Anstatt ins Stadion zu gehen, wollen etwa 1000 BVB-Anhänger die Partie beim HSV vor der Arena im Radio verfolgen. Grund: zu hohe Preise.

Hamburg. Die Initiative "Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein“ macht mobil. Sie hat die Fans des deutschen Meisters Borussia Dortmund aus Protest gegen zu hohe Ticketpreise zum Boykott des Rückrundenauftakts beim HSV (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky und Liga total! sowie im Liveticker auf abendblatt.de) aufgerufen. Anstatt ins Stadion zu gehen, wollen etwa 1000 Anhänger die Partie vor der Arena im Radio verfolgen.

"Es geht uns darum, mit günstigen Einstiegspreisen die Durchlässigkeit und die Zukunftsfähigkeit des Fußballs zu erhalten“, sagte Initiativen-Sprecher Marc Quambusch, "jeder, auch sozial Benachteiligte, sollen sich Karten leisten können. Wenn Fußball nur zum Geschäft wird, ist er tot.“

19 Euro kostet ein Stehplatz gegen Dortmund, Sitzplätze zwischen 36 und 84 Euro. Das Bündnis sieht sich als Korrektiv. "Die Liga boomt - aber gerade in solchen Phasen neigt man zu Fehlern. Das wollen wir verhindern“, sagte Quambusch, "langfristig ist das auch im Interesse der Clubs.“

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Mit der Aktion, die auch von der HSV-Fanorganisation "Chosen Few“ mit einem Stimmungsboykott zwischen der 46. und 55. Minute unterstützt wird, wollen die Organisatoren die Clubverantwortlichen daran erinnern, dass "Fußball ohne Fans seinen Reiz und seine Attraktivität verliert“. Die Initiative hatte 2010 erstmals auf sich aufmerksam gemacht, als sie zum Boykott des Derbys zwischen Schalke 04 und dem BVB aufgerufen hatte.