Vor dem wichtigen Heimspiel gegen den SC Freiburg muss Thorsten Fink gleich mehrfach umbauen. Töre von Beginn an, Kacar für Rincon.

Hamburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV muss im richtungsweisenden Kellerduell am Sonnabend gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) auf einigen Positionen improvisieren. Mittelfeldspieler Jacobo Sala liegt mit einer Grippe im Bett und wird von Gökhan Töre ersetzt. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent, aber er kann ein gepflegtes 1:0 machen und dann ausgewechselt werden“, sagte Trainer Thorsten Fink.

Für den gesperrten Heiko Westermann rückt Michael Mancienne in die Innenverteidigung. Gojko Kacar wird statt Tomas Rincon vor der Abwehr auflaufen, „um offensiver zu sein“, wie Fink sagte. Noch offen ist der Einsatz von Marcell Jansen (Sprunggelenk), der erst am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren soll. Kapitän wird wie erwartet David Jarolim in seinem 250. Bundesligaspiel.

Ob Marcell Jansen am Sonnabend mitwirken kann, ist noch offen. Der nach dem Schalke-Spiel mit einer Knöchelverletzung lädierte Flügelspieler absolvierte am Donnerstag nur ein individuelles Training mit Athletik-Coach Markus Günther. Sein Einsatz gegen Freiburg ist nach wie vor gefährdet. Sollte er wider Erwarten doch spielen können, ist er laut Fink nur eine Alternative für die linke Abwehrseite. Töre und Ivo Ilicevic sind als Flügelzange im Mittelfeld für den Abstiegs-Gipfel gesetzt.

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Definitiv ausfallen wird gegen seinen Ex-Klub Dennis Aogo. Die Alternative für die linke Abwehrseite laboriert weiter an einer Wadenverletzung. Seine Gedanken aber Kreisen trotzdem voll um die wichtige Partie am Sonnabend. Zu diesem Zweck trafen sich Aogo und die anderen Mitglieder des Mannschaftsrates am Mittwochabend mit Fan-Vorsänger Johannes "Jojo" Liebnau und weiteren Mitgliedern der Gruppierung "Chosen Few". Dabei baten die Spieler die Anhänger um Geduld und versicherten, dass sie die Unterstützung von den Rängen auf dem Rasen als extrem motivierend wahrnähmen. Die Profis setzten mit dem Gespräch den Dialog mit den eigenen Anhängern fort und warben für Verständnis für die aktuelle Situation.

Für Trainer Fink ist die Partie gegen den Tabellen-17. Freiburg „eine große Chance, in einem Spiel die Abstiegssorgen loszuwerden“. Der HSV liegt aktuell nur fünf Punkte vor dem SC auf Position 14 und hatte zuletzt mit Niederlagen gegen Stuttgart und Schalke einen negativen Lauf. „Gegen Teams auf Augenhöhe, wie Berlin oder Köln, haben wir gezeigt, dass wir besser sind“, sagte Fink. „Mein Auftrag war es, nicht abzusteigen, da sind wir auf einem guten Weg.“

Freiburger Trainer Streich warnt vor Euphorie – Auch Putsila fehlt

Trainer Christian Streich vom SC Freiburg hat nach vier Punkten aus zwei Spielen vor zu viel Euphorie im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gewarnt. Vor dem Spiel am Sonnabend beim HSV sagte er, man dürfe das 0:0 zuletzt bei Borussia Mönchengladbach nicht überbewerten. Es war nur ein ganz kleiner Punkt.“ Zudem schätzt er den HSV stärker ein, als es dessen 14. Tabellenplatz erscheinen lässt. „Ich sehe die Hamburger nicht im Abstiegskampf, dafür haben sie viel zu viel Substanz“, sagte Streich.

Verzichten muss er weiter auf die Verteidiger Oliver Barth (nach Knie-Operation), Immanuel Höhn (Muskelfaserriss) und Beg Ferati (Adduktoren-Probleme). Zudem fehlt Mittelfeldspieler Anton Putsila (Ferse). Dafür sollte Abwehrspieler Pavel Krmas (Muskelfaserriss) am Donnerstagnachmittag ins Mannschsftstraining zurückkehren. (dapd/lge/dpa/abendblatt.de)