HSV-Trainer Thorsten Fink verbreitet Euphorie und Aufbruchstimmung beim HSV. Verteidiger Dennis Aogo rechnet sich Chancen gegen den BVB aus.

Hamburg. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) beginnt für alle HSV-Fans der lang ersehnte Rückrundenauftakt gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund. Im Trainingslager in Marbella hat HSV-Trainer Thorsten Fink seinen Spielern den letzten Feinschliff verpasst und ihnen seine Spielphilosophie eingetrichtert. Die Vorfreude auf das Top-Spiel in der heimischen Arena gegen den Favoriten aus Dortmund ist riesig. "Wenn es bei irgendjemanden nach der Fußballpause und dem Ausblick auf das BVB-Spiel nicht kribbelt, dann hat er hier nichts verloren", sagt Verteidiger Dennis Aogo.

Die Personalsituation beim HSV hat sich am Freitag ein wenig entspannt. Mladen Petric konnte die Vormittagseinheit absolvieren und ist zumindest ein Kandidat für die Bank. Nach den Ausfällen von Gökhan Töre und Ivo Ilicevic wäre ein Fehlen des Kroaten bitter. "Mladen ist ein Vollblutsstürmer und enorm wichtig für uns", sagt Aogo.

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Den Gast aus Dortmund plagen auch verletzungsbedingte Ausfälle. Ideengeber Mario Götze fällt definitiv aus, bei Torwart Roman Weidenfäller macht sich BVB-Trainer Jürgen Klopp noch Hoffnung. Doch weniger gefährlich erwartet der HSV den BVB trotzdem nicht. "Wer beim BVB spielt, ist völlig egal", so Aogo.

Fink rechnet sich gegen die Dortmunder einiges aus. "Wenn man gleich zu Anfang gegen starke Mannschaften antritt, ist es immer leichter, weil sie noch nicht den Rhythmus gefunden haben." Außerdem ist die Spielweise des Tabellenzweiten in der Liga mittlerweile bekannt. ""Jedes Team weiß, wie der BVB Fußball spielt. Wir müssen ihnen einfach unser Spiel aufzwingen", erläutert Aogo.

Ein gelungener Rückrundenstart könnte den HSV beflügeln. "Falls wir gewinnen, könnte sich eine Eigendynamik entwickeln", prognostiziert Kapitän Heiko Westermannn. Wo diese dann hinführen würde ist offen, aber die Ansprüche in Hamburg sind hoch. "Wir haben einen Anfang gemacht und uns aus dem Tabellenkeller befreit. Jetzt wollen wir Stück für Stück nach oben kommen. Es wäre vermessen, die Europa League als Ziel auszugeben. Dennoch werden wir alles probieren. Der Rückstand auf Platz sieben beträgt nur vier Punkte", sagte Fink im "Eurosport"-Interview.

Auf Augenhöhe sieht Fink sein Team mit dem BVB zwar noch nicht, jedoch könne man nach fünf Spielen zu Hause in Folge ohne Niederlage schon von einer gewissen Heimstärke sprechen, die auch gegen den Meister erlaube, selbst die Initiative zu ergreifen und Druck auszuüben.

Aogo ist auch dank Trainer Fink zuversichtlicher denn je. An Selbstvertrauen mangelt es den Hamburgern offenbar nicht. Aogo: "Uns wurde endlich eine nachvollziehbare Spielidee vermittelt, das war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Durch ein klares Konzept, das wir haben, ist jeder Spieler austauschbar."