Neue Hoffnung für HSV-Stürmer Petric: Der Kroate war beim Training mit dabei und konnte das volle Programm absolvieren. Ilicevic fehlte verletzt.

Hamburg. Frohe Kunde am Freitagmorgen vom Trainingsgelände des HSV an der Imtech Arena. Die Zuschauer sehen Mladen Petric mit der Mannschaft trainieren. Der Kroate konnte das volle Programm absolvieren. HSV-Trainer Thorsten Fink will ihn voraussichtlich mit ins Aufgebot für das BVB-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) nehmen. "Es wäre wichtig wenn Mladen dabei wäre. Wir wollen aber kein Risiko eingehen. Wenn er das Training ohne Probleme bestreiten kann, sitzt er gegen Dortmund mit auf der Bank", so Fink vor dem Training. Morgen trainiert der HSV nochmal um 16 Uhr. Sollte sich der Zustand bei Petric nicht wieder verschlechtern, wird er wohl am Sonntag auf der Bank sitzen. Der Angreifer konnte aufgrund seiner Wadenprobleme gestern nicht trainieren.

Definitiv ausfallen wird Ivo Ilicevic. Der Kroate war heute beim Training nicht mit dabei. Für ihn wird wohl Zhi Gin Lam auf der rechten Seite auflaufen.

Für Petric könnte der Koreaner Heung Min Son in der Startelf stehen, doch Fink wollte sich noch nicht festlegen. "Son war in einem Loch, hat in der Vorbereitung jedoch einen guten Eindruck hinterlassen. Vielleicht lasse ich mir vorne aber etwas anderes einfallen." Was das sein könnte, deutete der Coach im gestrigen Training an: Paolo Guerrero agierte als einzige Spitze, Robert Tesche dahinter. Im defensiven Mittelfeld kamen Tomas Rincon und Gojko Kacar zum Zug.

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Bei der angespannten Personallage konzentriert sich die Sturm-Hoffnung des HSV auf Guerrero, der in den letzten vier Heimspielen getroffen hat. "Ich will diese Serie gegen Dortmund ausbauen, aber wenn wir gewinnen, ist mir egal, ob ich ein Tor schieße oder ein anderer", sagt der Peruaner, der den wahrscheinlichen Ausfall von Petric als "großen Verlust" bezeichnet. Er sei sich bewusst, dass die Durchschlagskraft in der Offensive nun in erster Linie von ihm abhängt - Bedenken, diese vermissen zu lassen, hat Guerrero aber nicht. "Ich habe schon oft als einziger Stoßstürmer gespielt, das lief fast immer gut. Zudem bin ich jetzt ausgeruht und zu 100 Prozent fit. Das war vor der Saison noch anders, als ich durch die Copa America keine Pause hatte."

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Ein Guerrero in Topform erscheint auch dringend notwendig, denn die Alternativen im Angriff sind rar gesät. "Wir haben doch vier Stürmer", hatte Sportchef Frank Arnesen zwar vor Kurzem gesagt und einem möglichen Leihgeschäft mit Chelseas Angreifer Romelu Lukaku eine Absage erteilt. Doch Stürmer Nummer vier, der Schwede Marcus Berg, benötigt nach seinem Schlüsselbeinbruch noch Wochen, um seine Fitness wiederzuerlangen. Und auch gesund blieb er bislang seine Bundesligatauglichkeit schuldig. Wenn sich Son also nicht so schnell wie erhofft aus seinem Leistungstief befreit und Petric' Gesundheit sich nicht schleunigst verbessert, ist Fink gezwungen, mit nur einer Spitze zu agieren. Doch der Trainer will nicht klagen und zog unlängst einen Vergleich heran: "Die Bayern haben mit Mario Gomez, Ivica Olic und Nils Petersen sogar nur drei Stürmer in ihrem Kader und sind damit bisher gut gefahren. Und man kann auch nicht immer davon ausgehen, dass sich alle verletzen."

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Trotz der personellen Sorgen rechnet sich der 44-Jährige gegen die Dortmunder einiges aus. "Wenn man gleich zu Anfang gegen starke Mannschaften antritt, ist es immer leichter, weil sie noch nicht den Rhythmus gefunden haben." Auf Augenhöhe sieht Fink sein Team mit dem BVB zwar noch nicht, jedoch könne man nach fünf Spielen zu Hause in Folge ohne Niederlage schon von einer gewissen Heimstärke sprechen, die auch gegen den Meister erlaube, selbst die Initiative zu ergreifen und Druck auszuüben.