Oliver Kreuzer arbeitete schon bei Red Bull Salzburg mit Thorsten Fink zusammen und gilt nun als neuer Top-Kandidat auf die Arnesen-Nachfolge. Kreuzer hat allerdings noch bis 2014 Vertrag beim KSC.
Hamburg. Der HSV scheint sich auf der Suche nach einem neuen Sportdirektor auf Oliver Kreuzer festgelegt zu haben. Im Personalausschuss der Hamburger (Manfred Ertel, Jens Meier, Christian Strauß, Eckart Westphalen) gilt Kreuzer als neuer Favorit auf die Arnesen-Nachfolge. Eigentlich galt Jörg Schmadtke, zuletzt Manager beim Ligakonkurrenten Hannover 96, als Top-Kandidat auf den Posten.
Der 49-Jährige sagte dem HSV nach einem Gespräch mit Aufsichtsrats-Chef Manfred Ertel am Sonntag aber ab. Ertel hatte Schmadtke darüber informiert, dass er nur noch Reserve-Kandidat hinter Kreuzer sei, daraufhin teilte der ehemalige Torwart mit, dass er in dem Fall von der Kandidatenliste gestrichen werden könne. „Ich hatte inzwischen ein schlechtes Bauchgefühl“, sagte Schmadtke dem Hamburger Abendblatt am Sonntagabend.
Allerdings steht Ex-Profi Kreuzer noch beim Zweitliga-Aufsteiger Karlsruher SC bis 2014 unter Vertrag. Eine Freigabe des KSC steht noch aus, möglicherweise muss eine Ablösesumme für ihn gezahlt werden. Genau darin könnte das Problem beim klammen HSV liegen. Es gab bereits Gespräche mit KSC-Präsident Ingo Wellenreuther über eine Abfindung.
Kreuzer hat starkes Interesse neuer Sportchef beim HSV zu werden. Der 47-Jährige betrachte die Aufgabe bei den Hanseaten als Chance. „So eine Möglichkeit wie beim HSV kommt nicht oft“, sagte er. „Ich hoffe auf baldige Einigung“, meinte Kreuzer, noch aber bestehe eine „relativ große Diskrepanz“.
Noch gab es allerdings keine offizielle Abstimmung im Aufsichtsrat. Das elfköpfige Kontrollgremium muss sich mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit auf den neuen starken Mann einigen.
Nach Informationen von „Der Sonntag“ tritt Kreuzer seinen neuen Posten als Sportchef beim HSV am 1. Juni an. Laut des Berichts soll sich Kreuzer am Sonnabend mit dem HSV zu weiteren Gesprächen getroffen haben. Schon am Mittwoch soll er beim HSV als neuer Sportchef vorgestellt werden.
Am vergangenen Dienstag hatte sich die Hamburger vom Dänen Frank Arnesen getrennt. Kreuzer und Schmadtke hatten sich am Donnerstag dem HSV-Aufsichtsrat präsentiert. Offenbar tendiert eine Mehrheit nun zu Ex-Bayern-München-Profi Kreuzer, der schon bei Red Bull Salzburg mit Thorsten Fink (damals Junioren und Co-Trainer) zusammengearbeitet hatte. Beide liegen nach Aussage des einst für den KSC und Bayern München in der 1. Liga aktiven Kreuzer „schon seit Jahren auf einer Wellenlänge“.
Noch hat allerdings Kreuzer keine Freigabe der Badener, sodass der Deal noch nicht über die Bühne ist. Trotz des ungünstigen Zeitpunkts wird der KSC seinem wechselwilligen Angestellten den Weg in die 1. Liga kaum verbauen. Wellenreuther erklärte, er strebe „eine Einigung aller Beteiligten“ an. Heißt: Die Karlsruher wollen für den Verlust ihres umworbenen Sportchefs eine angemessene finanzielle Gegenleistung.