Gerrit Pressel könnte gegen Gladbach von Beginn an spielen. Zé Roberto fällt aus, für Jansen kommt die Partie zu früh. Pitroipa ist wieder fit.

Hamburg. Turbulente Tage beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Während der Verein nicht nur sportlich viele Baustellen zu bearbeiten hat, steht am Freitag die richtungsweisende Partie bei Tabellenschlusslicht Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) an. Trainer Armin Veh hat vor dem Spiel weiter erhebliche Personalsorgen zu beklagen. Er spricht sich erneut für eine Verstärkung der Mannschaft in der Winterpause aus. „Aus meiner Sicht ist es auf jeden Fall notwendig, noch einen Innenverteidiger zu holen. Es wäre fahrlässig, wenn man es nicht täte“, sagte der Coach am Mittwoch.

Gegen die ebenfalls von Verletzungssorgen geplagte Borussia muss Veh neben den Langzeitausfällen auch auf Routinier Ze Roberto (Grippe) und Defensivallrounder Collin Benjamin (Knieprellung) verzichten. Zudem ist der Einsatz von Guy Demel (Grippe) und Dennis Aogo (Beschwerden an der Hüfte) fraglich. Für den Ivorer Demel wäre Muhamed Besic erster Ersatzkandidat. Da auch Marcell Jansen nach überstandenen Zehenbruch noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist und auf keinen Fall spielen wird, könnte auf der linken Abwehrseite Youngster Gerrit Pressel sein Profi-Debüt geben.

„Es kann sein, dass ich ihn mitnehme und er auch zum Einsatz kommt“, sagte Veh, der sich trotz der Bilanz von nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen und der Personalnot weiter optimistisch zeigte: „Natürlich ist es nicht schön, wenn immer wieder Leute wegbrechen. Aber wir lassen uns von den Ausfällen nicht mehr aus der Ruhe bringen. Wir haben weiterhin die Qualität, um das Spiel zu gewinnen.“

Spekulationen um einen möglichen Abgang des niederländischen Vize-Weltmeister Eljero Elia in der Winterpause erteilte Veh derweil eine Absage. „Das ist überhaupt kein Thema für uns. Wir können keinen weiteren Spieler abgeben“, sagte der Trainer. Elia war zuvor mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht worden. Nach einer verkorksten Hinrunde dürfte der 23-Jährige erstmals seit Wochen wieder von Beginn an auflaufen. Und das auf seiner eigens erklärten Lieblingsposition im linken Mittelfeld.

Positive Nachrichten gibt es zur Personalie Jonathan Pitroipa zu vermelden. Der Burkiner hat seine Adduktorenprobleme weitestgehend überstanden. Im Training am Mittwoch deutete sich an, dass der Flügelflitzer in Gladbach in der Dreierreihe im offensiven Mittelfeld an der Seite von Elia und Maxim Choupo-Moting agieren wird. Letzterer würde damit erstmals seit dem siebten Spieltag wieder in der Startelf stehen. Im Oktober kehrte Choupo-Moting mit einer Grippe von einer Länderspielreise zurück. Seitdem kam der Stürmer nicht mehr richtig in Tritt. "Ich hatte eine Impfung nicht vertragen", erklärte der WM-Fahrer jetzt.

Hoffnung macht der Einsatz des 21-Jährigen allemal. In seinem letzten Spiel von Beginn an erzielte Choupo-Moting gegen Kaiserslautern das Siegtor in der Schlussphase. Gelingt ihm am Freitag ein ähnliches Kunststück, dürften die Verantwortlichen beim Krisen-HSV zumindest mit ein wenig mehr Luft zum Atmen in die Winterpause gehen. (Mit Material vom sid)