Pierre-Michel Lasogga ist heiß begehrt. Hertha BSC will seinen Top-Stürmer wieder zurück, der HSV ihn halten, Borussia Dortmund ihn kaufen. Nun jagt auch Atletico Madrid den bulligen Angreifer.

Hamburg. Er ist so begehrt wie kein Zweiter beim HSV. Nahezu täglich gibt es neue Gerüchte um die Zukunft von Pierre-Michel Lasogga. Nun soll Atlético Madrid am 21-Jährigen interessiert sein. Laut der spanischen Tageszeitung „AS“ soll der Hauptstadtclub Lasogga bereits mehrmals beobachtet haben. Bleibt er oder geht er?

Die Leihgabe von Hertha BSC ist vertraglich noch bis 2015 an die Berliner gebunden. Hertha-Manager Preetz kündigte bereits an, ihn im Sommer zurückholen zu wollen. "Wir freuen uns über jedes Tor, dass Lasogga für den HSV schießt – er schießt es ja auch teils für Hertha BSC. Es ist ein Leihgeschäft ohne Kaufoption. Wir werden nächsten Sommer eine andere Situation haben – wenn Pierre komplett fit zurückkehrt. Wir werden ihn zurückholen", sagte Preetz bei "Hertha im Dialog".

Pokert der Manager nur, um eine höhere Ablösesumme zu erzielen, oder will Hertha seinen Aufstiegshelden aus der Saison 2010/11 wirklich wieder zurück? Vor wenigen Wochen hieß es, dass zahlreiche Top-Teams der Bundesliga den Angreifer gerne zur nächsten Saison verpflichten würden. Dortmund, Schalke, Gladbach und Hannover sollen demnach an Lasogga interessiert sein.

Kurioserweise scheint ausgerechnet der Aufsteiger aus der Hauptstadt auf seinen Stürmer verzichten zu können. Die klamme Hertha kann jeden Cent gebrauchen, um den Schuldenberg von über 40 Millionen Euro abzubauen. In Adrian Ramos haben die Berliner außerdem einen weiteren Top-Stürmer in ihren Reihen, der mit sieben Saisontoren nur einen Treffer weniger als Lasogga auf dem Konto hat. Da kommen die möglichen Lasogga-Millionen gerade richtig.

Doch was macht „Lasagne“ eigentlich so begehrt? Lasogga überzeugt Woche für Woche durch seine vorbildliche Einstellung. Er gibt immer 100 Prozent und kämpft bis zum Umfallen. Bert van Marwijk weiß, was er an seinem Stürmer hat. "Pierre ist ein viel besserer Fußballer, als behauptet wird. Er ist zwar kein Mario Götze, aber er ist ein viel kompletterer Angreifer, als die meisten denken. Er wird oftmals unterschätzt“, so der HSV-Trainer.

Acht Tore in acht Spielen für die Hamburger sprechen für sich und lassen selbst seine Kritiker, die seine technischen Fähigkeiten oftmals kritisiert haben, verstummen. Lasoggas Qualitäten scheinen sich nun sogar bis nach Spanien rumgesprochen zu haben. Dazu passt das Gerücht, Atléticos Stürmer Diego Costa würde im Sommer zum BVB wechseln.

Doch passt Lasogga wirklich zu Atlético? Das Spiel der Spanier ist nicht gerade auf einen wuchtigen Stürmer ausgerichtet. Flanken sind eher Mangelware, die „Rojiblancos“ versuchen vielmehr durch Kurzpassspiel, ihren Gegner schwindlig zu spielen. Diese Spielweise kommt Lasogga eigentlich eher nicht entgegen.

Fakt ist, dass Lasogga mit jedem Tor teurer wird. Wenn er weiter so trifft wie bisher, ist es fraglich, ob sich der HSV den Angreifer überhaupt leisten kann. Lasogga wird bei der Entscheidung, wo er nächste Saison spielt, aber auch ein Wörtchen mitreden dürfen. Der 21-Jährige weiß, was er am HSV hat. Zurück nach Berlin, wo er wieder nur Stürmer Nummer zwei hinter Ramos wäre, wird er wohl nicht wollen. Seine Mutter kündigte zuletzt eine Entscheidung im Winter an. Bleibt er oder geht er?