Das erste Tor, der erste Sieg, weg vom Abstiegsplatz – die Fans des HSV haben vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach viele Wünsche. Lesen Sie hier, wie die Chancen der Hamburger stehen.

Hamburg. Lucien Favre warnt: "Die Hamburger haben ohne Diskussion eine sehr hohe Qualität. Sie haben sich sehr gut verstärkt“, sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach vor dem Heimspiel gegen den HSV am Abend (20 Uhr / Liveticker abendblatt.de). „Wir müssen uns auf einen harten Kampf einstellen. In Köln wollten wir gewinnen. Aber uns hat die richtige Bewegung und Durchschlagskraft gefehlt. Das müssen wir gegen Hamburg besser machen."

Besser war zuletzt auch die Form der Hamburger: Nach einem katastrophalen Saisonstart musste Mirko Slomka frühzeitig gehen, Josef Zinnbauer feierte am vergangenen Sonnabend eine gelungene Premiere beim torlosen Remis gegen Rekordmeister FC Bayern.

Und nun? Nun warten die Fans nach vier torlosen Spielen sehnsüchtig auf den ersten HSV-Treffer der Saison 2014/2015 – und natürlich auf den ersten Sieg, denn: Bleibt der HSV auch in Gladbach ohne Tor, stellt der Klub einen Negativrekord ein. Bislang schaffte es nur der VfL Bochum, in den ersten fünf Bundesligaspielen keine Tore zu erzielen – vor 35 Jahren. Immerhin landete der VfL am Ende noch auf dem zehnten Platz.

Aber was sagt die Statistik: Die Bilanz der bisherigen 92 Bundesligaduelle zwischen dem HSV und der Borussia ist ausgeglichen: 32 Mal siegten die „Fohlen“, 36 Mal die Hamburger, 24 Spiele endeten remis. Bei den erzielten Toren führt Gladbach knapp 145:143.

In dieser Saison sieht es allerdings deutlich besser für die Gastgeber aus: Gladbach ist bei einem Sieg und drei Unentschieden noch ungeschlagen - die Hamburger hingegen sind noch sieglos. Weitere statistisch relevante Werte zum Spiel in Mönchengladbach:

Passquote: Max Kruse ist mit einer Passquote von 90,6 Prozent einer der besten der Liga (Rang sieben). Im Gegensatz dazu ist Hamburgs Artjoms Rudnevs (47,8 Prozent) einer der Spieler mit der der höchsten Fehlpassquote. Insgesamt kommen 83,6 Prozent aller Gladbacher Zuspiele beim Mitspieler an - nur der FC Bayern hat einen noch besseren Wert (86). Der HSV hat ein erfolgreiches Passspiel von nur 73,1 Prozent.

Tore: Gladbach benötigt in dieser Saison bisher im Schnitt 75 Minuten für ein Tor - das ist zwar auch ein unterdurchschnittlicher Wert. Doch der weiterhin torlose HSV würde von diesem Wert derzeit natürlich träumen. Borussen-Torwart Yann Sommer kassierte in dieser Saison bisher nur 0,5 Gegentore pro Spiel - damit belegt er Platz drei in der Liga hinter Kölns Timo Horn (0) und Manuel Neuer vom FC Bayern (0,4).

Laufwerte: Lewis Holtby ist mit einer zurückgelegten Strecke von 12,85 Kilometern pro Spiel der fleißigste Bundesligaprofi in dieser Saison. Bei den Gladbachern ist es Granit Xhaka mit 12,13 Kilometern (Rang fünf). Doch im Team wendet sich das Blatt: Die Gladbacher laufen mit 119,68 Kilometern pro Spiel als Mannschaft so viel, wie kaum ein anderes Team der Liga. Die HSV-Profis legen pro Partie mit 115,04 Kilometern mehr als 4,5 Kilometer weniger zurück.

Zweikampfverhalten: Die Borussen gewinnen 52,8 Prozent ihrer Zweikämpfe und sind damit die zweitbesten Zweikämpfer hinter den Bayern (53,5). Aber: Auch der HSV ist in dieser Rubrik stark und belegt Rang vier (52,2 Prozent).

Ballkontakte: Dieser Wert ist sehr deutlich: Borussia Mönchengladbach (734) hat im Schnitt 112 Ballkontakte mehr pro Partie als der HSV (622). Vermutlich wird auch im direkten Duell im Borussia-Park eher Gladbach das Spiel machen.