Nationalspieler Piotr Trochowski plädiert dafür, am Freitag in Gladbach (20.30 Uhr) abwartender zu spielen, um dann eiskalt zuzuschlagen.

Hamburg. Es war zwar derselbe Trainer, der die gestrige Übungseinheit der HSV-Profis betreute, aber er hatte ein anderes Auftreten. Armin Veh gab lautstarke Anweisungen, unterbrach die Spielformen im Fünf-Minuten-Takt, wies seine Spieler immer wieder auf Fehlverhalten hin oder lobte. Gewöhnlich steht der HSV-Coach eher in der Rolle des Betrachters an der Seitenlinie und überlässt seinem Co-Trainer Michael Oenning die Initiative. Doch Veh hatte angekündigt, gewisse Dinge anders zu machen vor dem richtungweisenden Spiel in Mönchengladbach am Freitag um 20.30 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de ).

So wurden auch einige Nachwuchskicker aus der zweiten Mannschaft zum Profitraining beordert, um elf gegen elf spielen zu können. Die vermeintliche Stammformation übte dabei in erster Linie das Verschieben, defensive Ordnung zu halten, wenig zuzulassen. Dinge, die zuletzt nicht funktionierten, was auch Mittelfeldspieler Piotr Trochowski deutlich ansprach: "Wir wirkten bei den letzten Niederlagen hilflos auf dem Spielfeld, waren weit davon entfernt, unsere Positionen zu halten. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass wir zu wenig laufen, wir laufen schlichtweg verkehrt."

Der Nationalspieler plädiert dafür, in Gladbach nichts erzwingen zu wollen, abwartender zu spielen und den Großteil des Ballbesitzes dem Gegner zu überlassen. "Alle großen Teams spielen so: Erst einmal die Ordnung halten, dann aber eiskalt zuschlagen."

Gar nicht gelaufen sind Zé Roberto (Erkältung) und Jonathan Pitroipa (Adduktorenprobleme), deren Positionen in der vermeintlichen A-Elf von Eljero Elia und Maxim Choupo-Moting eingenommen wurden. Weltstar Ruud van Nistelrooy musste in der B-Elf ran. Dafür dürfte der agile Tunay Torun wieder in die Anfangsformation rücken. Marcell Jansen kehrte nach überstandenen Achillessehnenproblemen ins Training zurück und absolvierte die Einheit ohne erkennbare Probleme. Er hofft, gegen seinen Ex-Klub noch in den Kader zu rutschen.