Der lange verletzte Torjäger ist auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Sein Einsatz in Mainz rückt damit näher. Auch Djourou trainiert wieder mit der Mannschaft, Jansen steht vor seiner Rückkehr. Westermann und Diekmeier fehlen hingegen.

Hamburg. Die Trainingsbeobachter des HSV staunten nicht schlecht: Torjäger Pierre-Michel Lasogga stand schon wieder auf dem Platz und trainierte voll mit der Mannschaft. Erste Handball- und Kopfball-Übungen absolvierte der Hoffnungsträger im Abstiegskampf ohne Probleme. Selbst beim abschließenden Trainingsspiel war der Stürmer vertreten. Allerdings agierte er dabei als Ballverteiler, vermied bewusst jeden Zweikampf und schoss auch nicht aufs Tor. Nach der Einheit wollte sich Lasogga jedoch nicht zu seinem bevorstehenden Comeback äußern. Mehr als ein „Ich sage lieber nichts“ war ihm nicht zu entlocken.

Trainer Mirko Slomka wurde da schon deutlicher: „Wenn er weiterhin alles mitmachen kann, ist er eine Option für die Startelf gegen Mainz.“ Am Donnerstag soll Lasogga wieder voll belastet werden.

Auch Innenverteidiger Johan Djourou trainierte nach überstandenen Muskelproblemen wieder mit der Mannschaft. Linksverteidiger Marcell Jansen soll am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Der Nationalspieler fehlte am Wochenende beim 1:4 gegen die Bayern München wegen einer Entzündung im Knöchel. Die Abwehrspieler Dennis Diekmeier (Oberschenkelzerrung) und Heiko Westermann (privater Termin) fehlten hingegen beim Training am Dienstagmorgen. Beide sollen am Mittwoch wieder ins Training einsteigen. Offensivkraft Jacques Zoua soll hingegen am Donnerstag auf den Trainingsplatz zurückkehren.

Lasoggas Rückkehr auf den Trainingsplatz kommt überraschend. Sein Einsatz am letzten Bundesligaspieltag am Sonnabend in Mainz ist damit mehr als wahrscheinlich. Eigentlich sollte der 22-Jährige den Hamburgern erst im Falle einer möglichen Relegation wieder zur Verfügung stehen. Doch die Regeneration nach seinem Muskelbündelriss läuft besser als erwartet. „Die Entwicklung stimmt uns positiv, dass wir es schaffen“, zeigte sich Slomka bereits am Montag zuversichtlich.

Die Frage stellt sich natürlich, wie fit der Fast-Nationalspieler nach der langen Pause von fünf Wochen am Sonnabend sein kann. Normalerweise sind zwei oder drei komplette Einheiten viel zu wenig, um in der Bundesliga konkurrenzfähig zu sein. Doch beim HSV gibt es zu Lasogga derzeit keine Alternative im Angriff, sodass ihn Slomka zumindest als Joker unbedingt dabeihaben möchte – immer das Risiko abwägend, für die möglichen Relegationsspiele in der kommenden Woche nicht erneut auszufallen.

Sportchef Oliver Kreuzer sieht sogar kein Problem, ihn direkt ins kalte Wasser zu werfen: "Wenn Lasogga zwei Tage voll mitmacht, kann er auch von Beginn an auflaufen. Er hat ja mit Athletikcoach Markus Günther schon viele fußballspezifische Einheiten absolviert."

Der Leihspieler von der Hertha selbst war in der Vergangenheit ein wenig übermotiviert, wollte zu schnell zu viel, wie er selbst zugab. Mittlerweile ist er vorsichtiger geworden. Andererseits hat Lasogga beim 1:1 gegen den SC Freiburg Ende März eindrucksvoll demonstriert, was er auch nach Verletzungspausen zu leisten imstande ist.

Mit einer Muskelverhärtung fiel der Stürmer vorher fast drei Wochen lang aus, strahlte dann gegen Freiburg aber eine Präsenz auf dem Platz aus, als wäre er nie weg gewesen. "Pierre bringt die körperlichen Voraussetzungen mit, um sofort wieder nahe seiner Topform zu sein", betonte Kreuzer.