Uwe Seeler ist ein Freund der klaren Worte. Nach der 0:5-Pleite des HSV in München rechnete das Fußball-Idol mit Michael Oennings Team ab.
München. Wehrlos, hilflos und auch hoffnungslos? Die 0:5-Schlappe bei den Bayern in München macht die HSV-Fans nicht nur traurig, nein, manch einer dürfte Angst um den Klassenerhalt haben, sollte sich nicht schnell Besserung einstellen. Klar ist: Am Sonnabend spielten die Hamburger wie ein Absteiger. Richtig sauer war auch Fußball-Idol Uwe Seeler. Er rechnete mit seinem geliebten HSV ab. "Die Jungs haben sich kampflos ergeben. So kann man kein Spiel gewinnen. Da muss sich schnell was ändern! Die Argumente für Oenning muss ich schnell hören“, sagte der ehemalige HSV-Präsident dem "Express".
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Dem 74-Jährigen ging vor allem die Art und Weise der Niederlage an die Nieren. "Ich muss das erst mal verdauen und dieses 0:5 runtertrinken. Das war bestimmt nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich wusste ja vor der Partie, dass unsere Mannschaft in München nicht hoch gewinnen würde. Aber dieser Auftritt geht nicht!“, sagte der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft.
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Gegen die wehrlosen HSV-Schlaffis durften Arjen Robben, Franck Ribéry & Co. wie beim "Hau den Lukas“ auf dem Münchner Oktoberfest nach Herzenslust zuschlagen. "Wenn wir noch ein bisschen schärfer sind, schießen wir auch noch das 6:0, 7:0, 8:0“, meinte Robben, der das Offensivspiel gemeinsam mit Kumpel Ribéry ankurbelte, obwohl ihn immer noch Schmerzen plagen. Ein angenehmer Nebeneffekt des Torfestivals von Daniel van Buyten (13. Minute), Ribéry (17.), Robben (34.), Gomez (56.) und Ivica Olic (80.) für die Bayern war, dass sie nach insgesamt 36 Spieltagen erstmals in der Tabelle wieder vor dem großen Titelkonkurrenten Borussia Dortmund stehen. "Wir können aber jetzt nicht aufhören“, mahnte Robben, "wir müssen weitermachen.“
Katzenjammer dagegen bei den Hanseaten. Sportchef Arnesen rang um Worte und war bemüht, wenigstens den saisonübergreifend seit zehn Punktspielen sieglosen Oenning aus der Schusslinie zu nehmen. "Wir stützen den Trainer. Er kriegt die Zeit, die er braucht. Ich vertraue dem technischen Stab.“ Die neuformierte Azubi-Elf taumelt nach dem radikalen Umbruch führungs- und planlos über den Platz. Es herrscht Alarm. "Wir Spieler standen auf dem Platz. Wir dürfen jetzt nicht den großen Fehler machen, dass eine Diskussion um den Trainer aufkommt“, kommentierte Dennis Aogo.
Die Statistik
München: 1 Neuer - 13 Rafinha, 5 van Buyten, 28 Badstuber, 21 Lahm - 31 Schweinsteiger, 44 Timoschtschuk - 10 Robben (ab 66. Alaba), 25 Thomas Müller, 7 Ribery (ab 71. Olic) - 33 Gomez (ab 76. Petersen). - Trainer: Heynckes
Hamburg: 1 Drobny - 2 Diekmeier (ab 68. Tesche), 5 Bruma, 3 Mancienne, 6 Aogo - 8 Rincon, 14 Jarolim, 4 Westermann, 7 Jansen - 15 Son (ab 87. Elia), 17 Töre (ab 68. Kacar). - Trainer: Oenning
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)
Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 van Buyten (13.) , 2:0 Ribery (17.) , 3:0 Robben (34.) , 4:0 Gomez (56.) , 5:0 Olic (80.)