Guerrero plagt eine Kapselverletzung, Kacar hat sich die Nase gebrochen. Jansen und Son sind wieder fit. Oenning fordert Sieg gegen Gladbach.

Hamburg. „So banal das klingt, es gibt keinen Ersatz für Siege. Das wird vieles lösen“, sagte Michael Oenning am Donnerstag. Der in der Kritik stehende Trainer des Hamburger SV fordert von seiner Mannschaft am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) nichts weniger als einen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. Oenning selbst gibt sich siegesgewiss: „Wir werden das Spiel gewinnen, davon bin ich fest überzeugt“, sagte er auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Heimspiel. Der Coach wartet mit seinem Team seit zwölf Spielen auf einen Dreier. In dieser Saison stehen in fünf Partien vier Niederlagen und ein Remis zu Buche. Der HSV ist auf den letzten Platz der Tabelle gestürzt.

Verzichten muss Oenning gegen die "Fohlenelf" auf Mittelfeldspieler Gojko Kacar und Stürmer Paolo Guerrero. Der 24 Jahre alte Serbe Kacar erlitt im Training einen mehrfachen Nasenbeinbruch, Guerrero verletzte sich im Spiel gegen Bremen erneut an der Kapsel im operierten linken Knie. Zurück im Kader ist nach seinem Außenbandriss Stürmer Son Heung Min. „Ob es für die Startelf reicht, müssen wir abwarten“, sagte Oenning. Mittelfeldspieler Marcell Jansen betonte, wie wichtig ein Erfolgserlebnis für die Mannschaft sei. „Den Druck kann uns keiner nehmen, aber er darf uns nicht erdrücken“, sagte der 25-Jährige. Das Team wolle mit einem Sieg den ersten Schritt in die richtige Richtung machen. „Wenn wir den Dreier erzwingen, sieht die Sache wieder anders aus“, sagte Jansen.

Gladbach, das sich in der vergangenen Saison erst in der Relegation vor dem Abstieg rettete, ist für die Hamburger eine Art Vorbild. „Sie haben gezeigt, wie viel man in weniger Zeit bewegen kann“, sagte Oenning. Jansen ergänzte: „Es gibt für uns kein besseres Beispiel als Gladbach.“ Linksfuß Jansen wird gegen seinen Ex-Verein wieder im linken Mittelfeld auflaufen. Auf der anderen Seite könnte es eine Überraschung geben: David Jarolim spielte im Trainingsspiel auf dem rechten Flügel. Robert Tesche und Tomas Rincon besetzten die Doppelsechs. Davor agierte Per Skjelbred hinter der einzigen Spitze Mladen Petric. Keine Rolle spielt derzeit Marcus Berg. Der Schwede, der sich in den Testspielen durchaus treffsicher präsentierte, wird auch am Sonnabend wieder auf der Bank Platz nehmen.

Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier ist ebenfalls wieder fit, lief in der Übungseinheit am Donerstag aber nur in der B-Elf auf. Michael Mancienne dürfte daher auch gegen Gladbach wieder rechts in der Viererkette verteidigen. Nur ein Einzeltraining absolvierte Neuzugang Ivo Ilicevic. Der Flügelflitzer, der noch drei Spiele gesperrt ist, hat leichte Adduktorenprobleme. Gegner Mönchengladbach bangt vor dem Spiel um den Einsatz von Marc-André ter Stegen. Der Schlussmann prallte im Training mit Torwarttrainer Uwe Kamps zusammen und beschädigte sich dabei zwei Vorderzähne. In medizinischen Untersuchungen soll abgeklärt werden, ob sich die Nummer 1 bei dem Missgeschick weitere Verletzungen zugezogen hat. Zudem bleibt der Einsatz von Mike Hanke und Igor de Camargo ungewiss. Hanke klagte zuletzt über Knieprobleme, dessen Stürmerkollege De Camargo über Adduktorenbeschwerden.

Ungeachtet der sportlichen Talfahrt des Gegners warnte Trainer Lucien Favre seine Profis am Donnerstag vor dem Hamburger SV: „So schlecht, wie der HSV dargestellt wird, ist er nicht. Das wird eine schwere Aufgabe für uns. Aber es ist schon eine besondere Situation für Michael Oenning und den Verein.“ Der Schweizer Fußball-Lehrer machte sich für seinen beim HSV in die Kritik geratenen Kollegen Oenning stark: „Er baut gerade eine neue Mannschaft auf. Dabei sollte man ihm Zeit geben. (dpa/abendblatt.de)