Nach der Verletzung von Joris Mathijsen hält der HSV erneut die Luft an: Auch sein möglicher Vertreter Guy Demel hat Probleme.

Hamburg. Die Nachricht von der Verletzung von HSV-Abwehrspieler Joris Mathijsen traf den Hamburger Bundesligisten wie der Schlag. Am Mittwochabend knickte der 30-Jährige beim Testländerspiel der Niederlande gegen die Türkei in Amsterdam (1:0) unglücklich um, musste mit schmerzverzerrter Miene vom Platz getragen werden, schlug dabei immer wieder die Hände vors Gesicht. Der Abwehrspieler wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Auf den ersten Blick sah es nicht gut aus. Mit einer Gipsschiene flog der 30-Jährige am Donnerstagmorgen zurück nach Hamburg. Ob es sich um eine Bänderverletzung oder einen Bruch handelt, konnte wegen der starken Schwellung noch nicht festgestellt werden. „Es bringt nichts, wenn wir jetzt spekulieren“, sagte HSV-Pressesprecher Jörn Wolf und kündigte genauere Untersuchungen für Freitag an.

Dass Mathijsen am Sonnabend gegen Hannover (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) auflaufen kann, scheint allerdings unwahrscheinlich. Und während Trainer Armin Veh deshalb notgedrungen an einer neuformierten Aufstellung für die anstehende Bundesliga-Partie bastelt, ereilte ihn die nächste bittere Nachricht: auch Guy Demel ist angeschlagen. Beim Länderspiel der ivorer Nationalmannschaft stand er am Mittwochabend 90 Minuten lang gegen Polen auf dem Platz und brachte Achillessehnenprobleme mit. Ob er eingesetzt werden kann, entscheidet sich erst am Freitag. Am heutigen Donnerstag hätte er wegen der Länderspielreise ohnehin nicht trainieren sollen.

Dabei war es der zuletzt formschwache Demel, der für Mathijsen in die Bresche springen und mit Heiko Westermann die Innenverteidigung bilden sollte. Der Ivorer und der 18-jährige Muhamed Besic sind die einzigen Defensiv-Alternativen, die Veh noch bleiben. Sollte Demel tatsächlich ausfallen, hätte Besic einen Platz in der Innenverteidigung sicher. Auch so hat er aber gute Chancen, zumindest als Rechtsverteidiger zu seinem Startelf-Debüt zu kommen.

Einen Spieler aus der zweiten Mannschaft des HSV will Veh nicht hochziehen. "Ich sehe da keinen, der nah genug dran ist", sagte er. Und was ist, wenn noch jemand ausfällt? Wenn auch Besic oder Westermann fehlen? Dann ist Vehs Kreativität gefragt und einer der Mittelfeldspieler müsste ins Abwehrzentrum rücken. Eine System-Umstellung in der Defensive schloß Veh kategorisch aus: "Mit Libero zu spielen ist wirklich die allerletzte Option, denn dann würde unser gesamtes Spiel kaputt gehen."

Ob Ruud van Nistelrooy und Eljero Elia am Wochenende spielen können, ist auch noch nicht endgültig geklärt. Bei van Nistelrooy sieht es zwar gut aus und er konnte trainieren. Bei 100 Prozent ist er aber noch nicht. Eljero Elia hat noch größere Schwierigkeiten und erst morgen wird entschieden, ob er gegen Hannover überhaupt im Kader sein kann.