Vor 5000 Zuschauern kassierte der HSV eine Niederlage gegen den englischen Erstligisten. René Adler musste mehrfach hinter sich greifen. Eine Hiobsbotschaft gab es für Petr Jiracek.
Dubai. Der HSV hat ein Testspiel gegen den englischen Erstligisten Manchester City mit 0:2 (0:0) verloren. Stevan Jovetic (50. Minute) und der frühere Wolfsburger Edin Dzeko (74.) trafen am Mittwoch für die Briten vor 5000 Zuschauer im Hazzed-Bin-Zayed-Stadium in Al Ain im Emirat Abu Dhabi. René Adler musste in Dubai erstmals in drei Testspiel-Halbzeiten hinter sich greifen. Der nach mehreren Verletzungen genesene ehemalige Nationaltorhüter will in der Rückrunde Jaroslav Drobny den Stammplatz im Tor wieder streitig machen.
Eine Hiobsbotschaft gab es für den wegen vieler verletzter Profis gebeutelten HSV schon beim Aufwärmen: Petr Jiracek zerrte sich die Wade. Für ihn kam U23-Spieler Sven Mende zum Einsatz. ManCity verzichtete auf Kapitän und Ex-HSV-Profi Vincent Kompany. Eine Stunde wirkte der vertragslose Schweizer Stürmer Innocent Emeghara mit.
Sportchef Peter Knäbel will nach der Rückkehr am Donnerstag entscheiden, ob der Testspieler verpflichtet wird. Zum Abschluss kommen soll dann auch der Transfer von Tolgay Arslan zu Besiktas Istanbul. Der Mittelfeldspieler und die Türken sollen sich einig sein, nun müssen die Vereine über die Ablösesumme sprechen. Arslans Vertrag läuft im Sommer aus.
In einer Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte sich Trainer Josef Zinnbauer trotz der Niederlage zufrieden: „Wir haben gut mitgespielt. Durch die vielen Wechsel ging der Fluss ein wenig verloren.“ Auch Rafael van der Vaart blickt optimistisch in die Zukunft. „Ich fahre mit einem guten Gefühl nach dem Trainigslager nach Hause“, sagte der Mittelfeldspieler. „Es hat Spaß gemacht, gegen so eine Star-Truppe zu spielen. Wir sind auf einem guten Weg.“
Gesamtwert des HSV von 79,2 Millionen Euro
Knapp fünf Jahre ist es her, dass der HSV zuletzt auf Manchester City traf, allerdings mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Damals ging es im Uefa-Cup um den Einzug ins Halbfinale, das die Hamburger mit zwei überragenden Spielen (3:1, 1:2) erreichten. Noch heute gilt der 3:1-Heimsieg am 9. April 2009 als eines der besten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte. Doch seitdem ging es für den HSV bergab, City setzte sich dagegen dank der Millionen von Scheich Mansour Bin Zayed in der Spitze Europas fest.
Laut transfermarkt.de hat die HSV-Mannschaft mittlerweile einen Gesamtwert von 79,2 Millionen Euro, Englands Tabellenzweiter wäre 437,25 Millionen Euro wert. „Die Voraussetzungen von damals und heute sind völlig verschieden“, sagt Marcell Jansen, der als einziger Hamburger damals dabei war. Bei City sind es zwei Profis, die schon 2009 auf dem Platz standen: Pablo Zabaleta – und der Ex-Hamburger Vincent Kompany.
Finanziell lohnt sich der Aufwand für den HSV. Während City trotz laufender Saison auf Wunsch seiner Hoheit Mansour Bin Zayed nur für das Testspiel eingeflogen wird, konnte der HSV sein Trainingslager in Dubai durch die Antrittsgage, die alle Marketingaktivitäten rund um die Partie abdeckt, um drei Tage verlängern. „Eine hübsche, kleine Summe“ wurde dem HSV laut Hamburgs Marketingvorstand Joachim Hilke garantiert.