Linksverteidiger Aogo absolvierte das vollständige Abschlusstraining. Alternativkandidat Gerrit Pressel reist trotzdem mit nach Gladbach.
Hamburg/Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Hamburger SV kann im richtungsweisenden letzten Hinrundenspiel bei Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) wieder auf Linksverteidiger Dennis Aogo zurückgreifen. Der Nationalspieler, der noch am Mittwoch die Übungseinheit wegen Hüftproblemen abbrechen musste, absolvierte das Abschlusstraining am Donnerstag ohne Probleme. Aogo wird im Borussia-Park beim Tabellenletzten die Position links in der Viererabwehrkette bekleiden. An seiner Seite laufen aller Voraussicht nach Heiko Westermann, Tomas Rincon und Muhamed Besic auf. Besic wird den Ivorer Guy Demel ersetzen, der die Reise in den Westen aufgrund eines grippalen Infektes gar nicht erst antritt. „Ich nehme das Ganze inzwischen fast mit Galgenhumor“, sagt Trainer Armin Veh, dessen Team nur eines der vergangenen fünf Spiele gewann und als Tabellenneunter den eigenen Ansprüchen weit hinterherhinkt: „Wir haben trotz der Ausfälle weiter die Qualität, in Gladbach zu gewinnen.“
Gerrit Pressel von den Amateuren wird durch die Genesung Aogos zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Sollte Aogo noch nicht wieder über 90 Minuten marschieren können, wäre der 20-Jährige Pressel erster Ersatzkandidat. Es wäre das Debüt in der Bundesliga für den Linksfuß. Trainer Armin Veh hätte keine Bedenken, seinen jungen Schützling auf den Platz zu schicken: „Er genießt mein Vertrauen", sagte Veh am Mittwoch auf der Pressekonferenz.
Dem Verlierer im Krisengipfel der beiden angeschlagenen Traditionsvereine droht in jedem Fall eine "schöne Bescherung". Zu einem Endspiel für Borussen-Trainer Michael Frontzeck soll das Duell jedoch nicht werden. „Wir wissen, wo unsere Probleme sind und werden uns in der Defensive verstärken. Die Gespräche mit den Spielern werden wir mit Michael Frontzeck führen. Das zeigt, wie wir planen“, sagt Gladbachs Sportdirektor Max Eberl: „Wir werden uns in der Rückrunde neu aufstellen und schauen, was wir noch bewegen können.“ Motto: Neue Profis, alter Trainer. Doch der Grat zwischen Kampfgeist und Durchhalteparolen ist schmal. Im Umfeld nimmt der Frust über die schwachen Leistungen der Mannschaft stetig zu.
Gladbachs Ultras haben bereits angekündigt, der Partie am Freitag aus Protest fernbleiben zu wollen. „Der Block1900 wird leer bleiben. Alle Borussen sind herzlich dazu aufgerufen, unserer Entscheidung zu folgen und ein Zeichen zu setzen“, heißt es in einer Erklärung im Internet. Statt der Bundesliga-Fußballer soll zeitgleich das erste Handball-Team der Borussia unterstützt werden. In der Oberliga. Gegen den TB Wülfrath. Motto: Alte Liebe, neue Mannschaft.
Dennoch sind bereits 42.000 Karten für das Spiel gegen den HSV verkauft. Auch Trainer Frontzeck hofft auf die Unterstützung der „leidgeprüften“ Fans. Zumal die Personalsituation weiterhin mehr als angespannt ist. Bis zu zehn Namen könnte die Ausfallliste am Freitag umfassen. Aus der ursprünglich eingeplanten Abwehrkette bleibt allein Filip Daems. Anonsten reihen sich Sperren an Verletzungen und Verletzungen an Sperren.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen
Mönchengladbach: Heimeroth - Schachten, Callsen-Bracker, Daems, Wissing - Bradley, Marx - Matmour, Arango - Reus, de Camargo. - Trainer: Frontzeck
Hamburg: Rost - Rincon, Besic, Westermann, Aogo - Jarolim, Trochowski - Pitroipa, Torun, Elia - Guerrero. - Trainer: Veh
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)