Das Aufsichtsratsmitglied sieht sich finanziell ähnlich potent wie Investor Kühne und verspricht Millionen, um die Lizenz zu sichern. Den HSVPlus-Initiatoren Rieckhoff kritisiert Hunke scharf. Die aktuelle Saison sei “eine Bestrafung für eine schlechte Arbeit“.
Hamburg. HSV-Aufsichtsrat Jürgen Hunke hat sich im Deutschlandfunk detailliert über die aktuelle Situation beim abstiegsgefährdeten Bundesligisten geäußert. Die aktuelle Saison sei "eine Bestrafung für den HSV für eine schlechte Arbeit in den letzten Jahren", sagte der 70-Jährige im Sportgespräch des Radiosenders.
Dennoch glaubt Hunke vor dem letzten Spieltag an den Klassenerhalt des Tabellen-16.: „Ich habe eine Menge Wetten gegen den Abstieg abgeschlossen“, gab er zu: „Mein Bauch sagt mir, dass wir nicht absteigen.“ Selbst im Falle eines Absturzes in die zweite Liga sei die Existenz des Vereins allerdings nicht gefährdet.
Im Zuge der anstehenden Strukturreform kündigte Hunke an, die geplante Ausgliederung der Profi-Fußballabteilung unterstützen zu wollen: „Wenn die Mehrheit meint man soll ausgliedern, dann soll man ausgliedern“, sagte er, warnte aber vor einem "vorschnellen Verkauf" von Anteilen an Investor und Milliardär Klaus-Michael Kühne. „Ich bin gegen einen Verkauf, das wäre zu diesem Zeitpunkt die dümmste und schlechteste Entscheidung.“
Es wird spekuliert, dass Kühne für rund 25 Millionen Euro Anteile am Club erwerben wird. Dazu sagte Hunke: „Auch ich kann in diesen Größenordnungen helfen, wenn es um die Lizenz geht.“ HSVPlus-Initiator Ernst-Otto Rieckhoff, ehemaliger Aufsichtsratschef des Vereins, kritisierte Hunke dennoch mit deutlichen Worten: „Ich kenne den Initiator der Kampagne sehr gut, er war an allen Fehlentscheidungen des HSV in den letzten Jahren in erster Linie beteiligt.“