Wo soll man anfangen, wo soll man aufhören? Diese Trainer trugen die sportliche Verantwortung. Einer machte alles falsch.

Hamburg. Das muss man erst mal schaffen: vier HSV-Trainer in nur einer Saison! Hat es noch nie gegeben – und darf es auch nie wieder geben.

Thorsten Fink (46/bis 16.9.2013): Vieles von dem, was er in der Vorsaison richtig gemacht hat, muss er in dieser Spielzeit falsch gemacht haben. Nach fünf Spielen mit nur einem Sieg, aber mit mehreren Heimreisen nach München, war es Sportchef Oliver Kreuzer zu viel. Finks größte Pleiten: 2:6 in Dortmund, 1:5 gegen Hoffenheim und die exklusive Meinung, Zoua sei ein echter „Schnapper“.

Rodolfo Esteban Cardoso (45/bis 22.9.2013): Der Argentinier musste in dieser Spielzeit lernen, dass Dankbarkeit nicht zu den Annehmlichkeiten des Profigeschäfts zählt. Sprang zum zweiten Mal als Interimstrainer (1:0 gegen Fürth, 0:2 gegen Bremen) ein und darf sich nach einer schwachen Saison mit der U23 ein neues Aufgabenfeld suchen.

Bert Van Marwijk (61/bis 15.2.2014): Wo soll man anfangen, wo soll man aufhören? Bert van Marwijk schaffte das Kunststück, so ziemlich alles in seiner Amtszeit falsch zu machen, was man nur falsch machen konnte: wenig Training, viele Heimreisen. Wenige Punkte, viele Hotelübernachtungen. Wenig Leistung, viel Gehalt. Wenige Siege auf dem Platz, viele Niederlagen auf dem Transfermarkt. Dass der Niederländer nach sieben Pleiten in Folge gehen musste, dürfte ihn nicht überrascht haben. Dass ihm anschließend noch mehr als zwei Millionen Euro zustanden, dann doch schon eher. Besonders bitter: Wollte unbedingt seine Landsmänner Ola John und Ouasim Bouy, die auch noch den gleichen Berater wie er haben, beim HSV unterbringen. Ein fataler Fehler, der ihn nicht daran hinderte, die beiden Woche für Woche weiterhin aufzustellen. Unterm Strich steht: Note Sechs!

Mirko Slomka (46/ab 17.2.2014): Weil der Hannoveraner ein schlauer Mann ist, machte er zunächst mal alles anders als sein Vorgänger. Das einzige, was letztendlich gleich blieb, war die mangelhafte Punkteausbeute. Fünf Niederlagen zum Schluss sind genau so bitter wie eine persönliche Spielzeit ohne Auswärtspunkt. Doch man muss Slomka zu Gute halten, dass das Kind HSV schon lange in den Brunnen gefallen war, als er kam. Doch mit viel Mühe und noch mehr Glück hat er das Kind gerade noch rechtzeitig aus dem dunklen Brunnen retten können. Darf nun sehr gerne in der neuen Saison beweisen, dass er der richtige Mann für diesen HSV ist.