Temperaturstürze, Börsencrash, Fonds-Flops - welch Segen, dass feste Werte Konstanz bescheren. So wie die Werder-Bastion in der Bundesliga, seit...

Temperaturstürze, Börsencrash, Fonds-Flops - welch Segen, dass feste Werte Konstanz bescheren. So wie die Werder-Bastion in der Bundesliga, seit Jahren ruhmreiche Nummer eins im Fußball-Norden. Gegen den HSV gab's zuletzt Erfolgserlebnisse in Serie; darunter ein 6:0 in Bremen, ein 4:0 in Hamburg. Festtage, die Appetit auf mehr machen. Der Sieg an sich am Sonntag steht fest, offen ist nur die Höhe.

Wie gut, dass sich mit dieser Gewissheit Geld verdienen lässt. Fast das Dreifache zahlen Wettbüros für Investitionen auf den Gast aus der Nachbarstadt, dessen Eigentore aus letzter Zeit abgehakt sind. Das Stichwort "Volkspark" macht müde Männerbeine munter. Bei aller Wertschätzung und Sympathie für die Sportsfreunde vom HSV: Um 18.45 Uhr ist Abpfiff für euch! Darauf ein Beck's, kein Holsten. Auch nach 33 glücklichen Hamburg-Jahren ist die Erkenntnis fester denn je: Der attraktivere Ball wird an der Weser zelebriert. Lebenslang grünweiß. Basta!

Somit gilt es Montag früh, die gedemütigten Kollegen zu trösten. Labsal und Balsam für all die Frotzelei in den vergangenen Wochen, als die Hausse des HSV und die Baisse der Bremer Irritationen provozierte. Vorübergehend. Schmerzhaft waren die Schmähungen der Rauten-Kumpels, tief saßen von Spott triefende Mails, das Hohngelächter. "Was ist grün und stinkt nach Fisch?", so die nicht nur einmal via Mailbox gestellte Frage. Das saß.

Schluss. Vorbei. Ab Sonntag geht's aufwärts gen Ligagipfel. Über Hamburg zur Meisterschaft, über Berlin zum Pokaltriumph. Freistoß Naldo, Fallrückzieher Diego, Kopfball Mertesacker. 3:0. Hurra! Und wenn Koryphäen wie Hunt, Pasanen, Prödl oder Vranjes kein Unheil anrichten, bleibt es dabei. Aber Hanseaten können gönnen: ein HSV-Ehrentor zum 1:3 am Sonntag, Platz zwei in der Meisterschaft. Hinter Werder, vor den Bayern.