ Mit Olic, der noch auf sein erstes Tor nach seiner Rückkehr zum HSV wartet, ist er sehr zufrieden. „Er gibt immer Gas, ruft alles ab und ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Die Laufleistung, die er an den Tage legt, ist schon beachtlich. Davon können sich manche jüngeren Spieler ein Beispiel nehmen.“

Einen Schwachpunkt bei den Bayern mag Olic auch erkannt haben. Schwachstellen: „Sie haben noch nicht die optimale Form nach der langen Vorbereitungsphase für die Rückrunde. Wenn dann, will man jetzt auf die Bayern treffen“, sagte der Stürmer.

Zinnbauer setzt auf Laufstärke und Effizienz


Nach dem Befreiungsschlag mit zwei Siegen in Serie fahren die Hanseaten mit frischem Optimismus zu den Bayern. Dorthin, wo Olic von 2009 bis 2012 im Trikot des FCB auflief und in 80 Spielen 23-mal traf. Er wurde deutscher Meister, Pokalsieger, stand zweimal im Champions-League-Finale. Seit Ende Januar ist er nach einer erfolgreichen Station beim VfL Wolfsburg zurück bei seinem Lieblingsklub an der Elbe. Klassenkampf statt Königsklasse.

„Die Mannschaft kämpft seit drei Jahren gegen den Abstieg und ist deshalb nicht so locker drauf. Das Niveau ist auch nicht so hoch wie in Wolfsburg“, so Olic, der nun hofft, dass sich der HSV fußballerisch steigert. „Wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können, jetzt müssen wir auch besser spielen.“

Doch in den beiden Spielen beim SC Paderborn (3:0) und gegen Hannover 96 (2:1) agierten die spielerisch limitierten Hamburger mit lange vermisster Leidenschaft, die nun auch die Bayern-Stars spüren sollen. Olic, der mit dem HSV noch nie den Bayern unterlag, ist bereit, jedes Stück des Münchner Rasens noch einmal zu beackern, wenn er dafür wie am 1. Spieltag der Saison mit einem Treffer belohnt wird (damals noch für Wolfsburg). „Wir waren zuletzt sehr effektiv und läuferisch stark, das wollen wir gegen Bayern bestätigen“, sagte Zinnbauer.

Green muss sich nach Facebook-Fauxpas aufdrängen


Allerdings ist der HSV der Lieblingsgegner des Weltpokalsiegers von 2013: Die meisten Siege, die meisten Punkte und die meisten Tore (jeweils zu Hause und insgesamt) in der Bundesliga sammelten sie gegen den früheren Widersacher aus dem Norden ein, im März 2013 demütigten die Bayern die Hanseaten mit 9:2. Besonders gefürchtet ist Superstar Arjen Robben. „Er ist eine Maschine“, sagte van der Vaart der Münchner TZ über seinen Landsmann.

Auch wenn sich Zinnbauer, der gegen Bayern auf Überraschungen setzt, noch nicht zur taktischen Grundordnung und zur Kadernominierung äußern wollte, sorgen zwei Personalien für Aufsehen. Zum einen manövrierte sich Julian Green nach seinem umstrittenen Facebook-Post selbst in Aus und zum anderen könnte der Kapitän in München auf der Bank Platz nehmen. Womöglich plant Zinnbauer mit dem defensiv stärkeren Petr Jiracek an der Seite der gesetzten Marcelo Díaz und Zoltán Stieber.

Über Green sagt der Trainer: „Ich hoffe, er vergisst nicht, dass er sich aufdrängen muss, um in den Kader zu rücken.“ Allerdings soll der 19-Jährige nach wie die gleichen Chancen erhalten, wie alle anderen Spieler auch. Die Chancen, dass die Bayern-Leihgabe in München zum Kader gehört, sind dennoch gering.

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