Der Linksverteidiger, der auch von Hannover und Hertha umworben wird, soll sich für den HSV entschieden haben. Augsburgs Manager Reuter fordert deutlich mehr Ablöse, als die Hamburger bezahlen wollen.

Hamburg. Es ist schon eine ungewöhnliche Konstellation: Während Dietmar Beiersdorfer versucht, in St. Petersburg seinen Vertrag aufzulösen, versucht Oliver Kreuzer in Hamburg, die Kaderplanungen voranzutreiben, dabei gibt es für den Sportchef noch keine Zusage, dass er unter Beiersdorfer weiterarbeiten kann. Auf der Kontrollebene wiederum ist der scheidende Aufsichtsrat dafür zuständig, Transfervereinbarungen zu genehmigen, so geschehen bei Fürths Zoltan Stieber, 25, der bis 2017 unterschrieben hat.

Bis die nächste Beschlussvorlage bei Jens Meier und Co. eintrifft, kann es aber durchaus noch etwas dauern. Liebend gerne würde Kreuzer den Augsburger Matthias Ostrzolek unter Vertrag nehmen. Nachdem auch schon Hertha und Hannover starkes Interesse zeigten, soll sich der 23-Jährige, dessen Vertrag 2015 endet, für den HSV entschieden haben. Doch der Poker um die Ablöse ist noch in vollem Gange. Drei Millionen Euro fordert FC-Sportchef Stefan Reuter, das konkrete Angebot des HSV liegt bei zwei Millionen Euro. Augsburg will den ehemaligen U-21-Nationalspieler zudem nur ziehen lassen, wenn man eine Alternative findet.

So oder so kann der Linksverteidiger einen steilen Wertzuwachs für sich verbuchen. Als Ostrzolek im Januar 2012 vom VfL Bochum, wo er alle Jugendmannschaften durchlaufen hatte, nach Augsburg wechselte, betrug die Ablöse immerhin auch schon 500.000 Euro. In den zwei Bundesligaspielzeiten gehörte Ostrzolek (58 Einsätze) zum Stammpersonal und überzeugte mit seiner Power und Dynamik – genau die Eigenschaften, die unter Trainer Mirko Slomka und Kreuzer gefragt sind.

Sollte eine Einigung mit dem Bochumer – seine Familie ist in Polen geboren und lebt seit 30 Jahren im Ruhrgebiet – klappen, würde dies aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass Marcell Jansen (Vertrag bis 2015, Ausstiegsklausel für fünf Millionen Euro) den HSV verlässt, schließlich soll der Kader auf jeder Position doppelt besetzt werden. Wahrscheinlicher nach jetzigem Stand ist ein Abgang von Petr Jiracek (Vertrag bis 2016), der seit seinem Wechsel aus Wolfsburg nicht überzeugen konnte.

HSV-Profi Hakan Calhanoglu stand beim 2:0-Sieg der Türkei gegen WM-Teilnehmer Honduras in Washington D.C. in der Startelf.