Der HSV ist Tabellenführer und Tabellenletzter - beim Blick auf unterschiedliche Statistiken. Der FC St. Pauli steht für einen Aufsteiger gut da.

Hamburg. Die ersten sieben Spieltage der Saison 2010/11 sind vorbei - Zeit zum durchschnaufen, denn am kommenden Wochenende findet aufgrund der Länderspiele keine Bundesliga statt. Die Hamburger Klubs erlebten bisher eine Saison mit Licht und Schatten, wobei der FC St. Pauli mit Platz neun sicherlich hochzufrieden ist - trotz der Tatsache, dass der HSV zwei Plätze weiter vorne rangiert. Doch der siebte Rang wäre in der Endabrechung eine herbe Enttäuschung für die Rothosen.

In einigen Statistiken sind die HSV-Profis jedoch schon in Spitzenstellung, auch St. Pauli schneidet durchweg besser ab, als es für einen Aufsteiger erwartet werde konnte.

Torschüsse

Beim Blick auf die Torschussstatistik kann der HSV zufrieden sein. 101 Abschlüsse (für zwölf Tore) bringen den HSV in dieser Tabelle auf Platz vier - nur das Zielwasser scheint mitunter ausgegangen zu sein. Der FC St. Pauli benötigte für seine acht Tore nur 82 Torschüsse. Auf der andren Seite ließen die Rothosen nur 76 Schüsse auf ihr eigenes Tor zu, nur Bayern (73), Dortmund (68) und überraschender Weise Nürnberg (67) erzielten hier bessere Werte. Der FC St. Pauli steht mit 84 zugelassenen Abschlüssen des Gegners mit Platz sieben ebenfalls sehr gut da.

Die Fair-Play-Tabelle

Ohne Platzverweis und mit nur jeweils elf Gelben Karten stehen beide Nordklubs in dieser Rangliste auf Platz drei, nur die Bayern (7) und Borussia Dortmund (8) waren bisher noch fairer. Aus anderer Richtung betrachtet provozierte der HSV immerhin zwölf Gelbe Karten und eine Gelb-Rote Karte des Gegners, die Kiezkicker acht Gelbe und zwei Platzverweise (jeweils eine Gelb-Rote und eine Rote Karte). Das spiegelt sich auch bei der Anzahl der begangenen Fouls wieder: St. Pauli foulte lediglich 101 Mal (Platz 5), der HSV sogar nur 87 Mal, was Platz zwei hinter den Bayern (80) bedeutet. Dagegen wurden die HSV-Spieler 118 Mal gefoult, die Akteure der Braun-Weißen immerhin 105 Mal.

Zweikämpfer

Wer die Zweikämpfe gewinnt, gewinnt auch das Spiel - so heißt es oft. Doch das scheint aus HSV-Sicht leider ein Trugschluss zu sein. Denn keine Mannschaft führt in dieser Serie bisher erfolgreicher das direkte Duell als die Rothosen: Fast 54 Prozent aller Zweikämpfe konnten sie für sich entscheiden, was Platz eins in dieser Rangfolge vor den Bayern bedeutet. Der FC St. Pauli liegt mit knapp 50 Prozent auf Platz neun und damit im Mittelfeld.

Ballbesitz

"Du hast schon manches Ding verschwitzt, doch jetzt bist du wieder im Ballbesitz", singt HSV-Ikone Lotto King Karl in einem seiner Hits - das scheint sich sein Team zu Herzen genommen zu haben, denn auch in dieser Tabelle liegt der HSV auf Champions-League-Kurs - Platz zwei hinter den Bayern. Fast 58 Prozent Ballbesitz sind ein überragender Wert, die Spielkontrolle oblag auch in fast jedem Spiel den Hamburgern. Der FC St. Pauli kommt auf gut 48 Prozent (Platz elf), was für einen Aufsteiger ebenfalls ein guter Schnitt ist.

Abseits

Der HSV lief bisher 28 Mal ins Abseits (Platz 5), der FC St Pauli nur 23 Mal (Platz 9). Spitzenreiter ist in dieser Statistik der SC Freiburg, dessen Spieler gleich 37 Mal die Fahne des Assistenten wehen sahen. Beim Abseitsstellen sind die Kiezkicker von Trainer Holger Stanislawski gut geschult worden, das klappte bereits 27 Mal - nur drei Klubs waren besser. Die Abseitsfalle des HSV schnappte bisher 22 Mal zu (Platz 9).

Halbzeittabelle

"Willst du den HSV oben sehen, musst du die Tabelle drehen" - das gilt zumindest für die Tabelle der ersten Halbzeit. Vier mickrige Pünktchen konnten die Rauten-Kicker bisher in den ersten 45 Minuten ergattern - das ist gleichbedeutend mit Platz 18. St. Pauli ist mit sieben Punkten auf Platz 13 nur wenig besser. Dafür dreht der HSV in Hälfte zwei regelmäßig auf, 14 Punkte kämen zustande, ließe man die erste Halbzeit außer Betracht - Platz drei. Die Kiezkicker erreichten nach dem Wechsel bisher neun Punkte (Platz acht).

Quelle: www.wahretabelle.de