Unternehmer Klaus-Michael Kühne erwirbt für 18,75 Millionen Euro 7,5 Prozent an der HSV Fußball AG. Zudem sichert er sich die Namensrechte an der Arena, die ab Juli 2015 wieder Volksparkstadion heißen soll.
Hamburg. Nachdem der HSV am Mittwochabend Medienvertreter unerwartet zu einer außerplanmäßigen Pressekonferenz eingeladen hatte, wurde wild spekuliert: Was will der Verein verkünden? Einen Transfer? Ein neuen Sponsor?
Nun ist das Geheimnis gelüftet: Wie der Bundesligist am Donnerstag bestätigte, wird Klaus-Michael Kühne als strategischer Partner bei der HSV Fußball AG einsteigen. Zudem erwerbe der 77-Jährige ab der Saison 2015/2016 und zunächst für vier Jahre die Namensrechte am HSV-Stadion, das ab dem 1. Juli wieder „Volksparkstadion“ heißen soll.
Die Details der Partnerschaft: Kühne werde sich mit rund 18,75 Millionen Euro an der Gesellschaft beteiligen und dafür 7,5 Prozent Anteile erhalten. Die zuständigen Gremien hätten laut HSV die erforderliche Zustimmung bereits erteilt.
„Wir setzen damit unseren Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung fort und haben ein ganz wichtiges Etappenziel erreicht“, sagte HSV-Aufsichtsratschef Karl Gernandt. „Wir werden weiterhin hart daran arbeiten, dass der HSV im Bundesligavergleich in allen Bereichen an Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnt“, so Gernandt weiter.
Mäzen Kühne freut sich, „dass wir unseren konstruktiven Gespräche über meinen Einstieg als Gesellschafter erfolgreich abschließen konnten. Ich hoffe, dass ich den Aufbruch des HSV mit meinem Beitrag unterstützen kann“. Dass das HSV-Stadion wieder seinen ursprünglichen Namen erhalte, sei ihm „eine Herzensangelegenheit“ gewesen, erklärte Kühne, um auszuführen: „Ich wünsche mir, dass unsere Mannschaft im Volksparkstadion an alte Erfolge anknüpfen kann.“
Auch Imtech begrüßt die HSV-Entscheidung
Das HSV-Stadion hieß bereits zwischen 1953 und 2001 Volksparkstadion. Unter diesem Namen feierten die Hamburger ihre größten Erfolge, ehe Sponsoren die Namensrechte kauften. Kühne soll laut Abendblatt-Informationen für die nun erworbenen Rechte knapp fünf Millionen Euro pro Jahr locker machen.
Der aktuelle Namensgeber „Imtech“ begrüße die Entscheidung, heißt es. Demnach hatte das Unternehmen die Entscheidung kurzfristig durch eine entsprechende Vereinbarung ermöglicht.
HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer zeigte sich vom Einstieg Kühnes und der Umbenennung des Stadions ebenfalls begeistert. „Ein großer Tag für den HSV. Wir zeigen wieder, dass wir von hier sind. Ein großer Dank dafür an Herrn Kühne“, so Beiersdorfer gegenüber dem Abendblatt.
Und auch in Sachen Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor „Emirates“ scheint Bewegung zu kommen. „Es haben sehr gute Gespräche stattgefunden, auf denen sich aufbauen lässt“, sagte Volker Greiner, Emirates-Europachef. „Ich erinnere mich noch an Zeiten mit Uwe Seeler und Co. und freue mich, dass wir wieder auf dem richtigen Weg sind.“
Durch Kühnes Einstieg steht dem HSV nun auch wieder frisches Geld zur Verfügung, um auf dem Transfermarkt den erhofften Stürmer zu verpflichten. Den Klub plagen Verbindlichkeiten von über 100 Millionen Euro.
Trotzdem überrascht Kühnes Investition. Schließlich hatte der Unternehmer sich noch kurz vor Weihnachten geweigert, seinen Kredit von 25 Millionen Euro in Vereinsanteile umzuwandeln. Nun gehen also 18,75 Millionen Euro des Darlehens direkt an den HSV. Die übrigen 6,25 Millionen Euro sollen laut Abendblatt-Informationen bis 2019 und bei einem Zinssatz von 4,5 Prozent vom HSV abgestottert werden.