Das Spiel hatte erst kaum Höhepunkte. Nach dem Wechsel traf Mandzukic nach 20 Sekunden, Berg glich kurz darauf aus. Drobny patzte beim 2:1.

Wolfsburg. Ausgerechnet das ehemalige Hamburger Fußball-Idol Felix Magath hat mit seinem VfL Wolfsburg durch einen 2:1 (0:0)-Heimsieg den HSV noch tiefer in den Abstiegsstrudel geschickt. Während die Hamburger die vierte Bundesliga-Pleite in Serie kassierten, rückten die Wolfsburger zumindest zwischenzeitlich bis auf einen Punkt auf den siebten Platz heran, der die Eintrittskarte in den internationalen Fußball bedeutet.

DIE AKTUELLE TABELLE

Im 32. Nordderby der beiden alten Rivalen ging der VfL unmittelbar nach Wiederanpfiff durch den zehnten Saisontreffer von Mario Mandzukic nach Vorarbeit von Ashkan Dejagah in Führung. Die Freude der 30.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena währte aber nur Sekunden, denn im Gegenzug gelang Marcus Berg mit einem eleganten Heber über den heranstürzenden VfL-Torwart Diego Benaglio der Ausgleich. Den viel umjubelten Siegtreffer für die Wolfsburger erzielte schließlich Marcel Schäfer durch einen Freistoß (75.).

„Unser Auftritt war sehr gut und engagiert. Wir haben sehr unglücklich verloren. Die Mannschaft hat den Kampf angenommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir da rauskommen. Von der Spielanlage war ich zufrieden", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink nach der Partie.

Der nach der jüngsten 1:3-Heimpleite gegen den SC Freiburg massiv unter Druck geratene HSV-Trainer Thorsten Fink krempelte seine Verlierer-Truppe um und stellte in Heiko Westermann, Marcell Jansen, Dennis Aogo, Tomas Rincon sowie den noch ohne Saisontor auflaufenden Stürmer Marcus Berg gleich fünf neue Spieler in die Startelf.

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In einem insgesamt nur mittelmäßigen Spiel allerdings präsentierte sich zunächst nur der Konkurrent von der Aller mit dem Selbstvertrauen von sieben Punkten aus zuvor drei Spielen ohne Niederlage in guter Verfassung. Schon in der 2. Minute traf der starke Mandzukic aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Später verpasste dessen Sturmpartner Patrick Helmes perfekte Eingaben von Marcel Schäfer jeweils hauchdünn (17. und 28.). Erneut Mandzukic (40.) und kurz vor dem Wechsel auch der aufgerückte Innenverteidiger Felipe Lopes (45.) hätten die totale Überlegenheit der Gastgeber in Zählbares ummünzen können.

Felix Magath (306 Bundesligaspiele für den HSV) auf der Trainerbank der Wolfsburger hatte vor dem Match via Stadionheft noch vor der Auswärtsstärke seines Ex-Vereines gewarnt und die eigenen Fans vor der „Verlockung Europa“ gewarnt. Magath brachte fast exakt jene Mannschaft, die zuletzt in Nürnberg 3:1 siegte. Einzig Ashkan Dejagah verdrängte nach abgesessener Gelbsperre den formschwachen Christian Träsch aus der Mannschaft.

DAS SPIEL IM LIVETICKER

Dessen Vertreter als VfL-Kapitän, Torwart Diego Benaglio, musste in der ersten Halbzeit nur zwei, drei Flankenbälle aufnehmen und keinen einzigen Ball halten. Die Hamburger waren bemüht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, brachten aber durch haarsträubende Fehlpässe sowie verlorene Zweikämpfe in der Offensive rein gar nicht zuwege.

Nach dem turbulenten Beginn der zweiten Periode mit den Treffern auf beiden Seiten gestaltete der HSV die Partie etwas offener, hatte offenbar durch den schnellen Ausgleich neuen Mut geschöpft. Eindeutig gefährlicher blieb aber Wolfsburg, dessen Sturm-Duo Mandzukic/Helmes nie wirklich auszuschalten war. Erneut Mandzukic (60.) und Felipe Lopez (70.) vergaben aber gute Chancen, ehe Schäfer einen Freistoß vom rechten Strafraumeck direkt verwandelte.

„Ich glaube, dass wir heute keine Fußballfest erwarten konnten. Wir wollten mit voller Leidenschaft in das Spiel gehen und das haben wir gemacht. Aber wir bekommen dann wieder unnötige Gegentore. Dennoch hat man heute eine andere Hamburger Mannschaft gesehen als zuletzt“, sagte Hamburgs Nationalspieler Dennis Aogo enttäuscht nach dem Abpfiff bei Sky.

Die Statistik

Wolfsburg: Diego Benaglio - Makoto Hasebe, Marco Russ, Felipe Lopes, Ricardo Rodriguez - Ashkan Dejagah, Josué (ab 65. Jiracek), Jan Polak (ab 83. Madlung), Marcel Schäfer - Patrick Helmes (ab 90. Vieirinha), Mario Mandzukic

Hamburg : Jaroslav Drobny - Dennis Diekmeier, Heiko Westermann, Michael Mancienne, Dennis Aogo - Marcell Jansen (ab 76. Son), David Jarolim (ab 83. Kacar), Tomás Rincón, Ivo Ilicevic (ab 80. Töre) - Marcus Berg, Mladen Petric

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Zuschauer : 25.000

Tore: 1:0 Mandzukic (46.), 1:1 Berg (47.) , 2:1 Schäfer (75.)