Der HSV duselt sich durch ein 2:1 gegen den 1. FC Köln ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Beisters Traumtor brachte die Hamburger auf die Siegerstraße. Ilicevic mit dem Knockout für starke Kölner.
Hamburg. Joker Ivo Ilicevic hat dem HSV die Chance auf weitere Millionen-Einnahmen im DFB-Pokal eröffnet. Trotz einer mäßigen Vorstellung gewannen die Hanseaten am Dienstag mit 2:1 (1:0) gegen Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln und zogen erstmals seit 2009 ins Viertelfinale des lukrativen Wettbewerbs ein. Vor 57.000 Zuschauern erzielte der eingewechselte Ilicevic in der 85. Minute den Siegtreffer für die Hanseaten, die durch ein Traumtor von Maximilian Beister (42.) in Führung gegangen waren. Adam Matuschyk (54.) war der Ausgleich für die Rheinländer gelungen.
„Respekt vor dem Gegner, wenn sie so spielen, gehören sie in die Bundesliga“, sagte HSV-Trainer Bert van Marwijk, „wir sind ganz glücklich, dass wir eine Runde weiter sind.“ Auch Gegenüber Peter Stöger lobte das Niveau der Partie: „Wir haben ein gutes Pokalspiel gesehen. Wir sind stolz auf die Jungs, hatten aber nicht das Glück auf unserer Seite“.
Die Hamburger wollten mit schwungvollen Aktionen da anknüpfen, wo sie am vergangenen Freitag beim 1:1 in Wolfsburg aufgehört hatten. Doch fehlten den Aktionen des weiter ohne Spielmacher Rafael van der Vaart spielenden HSV lange Zeit Tempo und Kreativität, um die Defensive des Zweitliga-Tabellenführers in Bedrängnis zu bringen. Auch Hakan Calhanoglu, der den Niederländer zuletzt wirkungsvoll in der Schaltzentrale vertreten hatte, kam nicht wie erhofft zur Geltung. Im Bundesligaspiel gegen Augsburg soll van der Vaart wieder mit von der Partie sein.
Vier Tage nach seinem 3:0-Sieg beim FC St. Pauli versuchte der Aufstiegsanwärter aus Köln lange Zeit über Konter zum Erfolg zu kommen. Doch nach dem Ausgleich legten die Gäste alle Hemmungen ab und deckten schonungslos die Schwächen der Hamburger auf.
+++ Der Spielverlauf zum Nachlesen +++
Erst nach 19 Minuten bekamen die fröstelnden Fans den ersten Torschuss durch Calhanoglu geboten. Doch Kölns Schlussmann Timo Horn war auf dem Posten und lenkte den Ball zur Ecke. Die Rheinländer spielten aus einer verstärkten Defensive und setzten vereinzelt Nadelstiche, wobei die HSV-Abwehr mit Michael Mancienne für den verletzten Heiko Westermann nicht immer sattelfest wirkte. In der 28. Minute rutschten Patrick Helmes und Slawomir Peszko vor dem Tor von Rene Adler nur um Zentimeter an einer scharfen Hereingabe vorbei.
Als sich die meisten im Stadion nach enttäuschenden Darbietungen schon mit einem torlosen Halbzeitstand abgefunden hatten, gelang den Hanseaten mit einem sehenswerten Treffer die Führung. Beister nahm eine Flanke von Marcell Jansen aus 16 Metern mit vollem Risiko und traf mit seinem Volleyschuss genau in den Torwinkel.
Mit deutlich mehr Power starteten die Hausherren in die zweiten 45 Minuten. Tolgay Arslan (50.) verpasste das mögliche 2:0, als er sich nach spektakulärem Solo zu weit nach außen abdrängen ließ. Wie aus heiterem Himmel kamen die Kölner zum Ausgleich. Nach einem Fehler von Johan Djourou reagierte Matuschyk am schnellsten und schoss zum 1:1 ein. Wenig später klatschte ein Freistoß von Helmes an die Latte des HSV-Tores (59.). Auf der Gegenseite vergab Arslan (66.) eine „Hundertprozentige“, ehe Joker Ilicevic kurz vor Schluss doch noch für Hamburger Jubel sorgte.
Die Statistik
HSV: Adler – Mancienne, Tah, Djourou, Jansen – Rincon, Badelj – Beister (90.+1 Zoua), Arslan (75. Ilicevic), Calhanoglu – Lasogga. – Trainer: van Marwijk
Köln: Horn – Brecko, Wimmer, Maroh, Hector – Lehmann, Matuschyk – Risse (67. Daniel Halfar), Gerhardt (87. Ujah), Peszko – Helmes. – Trainer: Stöger
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)
Tore: 1:0 Beister (42.), 1:1 Matuschyk (54.), 2:1 Ilicevic (85.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Beste Spieler: Arslan, Calhanoglu – Peszko, Matuschyk
Gelbe Karten: Rincon – Helmes, Maroh, Wimmer