Der Siegtorschütze der Vorwoche wurde von den Abendblatt-Lesern zum besten Spieler des Monats Oktober gewählt. Vorgänger Pitroipa ist Zweiter.

Hamburg. Mladen Petric erlebt in diesen Monaten eine emotionale Berg- und Talfahrt. Der beliebte Stürmer und erfolgreichste HSV-Torschütze der vergangenen zwei Spielzeiten stand zu Saisonbeginn kurz vor einem Verkauf an den VfB Stuttgart. Der Wechsel scheiterte am zu niedrigen Angebot der Schwaben. Petric musste bleiben und zeigte sich enttäuscht darüber, weiterhin für den Verein zu spielen, der "bereit war, ihn abzugeben". In der Folge musste der Kroate häufig auf der Ersatzbank der Hanseaten Platz nehmen. Bei Trainer Armin Veh ist der ehemalige Dortmunder nicht automatisch gesetzt. Als Joker Petric am vierten Spieltag mit einem Traumtor den wichtigen 1:1-Ausgleich beim FC St. Pauli schoss, sah alles nach einer Versöhnung aus. Doch zwei Spieltage später fand er sich im Spiel bei Werder Bremen erneut 90 Minuten auf der Bank wieder. Es folgte eine Verletzung und Spekulationen begannen, ob Petric bis zur Winterpause ausfallen und dann doch noch zum VfB Stuttgart wechseln würde.

Wenige Wochen später sieht alles wieder anders aus. Die Verletzung entpuppte sich als nicht so schlimm und Petric präsentiert sich in Abwehsenheit des angeschlagenen Ruud van Nistelrooy wieder in Topform. Vier der letzten sechs HSV-Tore gingen auf sein Konto, ein weiteres legte er gekonnt auf. Beim 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim köpfte er kurz vor Schluss das goldene 2:1-Siegtor, hinterher feierte der glückliche Matchwinner mit Töchterchen Melina auf dem Rasen vor den Fans. "Endlich wurden wir für den Aufwand belohnt", sagte der 29-Jährige nach der Partie.

Für seinen Aufwand wurde Petric nun auch von den Abendblatt-Lesern belohnt. Bei der Abstimmung zum HSV-Spieler des Monats Oktober wurde er mit großem Abstand auf Platz eins gewählt. 45 Prozent der Stimmen gingen an den Kroaten, Titelverteidiger Jonathan Pitroipa kam mit 25 Prozent auf Platz zwei vor Zé Roberto (9 Prozent) und Heung-Min Son (8 Prozent). Petric in Topforn - das tut dem HSV gut. "Ich musste lange auf die Chance warten, auf meiner Lieblingsposition von Anfang an zu spielen. Nun fühle ich mich einfach gut", sagt Petric, der auch in Dortmund als einzige echte Sturmspitze auflaufen wird.

Vor der Partie gegen Tabellenführer Borussia Dortmund (20.30 Uhr hier im Liveticker) bevor. Petric ist sich der Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst, dennoch schätzt er sein Team nicht als chancenlos ein. "Es wird bei der Euphorie dort schwer für uns. Doch vielleicht fangen in Dortmund jetzt einige Leute an zu träumen, und es schleichen sich Nachlässigkeiten ein." Petric muss es wissen, schließlich stand er in der Saison 2007/08 bei den Westfalen unter Vertrag. Dort erzielte er immerhin 13 Treffer, dennoch wurde er nie glücklich bei den Schwarz-Gelben.