Der Sportchef des HSV gab sich vor der schwierigen Aufgabe gegen den FC Bayern kämpferisch. Nach dem Ausscheiden der Münchner aus der Champions League glaubt Kreuzer, dass der HSV gegen den deutschen Meister punkten kann.

Hamburg. „Man kann berechtigte Zweifel am positiven Ausgang der Saison haben“, sagte Oliver Kreuzer nach der enttäuschenden 1:3-Niederlage gegen gegen den FC Augsburg. Bei NDR 90,3 ruderte der Sportchef des HSV jetzt zurück. „Das ist falsch interpretiert worden. Ich habe gesagt, dass es mit einer Leistung wie in Augsburg nicht reichen wird. Den Glauben habe ich aber nicht verloren. Wir haben bessere Möglichkeiten als Nürnberg und Braunschweig am Ende den Relegationsplatz zu erreichen.“

Den Grund für die Misere in dieser Saison sieht Kreuzer in der mangelnden Konstanz des Teams und den fehlenden Punkten gegen direkte Abstiegskonkurrenten. „Nach guten Spielen wie gegen Dortmund oder Bayer Leverkusen konnten wir leider nie nachlegen.“

Im Hinblick auf die schwierige Aufgabe gegen den FC Bayern München am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) ist der HSV-Sportchef zuversichtlich. Nach dem bitteren Ausscheiden der Münchner gegen Real Madrid (0:4) im Halbfinale der Champions League erwartet Kreuzer „lustlose“ Bayern. „Der Stachel sitzt tief beim FC Bayern nach der Pleite gegen Real. Die werden sicher keine große Lust haben am Freitag in den Flieger nach Hamburg zu steigen. Wir können und wollen die Bayern ärgern“, gab sich Kreuzer optimistisch.

Derzeit belegt der HSV mit 27 Punkten den Relegationsrang, den es vor dem 1. FC Nürnberg (26) und Eintracht Braunschweig (25) zu verteidigen gilt. „Wir sind in einer ernsten Situation, aber weit davon entfernt, die Löffel wegzuschmeißen“, ergänzte Kreuzer.

Slomka fordert aus den verbleibenden Spielen gegen Meister FC Bayern München und beim FSV Mainz 05 eine Woche später einen Sieg. Mit dem defensiven Mittelfeldakteur Milan Badelj führte der HSV-Coach ein ausführliches Gespräch. „Wir sind auf unseren Sechser-Positionen nach vorn zu ungefährlich“, erklärte Slomka, lobte den Kroaten aber als „wichtigen Spieler“.

Die Hoffnungen des HSV ruhen auch auf Rafael van der Vaart und Pierre-Michel Lasogga. Die beiden angeschlagenen Stars sollen den Hanseaten zumindest den Relegationsplatz retten.

„Wir hatten ja schon vor dem Spiel gegen Augsburg das Ziel, dass er wieder in den Kader rutscht“, sagte Trainer Mirko Slomka über van der Vaart, der für das Duell mit Bayern München eine Option ist.

Zuletzt hatte der Kapitän wegen einer Wadenzerrung bei den verheerenden Niederlagen gegen Wolfsburg und in Augsburg (jeweils 1:3) zuschauen müssen. Der HSV enttäuschte dabei vor allem in der Offensive auf der ganzen Linie, weshalb die positiven Signale von Lasogga aufhorchen lassen.

Gegen den FC Bayern ist der am Oberschenkel verletzte 22-Jährige noch keine Option. Doch beim möglicherweise entscheidenden Spiel am letzten Spieltag in Mainz könnten Lasogga und auch Innenverteidiger Johan Djourou (Adduktoren) entgegen der ursprünglichen Prognosen wieder einsatzbereit sein.

„In den kommenden Tagen werden wir die Belastung behutsam steigern und alle Möglichkeiten ausschöpfen, um beide für Mainz fit zu bekommen“, sagte Slomka.