Der gebürtige Hamburger erneuert vor dem Paderborn-Spiel die Kritik am wankenden Bundesliga-Dino. Ex-Profi Schnoor lässt indes kaum ein gutes Haar an der vergangenen HSV-Transferpolitik.

Hamburg. Nach Stefan Effenberg hat sich mit Stefan Schnoor nun auch ein ehemaliger Hamburger Profi äußerst kritisch über den HSV geäußert. Im NDR-“Sportclub“ schoss sich Schnoor am Sonntagabend dabei vor allem auf die aus seiner Sicht mangelhafte Zusammenstellung des Kaders bei den abstiegsgefährdeten Hamburgern ein.

„Da ist in den letzten Jahren ganz, ganz viel falsch gelaufen beim HSV. Die Verantwortlichen wie Joe Zinnbauer müssen jetzt ausbaden, was in den vergangenen Jahren verbockt wurde“, sagte Schnoor.

Der frühere Profi des HSV und des VfL Wolfsburg vermisst bei den Hanseaten zudem Spielertypen wie Effenberg oder Michael Ballack, die auch mal anecken. „Dieses Unbequeme fehlt“, erklärte der 43-Jährige.

Den aktuell Verantwortlichen um Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer, Sportdirekter Peter Knäbel und Trainer Josef Zinnbauer bescheinigte er hingegen, mit richtigen Personalentscheidungen auf die Misere im Profikader reagiert zu haben. So wertete er den am Freitag getätigten Nachkauf von Stürmer Ivica Olic als „das im Moment richtige Zeichen“.

Langfristiger Olic-Effekt fragwürdig


Angesichts der mageren Torausbeute von nur neun HSV-Treffern in 18 Punktspielen sei der 1,5-Millionen-Einkauf des Angreifers vom VfL Wolfsburg ein Transfer, der dem Team „auf kurze Sicht die nötigen Impulse geben wird“, glaubt Schnoor. Ob der Effekt bei einem 35-Jährigen auch langfristig sei, darüber könne man streiten, fügte der einst auch als Profi in England tätige Abwehrspieler hinzu.

„Effe“ legt noch einmal nach


Vor Schnoor hatte bereits Stefan Effenberg dem HSV eine äußerst schwere Restsaison bescheinigt. Und vor dem nächsten Spieltag legte der „Sky“-Experte am Montag noch einmal nach.

„Von allen Abstiegspartien am Mittwoch ist für mich Paderborn gegen HSV am spannendsten“, sagte der gebürtige Hamburger. Paderborn habe weiterhin nichts zu verlieren, der HSV dagegen immer mehr.

„Die HSV-Fans müssen sich echte Sorgen machen“, sagte Effenberg, „der Auftritt gegen Köln war brutal enttäuschend. Die Spieler sind im Kopf nicht frei.“