Der Kroate war mit einer Vorlage und einem Tor der Matchwinner gegen Hoffenheim. Auffällig: Wenn van Nistelrooy nicht spielt, trifft Petric.

Hamburg. Mladen Petric hatte endlich mal wieder einen Glücksmoment zu feiern. Von den Fans wurde er mit Sprechchören gefeiert, von Ehefrau Despina und Töchterchen Melina-Charlize gleich nach dem Spiel mit Streicheleinheiten belohnt. Beim 2:1 (1:1)-Heimsieg des Hamburger SV gegen 1899 Hoffenheim war der Kroate der entscheidende Mann, nicht nur wegen seines Siegtreffers in der 83. Minute. „Für mich war es natürlich klasse, dass ich mit meinem Treffer meinen Teil zum Erfolg beitragen konnte“, sagte der Kroate, „endlich mal sind wir für unseren großen Aufwand belohnt worden.“

Schon das 1:1 durch Heiko Westermann praktisch mit dem Halbzeitpfiff hatte der 29-Jährige mustergültig vorbereitet. Petric ackerte und lief, war immer gefährlich und hatte schon vor seinem Kopfballtreffer nach Traumflanke von Ze Roberto große Chancen. „Es hat richtig Spaß gemacht, die Zuschauer haben uns nach vorne getrieben“, sagte Petric, „wir haben uns die Punkte mit viel Leidenschaft redlich verdient.“

Auffällig ist nur, dass Petric offenbar nur dann so richtig aufblüht, wenn sein Sturmkontrahent Ruud van Nistelrooy nicht auf dem Platz steht. In den letzten drei Pflichtspielen fehlte der Niederländer verletzt, Petric konnte im Zentrum agieren und erzielte insgesamt vier Treffer. Da kommt ein fettes Problem auf Trainer Armin Veh zu, wenn der Niederländer seinen Muskelfaserriss auskuriert hat.

„Ich sehe es nicht so, dass Mladen nur trifft, wenn Ruud nicht dabei ist“, sagte der HSV-Coach, „außerdem darf man nicht vergessen, dass wir zwei dieser drei Spiele (in Frankfurt und Köln) verloren haben.“ Deshalb brodelte es in der Hansestadt zuletzt auch vernehmlich, eine weitere Pleite hätte wieder einmal eine schwere Krise ausgelöst.

Dass jetzt ausgerechnet Petric zunächst für Ruhe sorgte, ist eine Ironie des Fußballgeschäfts. Veh hatte sich früh auf van Nistelrooy als Stoßstürmer festgelegt. Petric wurde stattdessen hin und her geschoben. Spielte mal im rechten Mittelfeld, mal hinter den Spitzen, auch ein paarmal gar nicht. Er war im August bereit, nach Stuttgart zu wechseln, und war dann sauer, dass dieser Transfer nicht klappte. Samstag aber war er wieder obenauf, das Rampenlicht gehörte ihm allein. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Hamburgs Nummer 10, „ich habe mich nach dem Tor so gefreut, dass ich meine Tochter zum Jubeln auf den Rasen geholt habe.“