Der Überraschungsgast am Trainingsgelände drückt den Hamburgern im Abstiegskampf die Daumen. Auch der Langzeitverletzte Beister schaute an der Imtech-Arena vorbei und sprach über seine Reha, Zukunft und HSVPlus.
Hamburg. Bei traumhaftem Wetter in Hamburg gab es am Dienstagmorgen am HSV-Trainingsgelände einen Überraschungsgast. Ex-Kicker und Kult-Blogger Hans Sarpei schaute beim krisengeschüttelten Nordclub vorbei und drückt dem Team von Trainer Mirko Slomka die Daumen im Abstiegskampf. „Wenn die Null steht, wird der Liga-Dino die Liga halten. Ich drücke die Daumen“, twitterte Sarpei.
Sowieso herrschte beim Vormittagstraining ein reger Betrieb – 200 Zuschauer verfolgten die rund 90-minütige Einheit an der Imtech-Arena. Hakan Calhanoglu (Knie), Heiko Westermann (Grippe) und Marcell Jansen (Infekt) konnten nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.
Das Trio soll aber am Mittwoch genauso wie Rafael van der Vaart, der Teile des Trainings bereits mitmachen konnte, wieder dabei sein. Slomka ist zuversichtlich, dass van der Vaart gegen Bayern wieder zum Kader gehört. „Wir hatten ja schon vor dem Spiel gegen Augsburg das Ziel, dass er wieder in den Kader rutscht“, sagte Slomka: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es in dieser Woche klappen wird.“ Van der Vaart hatte zuletzt wegen einer Wadenzerrung passen müssen.
Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou liefen mit Fitnesscoach Markus Günter. Für beide Akteure kommt das Heimspiel gegen den FC Bayern aber zu früh. „In den kommenden Tagen werden wir die Belastung behutsam steigern und alle Möglichkeiten ausschöpfen, beide für Mainz fit zu bekommen“, sagte Trainer Mirko Slomka.
Auch der Langzeitverletzte Maximilian Beister (Kreuzbandriss) schaute beim Training vorbei und sprach über HSVPlus, seine Zukunft und Hans Sarpei.
...HSVPlus: „Wie der Verein aufgestellt ist, muss eine Umstrukturierung stattfinden.“
...Zukunft: „Ich kann nicht sagen, ob ich bleibe, weil ich nicht weiß, wie es mit dem Verein weitergeht.“
...Reha: „Ich arbeite täglich sechs Stunden und will im August wieder mit der Mannschaft trainieren. Ich hoffe, dass ich in zwei Wochen wieder für zehn Minuten laufen kann.
...Sarpei: „Hans Sarpei ist ein geiler Typ. Wir kennen uns gut, mit dem kann man Spaß haben.“
Und wie humorvoll Sarpei sein kann bewies er direkt vor der Sky-Kamera, wo er dem HSV seine Hilfe anbot. „Ich bin ja vereinslos und frage Sportchef Oliver Kreuzer mal nach einem Trikot. Aber wenn ich spiele, dann von Beginn an“, sagte der 37-Jährige schmunzelnd.
Rekordabsteiger Rynio schreibt HSV ab
Rekordabsteiger Jürgen Rynio hat den HSV im Kampf um den Klassenerhalt unterdessen abgeschrieben. „Die gehen glatt runter“, sagte der ehemalige Torhüter (184 Bundesligaspiele), der mit dem Karlsruher SC, dem 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund, dem FC St. Pauli und Hannover 96 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste, dem Kölner Express.
Der Bundesliga-Dino hole in den zwei noch ausstehenden Partien „keinen Sieg mehr. Weder gegen die Bayern noch in Mainz“, sagte Rynio: „Irgendwann muss es sie treffen und in diesem Jahr ist es so weit. Und zwar so was von verdient.“
An seinen Ex-Klub Nürnberg glaubt Rynio auch nicht mehr: „Das Chaos hat da Überhand genommen.“ Dagegen traut er dem Tabellenletzten Eintracht Braunschweig noch den Sprung auf den Relegationsplatz zu.
Der HSV rangiert mit 27 Punkten zwei Spieltage vor Schluss auf Rang 16, hat im Vergleich zu den Konkurrenten Nürnberg (26) und Braunschweig (25) aber das deutlich schwerere Restprogramm vor der Brust.